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31.10.2012 | Energie, Gebäudemanagement

Energiekosten systematisch senken - Leitfaden 'Energiemanagementsysteme' zeigt Einsparpotentiale für Betriebe und Behörden

Energieintensive Unternehmen sind vielfach dazu verpflichtet, Energiemanagementsysteme, kurz EMS, einzuführen. Dies ist notwendig, wenn sie sich von der EEG-Umlage oder von der Stromsteuer befreien lassen wollen.

Angesichts steigender Energiepreise und Verpflichtungen zum Klimaschutz lohnen sich EMS auch für mittelständische Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Wie sie systematisch ihre Energieeffizienz verbessern können, zeigt ein neuer gemeinsamer Leitfaden des Umweltbundesamtes und des Bundesumweltministeriums.

"Unternehmen jeglicher Größe und Branchenzugehörigkeit erhalten eine strukturierte und für jedermann verständliche Gebrauchsanleitung für Energiesparmanagementsysteme. Damit können sie ihre Energiesparpotentiale einfach erkennen und Effizienzsteigerungen zielgerichtet umsetzen", sagt Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes.

Für einheitliche Anforderungen an EMS sorgt seit diesem Jahr der neue internationale Standard ISO 50001. Derzeit sind weltweit bereits 900 Unternehmensstandorte gemäß ISO 50001 zertifiziert - davon allein 470 Standorte in Deutschland. Energiesparpläne entwerfen, umsetzen und die Ergebnisse kontrollieren - diese Schrittfolge steckt hinter dem Begriff "Energiemanagementsystem". Praxisbeispiele zeigen, welches Potential hier schlummert: ein Baustoffhersteller reduzierte seine Energiekosten durch den Einsatz von Wärmetauschern um 450.000 Euro pro Jahr und stieß 3.225 Tonnen CO2 weniger aus. Die Investition amortisierte sich schon nach zwei Jahren. Ein Versandhandel konnte sogar ohne finanziellen Aufwand 5.500 Euro im Jahr einsparen, indem er die Beleuchtung in seiner Möbelhalle überprüfen ließ und optimal einstellte.

Der gemeinsame Leitfaden des Umweltbundesamtes und des Bundesumweltministeriums "Energiemanagementsysteme in der Praxis - ISO 50001: Leitfaden für Unternehmen und Organisationen" zeigt, wie es geht. Er bietet eine übersichtliche und praxisorientierte Hilfestellung, wie Unternehmen oder öffentliche Einrichtungen ein EMS einführen können - unabhängig vom Status quo des Energieverbrauchs, der Größe oder der Branche.

Zertifizierte EMS müssen gemeinsame Standards erfüllen. Im April 2012 wurde die europäische Norm EN 16001 durch die internationale Norm ISO 50001 abgelöst. Dadurch erhielten EMS erstmalig einheitliche Kriterien, die in allen Ländern für alle Unternehmen und Organisationen gelten. ISO 50001 beschreibt - wie auch die europäische Vorläufernorm EN 16001 - die Anforderungen eines Energiemanagementsystems (EMS). Anhand dessen kann ein Unternehmen eine Energiepolitik entwickeln und einführen, strategische und operative Ziele sowie Aktionspläne bezüglich des Energieeinsatzes festlegen.

Mit der Umsetzung der Norm können Unternehmen und Organisationen Energieeinsparpotenziale erkennen und ihre Energieeffizienz verbessern. Der Energieverbrauch lässt sich sehr gezielt senken und die Effizienz auch langfristig deutlich verbessern. Eine Checkliste und ein tabellarischer Vergleich der ISO 50001 mit ISO 14001 und EMAS, den beiden etablierten Umweltmanagementsystemen, geben darüber hinaus eine Orientierung zum Verhältnis von Energie- und Umweltmanagementsystem an die Hand.

Weitere Informationen und Links:

Die Publikation kann auf der Internetseite des Umweltbundesamtes heruntergeladen werden: http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/3959.html

Weitere Hinweise zu EMAS und ISO 50001 finden Sie auch auf der Website des beim BMU eingerichteten Umweltgutachterausschusses: www.emas.de