Public Manager
30.12.2013 | Allgemeine Meldungen, Verwaltungsmodernisierung, Weiterbildung

Neu­er Aus­bil­dungs­be­ruf "Kauf­mann/Kauf­frau für Bü­ro­ma­na­ge­ment" für Wirt­schaft und öf­fent­li­chen Dienst

Der neue Beruf löst die rund 20 Jahre alten Ausbildungsberufe Bürokaufleute, Kaufleute und Fachangestellte für Bürokommunikation ab und fasst sie zu einem gemeinsamen Beruf zusammen.

Mit aktuell rund 84.000 Ausbildungsverhältnissen in den drei bisherigen Berufen wird der Kaufmann/die Kauffrau für Büromanagement einer der größten dualen Ausbildungsberufe in Deutschland werden. Die Zusammenlegung der bisherigen Büroberufe der Wirtschaft und des öffentlichen Dienstes und die damit einhergehende umfassende Modernisierung der Ausbildung betreffen Betriebe aller Unternehmensgrößen in Industrie, Handel, Dienstleistung und Handwerk sowie Verwaltungen von Bund, Ländern und Kommunen. Mit dem neuen, gemeinsamen Büroberuf steht ihnen ein attraktives, modernes und innovatives Angebot für die Ausbildung zur Verfügung.

Start am 1. August 2014
Die neue Ausbildungsordnung ist das Ergebnis eines intensiven Arbeitsprozesses, an dem unter Leitung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) Sachverständige der Wirtschaft, der Kammern, der Gewerkschaften und des öffentlichen Dienstes von Bund, Ländern und Kommunen beteiligt waren. Die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und dem Bundesministerium des Innern gemeinsam erlassene Verordnung wurde am 17. Dezember 2013 im Bundesgesetzblatt verkündet. Sie tritt zum Beginn des nächsten Ausbildungsjahres am 1. August 2014 in Kraft.
Durch die frühzeitige Verkündung soll allen beteiligten Institutionen - Betrieben, Behörden, Kammern und Berufsschulen - eine ausreichend lange Vorlaufzeit zur Verfügung stehen, um sich auf die Anforderungen der neuen Ausbildung einzustellen.

Das neue Berufsbild
Kennzeichnend für das neue Berufsbild sind gemeinsame kaufmännische und bürowirtschaftliche Qualifikationen, die an den Büro- und Geschäftsprozessen ausgerichtet sind. Sie werden durch Wahlqualifikationen ergänzt und vertieft. Hierfür stehen zehn Wahlqualifikationen zur Auswahl, von denen zwei mit einer Dauer von jeweils fünf Monaten vom Ausbildungsbetrieb und dem Auszubildenden gemeinsam im Ausbildungsvertrag festgelegt werden.

Wahlqualifikationen
Die Wahlqualifikationen bieten umfangreiche Differenzierungsmöglichkeiten für die unterschiedlichsten Funktionsbereiche in den verschiedenen Wirtschaftszweigen und im öffentlichen Dienst. Einige Wahlqualifikationen, wie z. B. "Assistenz und Sekretariat", sind für Wirtschaft und öffentlichen Dienst gleichermaßen geeignet. Speziell für den öffentlichen Dienst werden die Wahlqualifikationen "Verwaltung und Recht" und "öffentliche Finanzwirtschaft" angeboten.
Neu ist auch die Prüfungsform: Die Abschlussprüfung wird künftig in zwei Abschnitten - zur Mitte des 2. Ausbildungsjahres und am Ende der Ausbildung - durchgeführt; die bisherige Zwischenprüfung entfällt.

Umsetzungshilfen in Vorbereitung
Die Kultusministerkonferenz hat parallel einen neuen Rahmenlehrplan für den Berufsschulunterricht erarbeitet. Für die Planung und Durchführung der neuen Ausbildung werden ab Anfang 2014 praktische Umsetzungshilfen des BIBB zur Verfügung stehen.