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24.07.2008 | Energie

Vorvertrag ("Memorandum of Understanding") zum Zusammenschluss von Saar Ferngas, Soteg und Cegedel unterzeichnet

Der luxemburgische Minister für Wirtschaft und Außenhandel, Jeannot Krecké, gibt gegenwärtig bekannt, dass die großen Aktionäre der drei Gesellschaften Saar Ferngas, Soteg und Cegedel - nämlich der Staat Luxemburg, SNCI (öffentlich-rechtliche luxemburgische Bank), ArcelorMittal, RWE, E.ON Ruhrgas und Electrabel - die Bildung eines neuen integrierten Energieunternehmens mit Sitz in Luxemburg und Tochtergesellschaften in Saarbrücken vereinbart haben.

Die neue Gruppe, deren Name noch nicht feststeht, wird der bedeutendste Energieversorger in der Großregion sein und für diese die Sicherheit und Qualität der Energieversorgung garantieren, die Arbeitsplätze im Energiebereich erhalten und wettbewerbsfähige Energiedienstleistungsangebote für Haushalte, Gewerbe und Industrie bieten.

Die Unternehmensgruppe hat im Jahr 2007 mehr als 57 TWh Gas und 18 TWh Strom gehandelt oder verkauft und damit einen Umsatz von mehr als 2 Mrd. € erzielt. Mehr als 164.000 Haushalte und Betriebe, überwiegend in Luxemburg, Saarland und Rheinland-Pfalz, sind Kunden der neuen Unternehmensgruppe. Diese wird über 7.300 km Stromnetze, 2.100 km Gasnetze verfügen und fast 700 Mitarbeiter beschäftigen. Die Partner gehen davon aus, dass die neue Gruppe die nötige Größe haben wird, in Upstream-Projekte bei Gas und Elektrizität zu investieren und ihre Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien auszuweiten.

Nach dem Zusammenschluss, der unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden sowie der Aufsichtsgremien der beteiligten Vertragspartner steht, sollen die Beteiligungsverhältnisse wie folgt aussehen: Staat Luxemburg: 28,3 % SNCI: 10,8 % ArcelorMittal: 25,3 % E.ON Ruhrgas: 10,8 % RWE Energy via Luxempart Energie: 19,8 % Electrabel: 5,1 % Der Staat Luxemburg wird - die SNCI-Beteiligung einbezogen - mit 39,1 % der Hauptaktionär der neuen Gruppe sein. Über deren genaue gesellschaftsrechtliche Struktur ist noch nicht entschieden. Klar ist allerdings, dass die rechtlichen Vorgaben zur Trennung der Netzaktivitäten von der Erzeugung und dem Vertrieb der Energie beachtet werden. Saar Ferngas AG und ihre Netzgesellschaft Saar Ferngas Transport GmbH (SFT) bleiben als eigenständige Tochtergesellschaften der neuen Gruppe mit ihren bisherigen Standorten erhalten. Auch die zahlreichen Beteiligungen der Saar Ferngas an kommunalen und regionalen EVUs im Saarland und Rheinland-Pfalz sollen weiter aus Saarbrücken gesteuert werden.

Der Vorstand der Saar Ferngas ist durch die Aktionäre ArcelorMittal und E.ON Ruhrgas in jeder Phase der Verhandlungen informiert bzw. einbezogen worden. "Wir haben den Prozess von den ersten Anfängen an mit hohem Engagement mit gestaltet und werden dies genau so beim weiteren Aufbau der Unternehmensgruppe und danach bei der Führung ihrer Geschäfte tun", so Konrad Reinert, Sprecher des Vorstandes der Saar Ferngas AG.
"Für Saar Ferngas, ihre Kunden, ihre Mitarbeiter/-innen, aber auch für die Region, in der wir wichtige Infrastrukturaufgaben erfüllen, bietet diese grenzüberschreitende Kooperation nur Vorteile. Mit einer Produktpalette, die in Zukunft nicht auf Erdgas beschränkt sein wird, werden wir für den deutschen Markt zuständig sein, und zwar unabhängig vom Netzgebiet der SFT. Dabei werden wir unsere bewährte Partnerschaft mit zahlreichen Unternehmen im Saarland und in Rheinland-Pfalz fortsetzen und, wo immer dies möglich ist, ausbauen", betont Konrad Reinert.
"Nachdem während der letzten Jahre die Aktienmehrheit an der Saar Ferngas mehrfach den Eigentümer gewechselt hat, freuen wir uns, dass die Aktionäre der neuen Unternehmensgruppe erklärt haben, langfristig engagiert zu bleiben. Das gibt dem neuen luxemburgisch-deutschen Unternehmen die solide Basis für eine erfolgreiche Zukunft".

Der luxemburgische Wirtschaftsminister Krecké wird am 6. August 2008 seinen saarländischen Kollegen Rippel besuchen und gemeinsam mit ihm eine Pressekonferenz - auch zu diesem Thema - geben.

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Saar Ferngas AG

Am Halberg 3
66121 Saarbrücken

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Fax: +49 (681) 81 05 232

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