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16.01.2008 | Bürogeräte

Ventilatoren vor Explosion schützen – Experten berichten für Praktiker

Am 21. November 2007 fand beim VDMA in Frankfurt am Main das Symposium Explosionsgeschützte Ventilatoren und ihre Verwendung statt. Über 100 Teilnehmer informierten sich über den aktuellen Stand zum Explosionsschutz an Ventilatoren.

"Anlass für die Veranstaltung gab uns die im Mai 2007 neu erschienene Produktnorm DIN EN 14986 über die Konstruktion von Ventilatoren für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen. In ihr werden erstmals europaweit einheitlich konstruktive Maßnahmen, wie z.B. Werkstoffe und Werkstoffpaarungen, Beschichtungen und deren Dicke, Abstände zwischen rotierenden und stehenden Bauteilen, Laufrad-Welle-Befestigungen, zusätzliche spezifische Maßnahmen für die einzelnen Kategorien, sowie Umfang und Inhalt der erforderlichen Dokumentation festgelegt.

In Verbindung mit der Explosionsschutzverordnung sowie der Betriebssicherheitsverordnung ergeben sich für Hersteller, Planer und Betreiber somit weitgehende und gegenüber den früher national gültigen technischen Regelwerken teilweise auch neue Anforderungen", erläutert Dipl.-Ing. (FH) Thomas Damm, Fachabteilung Klima- und Lüftungstechnik im VDMA. "Als Verband und Normenausschuss Maschinenbau im DIN war es für uns eine Notwendigkeit und ein Bedürfnis, alle Betroffenen über die Neuerungen rund um den Explosionsschutz zu informieren. Schließlich haben die im VDMA organisierten Hersteller von Ventilatoren mit dem Einheitsblatt VDMA 24169 bereits 1983 einen Meilenstein des baulichen Explosionsschutzes an Ventilatoren geschaffen."

Namhafte Experten aus der Industrie, aus notifizierten Stellen und Behörden berichteten zu den Schwerpunktthemen: grundlegende Anforderungen der ATEX-Richtlinie an die Konstruktion von Komponenten und Anlagen zur Verwendung in potentiell explosionsfähigen Atmosphären - Explosionsschutz im Betrieb in Verbindung mit der Explosionsschutzverordnung (11. GPSGV) und der Betriebssicherheitsverordnung - Produktnorm DIN EN 14986 "Konstruktion von Ventilatoren für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen". Um den Bedürfnissen der Teilnehmer gerecht zu werden und ihnen eine direkte Hilfestellung für die tägliche Arbeit zu geben, wurden in Einzelvorträgen folgende Aspekte behandelt: mechanisch erzeugte Funken als Zündquelle - Maßnahmen der konstruktiven Sicherheit - besondere Anforderungen an Ventilatoren der Kategorie 1 - Zündgefahr- und Konformitätsbewertung, Dokumentation, Kennzeichnung und Betriebsanleitung - Instandhaltung - Intelligente Condition Monitoring Systeme (CMS) für die Überwachung von explosionsgeschützten Ventilatoren.

Dr.-Ing. Dirk-Hans Frobese von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig erklärt: "Die große Zahl der Teilnehmer und die regen Diskussionen belegen die Aktualität des Themas Explosionsschutz insbesondere nach Erscheinen der neuen Produktnorm DIN EN 14986 über explosionsgeschützten Ventilatoren. Die traditionelle

Zusammenarbeit von Industrie, VDMA, notifizierten Stellen sowie Behörden trägt mit diesem Symposium weiter erfolgreiche Früchte."

Thomas Damm ergänzt: "Experten der PTB und der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) waren bereits vor über 30 Jahren aktiv an den Arbeiten zu VDMA 24169 beteiligt. Das Einheitsblatt war Basis für die neue Norm DIN EN 14986, mit der nun erstmals ein unter der ATEX-Richtlinie harmonisiertes Regelwerk für Ventilatoren zur Verfügung steht."

Werner Franzgrote, technischer Leiter der Rippert Anlagentechnik in Herzebrock-Clarholz und Teilnehmer des Symposiums fasst zusammen: "Für uns als Hersteller von Anlagen der Oberflächenbehandlung und Entstaubung sowie von Ventilatoren war die Teilnahme am VDMA-Symposium ein Muss. Die Veranstaltung hat unsere Erwartungen mehr als erfüllt. Obwohl wir uns permanent mit den rechtlichen Explosionsschutzbestimmungen und den technischen Regelwerken befassen, haben die Vorträge und die Diskussionen mit den Referenten zusätzliche Erkenntnisse, Klarheit und Sicherheit gebracht."

Die Vorträge sowie weitere Unterlagen aus der Tagungsmappe können auf CD-ROM zum Preis von 30,00 Euro zzgl. MwSt. bei der Fachabteilung Klima- und Lüftungstechnik im VDMA, Frau Nicola Bäslack, unter nicola.baeslack(at)vdma.org bestellt werden.

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