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20.07.2016 | Arbeitsschutz

ifaa-Ratgeber: Tipps für heiße Bürotage

So sehr wir uns über heiße Temperaturen im Sommer freuen, so sehr kann es im Büro für viele Berufstätige unangenehm werden. Mit den Tipps vom Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (ifaa) wird es auch bei Temperaturen jenseits der 25 °C erträglich.

(Foto: IfaA)

  • Lüften Sie in den frühen Morgenstunden: Halten Sie Fenster und Türen tagsüber weitestgehend geschlossen. Lüften Sie hier nur kurzzeitig.
  • Nutzen Sie die vorhandenen Sonnenschutzeinrichtungen (z. B. Jalousien, Vorhänge). Damit vermeiden Sie das Aufheizen des Büros.
  • Trinken Sie ausreichend: Zur Stabilisierung des Kreislaufsystems sind zwei bis drei Liter, nicht zu kalte Flüssigkeit in Form von Wasser, Früchtetee oder Saftschorlen ratsam. So wird der Flüssigkeitsverlust, der durch das wärmebedingte Schwitzen entsteht, wieder ausgeglichen.
  • Sparen Sie mit koffeinhaltigen Getränken: Diese wirken schweißtreibend und können den Kreislauf belasten.
  • Nehmen Sie leichte Kost zu sich: Schwere Mahlzeiten belasten den Körper zusätzlich. Frisches Obst und Gemüse führen dem Körper wichtige Vitamine zu, die ihn vor der Wirkung der sogenannten freien Radikale schützen, die der Körper durch Sonne und erhöhte Ozonwerte bildet.
  • Kleiden Sie sich entsprechend: Tragen Sie lockere Kleidung, die atmungsaktiv ist. Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber, ob Sakko, Hosenanzug und Co für eine Weile im Schrank bleiben dürfen.
  • Bewahren Sie einen kühlen Kopf beim Arbeiten: Planen Sie Ihren Arbeitstag so, dass Sie denkintensive und körperlich belastende Tätigkeiten in den kühleren Stunden erledigen können. Wenn Sie flexible Arbeitszeiten haben, starten Sie früh am Morgen oder legen Sie in den heißen Mittagsstunden eine längere Pause ein.
  • Sorgen Sie zwischendurch für Abkühlung. Das geht auch ohne Dusche: Halten Sie zum Beispiel Ihre Unterarme unter fließend kaltes Wasser. Das regt den Kreislauf an. Oder legen Sie sich ein feuchtes Tuch in den Nacken oder auf die Stirn.
  • Achtung bei Ventilator und Klimaanlage: Setzen Sie sich nicht in den Durchzug. Das kann zu Erkältung und Verspannungen im Nackenbereich führen. Die Klimaanlage sollte nicht zu kalt eingestellt sein, das heißt der Unterscheid zwischen den Temperaturen draußen und im Büro sollte idealerweise 6 °C betragen. Ein zu hoher Unterschied kann auch zu Erkältung und Kreislaufbeschwerden führen.
  • Legen Sie wenn möglich zwischendurch die Füße hoch. So werden die Gefäße entlastet und ein Stau in Füßen und Beinen verhindert.

Gesetzlicher Arbeitsschutz bei hohen Temperaturen:

Nach der technischen Regel für Arbeitsstätten zum Thema Raumtemperatur (ASR A3.5) sollte die Lufttemperatur in Arbeitsräumen 26 °C nicht überschreiten. Technische Regeln konkretisieren die Arbeitsstättenverordnung, sind allerdings rechtlich nicht bindend. 

Arbeiten bei über 26 °C kann zu einer Gesundheitsgefährdung führen, wenn z. B. schwere körperliche Arbeit zu verrichten ist oder gesundheitlich Vorbelastete und besonders schutzbedürftige Beschäftigte (z. B. Ältere, Schwangere, stillende Mütter) im Raum tätig sind. In diesen Fällen ist anhand einer angepassten Gefährdungsbeurteilung über weitere Maßnahmen zu entscheiden. 

Der Arbeitgeber ist bei einer Lufttemperatur im Raum von über 30 °C angehalten, wirksame Maßnahmen zu ergreifen. Darunter fallen beispielsweise: eine effektive Steuerung des Sonnenschutzes (z. B. Jalousien auch nach der Arbeitszeit geschlossen halten) und der Steuerung der Lüftungseinrichtungen (z. B. Nachtauskühlung), die Reduzierung der inneren thermischen Lasten (z. B. elektrische Geräte nur bei Bedarf betreiben), das Lüften in den frühen Morgenstunden, die Nutzung von Gleitzeitregelungen zur Arbeitszeitverlagerung, die Lockerung der Bekleidungsregelungen oder die Bereitstellung geeigneter Getränke (z. B. Trinkwasser).