Zehn Kommunen sowie der NEV selbst treten als weitere Gesellschafter in die KAWAG-Netzgesellschaften ein
Knapp zwei Jahre ist es her, dass am 8. März 2012 in Esslingen die Vorstellung des Gründungsvertrags der gemeinsamen Netzgesellschaft von Süwag Energie AG und NEV erfolgte - in der Kurzbezeichnung als KAWAG Netze tituliert. Heute werden in den Gremiensitzungen der KAWAG Netze GmbH & Co. KG und der KAWAG AG & Co KG die Eintritte von zehn weiteren Kommunen sowie des NEV selbst beschlossen und damit ein weiterer wichtiger Meilenstein gelegt.
In der Reblandhalle in Neckarwestheim treffen sich die bislang 19 Kommunen, die sich bereits mit eindeutigen Gemeinderatsbeschlüssen für eine Beteiligung an den KAWAG Netzen entschieden haben, zur weiteren Aktivierung und Konsolidierung der Netzgesellschaftsgeschäftstätigkeit, u.a. auch mit dem Abschluss weiterer Netz- und Grundstückskaufverträgen sowie Darlehensvereinbarungen. Der NEV selbst tritt dabei ebenfalls als Gesellschafter in beide Modelle ein.
Thomas Ruoff, Geschäftsführer der KAWAG Netze, ist sehr zufrieden mit der bisherigen Resonanz: "Das Thema Stromversorgung bewegt die Kommunen stark - ideell, finanziell und auch technisch. Mit den KAWAG Netzen bieten wir Antworten, die überzeugen. Dies erfolgt ganz im Sinne der Strategie der Süwag sich noch enger an die kommunalen Partner zu binden, mit starker regionaler Präsenz vor Ort und auf Augenhöhe."
Drei Gemeinden votierten bisher für das GmbH-Modell (Abstatt, Affalterbach und Althütte), 16 für das AG-Modell (Untereisesheim, Kirchberg an der Murr, Burgstetten, Aspach, Pleidelsheim, Bad Wimpfen, Oppenweiler, Sulzbach an der Murr, Hessigheim, Spiegelberg, Großerlach, Neckarwestheim, Beilstein, Benningen am Neckar, Obereisesheim und Erdmannhausen.
Die unterschiedlichen Unternehmensformen der KAWAG Netze GmbH & Co. KG und der KAWAG AG & Co. KG stehen für die beiden Möglichkeiten, sich entweder rein finanziell, dafür steueroptimiert zu beteiligen (AG & Co. KG), oder aber auch operativ als unternehmerischer Mitgesellschafter in einer GmbH tätig zu werden. Sowohl bei der KAWAG Netze GmbH & Co. KG als auch bei der KAWAG AG & Co. KG ist die kommunale Seite jeweils mit 51 % mehrheitlich beteiligt. Die Süwag Energie AG ist in beiden Varianten mit 49 % der Anteile beteiligt. Die Netzgesellschaften übernehmen die Stromnetze von der Süwag und verpachten sie zum Betrieb an sie zurück.
Dr. Jürgen Zieger, NEV-Verbandsvorsitzender, fügt hinzu: "Die Entwicklungen am Strommarkt und die starken Schwankungen der politischen Rahmenbedingungen zwischen Vollgas und Abbremsung rund um das Thema Erneuerbare Energien geben uns immer mehr Recht, dass ein solidarisches und ökonomisch berechenbares Modell wie die KAWAG Netze in ihren beiden Ausformungen erhebliche Vorteile und Sicherheiten bei kalkulierbaren Risiken für die Gesellschafterkommunen bedeuten. Wir halten die Netzgesellschaft nach wie vor für einen geeigneten Weg großer wie kleiner Kommunen. Sie vereint Zuverlässigkeit und Stärke eines großen Energieversorgers mit dem Mitgestaltungspotenzial jedes einzelnen Gesellschafters."
Bereits zwei Monate nach dem Gemeinderatsbeschluss von Untereisesheim, der KAWAG AG & Co. KG beizutreten, ist die Gesellschaft mit der Einbringung des Stromverteilnetzes von Untereisesheim zum 1.01.2013 operativ gestartet. Mit dem weiteren Eintritt der Gemeinden Burgstetten und Kirchberg an der Murr zum 01.07.2013 sind mittlerweile drei Stromverteilnetze auf die Gesellschaft übertragen worden. Auch die KAWAG Netze GmbH & Co. KG ist bereits seit dem 1.07.2013 mit dem Einstieg und der Einbringung des Stromnetzes von Althütte operativ tätig. Abstatt und Affalterbach sind gesellschaftsrechtlich bereits zum 01.01.2013 in diese Rechtsform eingestiegen. Ihre Stromverteilnetze wurden in der Sitzung am 19.02.2014 in die Gesellschaft abverkauft. Zugleich wurden auch die Stromverteilnetze von Aspach und Pleidelsheim in die KAWAG AG & Co. KG übergehen.
"Die gesamte Energiewirtschaft steht vor gewaltigen Herausforderungen bei der Umsetzung der Energiewende. Wir als Süwag nehmen diese Herausforderungen an und setzen gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort die Energiewende um. Als Gesellschafter der KAWAG Netze beispielsweise bringen wir unser Know-how im Bereich Netze ein - getreu unserem Versprechen: ,Meine Kraft vor Ort' ", so Süwag-Vorstandsmitglied Mike Schuler.
Der Abschluss langfristiger Darlehensverträge markiert die solide finanzielle Absicherung der Gesellschaften. Im Laufe des Jahres 2014 werden die weiteren Stromverteilnetze der beteiligten Kommunen eingebracht. Zudem haben weiterhin interessierte Kommunen noch bis zum 30.06.2014 die Möglichkeit, sich für einen Einstieg in die KAWAG-Gesellschaften zu entschließen.
NEV-Geschäftsführer Rüdiger Braun meint abschließend: "Wir haben in den zurückliegenden zwei Jahren der Aufbauarbeit sehr intensive Gespräche und Beratungen mit den jeweiligen kommunalen Gremien hinter uns. Als Gesellschafter der KAWAG Netze erweitert der NEV sein Portfolio vom Anbieter zum aktiv Beteiligten. Neben unseren Engagements in den Bereichen Windkraft und Photovoltaik sehen wir in den KAWAG-Netzen ein weiteres wichtiges Standbein auf unserem Weg zu einer partnerschaftlichen und kommunal ausgerichteten Stromversorgung. Der NEV folgt damit konsequent seinem Motto: kommunal elektrisierend."