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03.01.2018 | Digitalisierung, Gesundheitswesen und Hygiene

Huml treibt Digitalisierung in der Pflege weiter voran

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml treibt im neuen Jahr die Digitalisierung in der Pflege weiter voran. Huml betonte am Mittwoch: "Die Zahl der Pflegebedürftigen in Bayern steigt. Prognosen gehen im Jahr 2030 von bis zu 3,4 Millionen Menschen aus, die Pflege benötigen werden. Deshalb sind digitale Hilfsmittel wichtig, denn sie können Pflegekräfte und pflegende Angehörige entlasten."

Die Ministerin fügte hinzu: "Wir müssen aber auch die Bürgerinnen und Bürger vom Mehrwert der digitalen Anwendungen überzeugen. Klar ist: High-Tech bedeutet nicht, dass technische und digitale Anwendungen die Menschlichkeit verdrängen. Vielmehr sollen Freiräume für mehr menschliche Zuwendung geschaffen werden."

Huml erläuterte: "2018 starten einige innovative Projekte, um Digitalisierung und Technik in der häuslichen Pflege weiterzubringen. Zum Beispiel 'CARE REGIO': Das Konzept für die bayerische Leitregion für eine moderne Pflege als Ergebnis unseres Netzwerks Pflege Digital Bayern." Das Konzept mit einem Projektvolumen von 7,5 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre sieht vor, Ideen und Technologien zu entwickeln, wie Pflegende und die zu Pflegenden mit neuen technisch-digitalen Systemen oder Prozessen unterstützt werden könnten.

Digitale Hilfsmittel können neben den Pflegekräften aber auch direkt älteren Menschen oder Menschen mit Einschränkungen den Alltag erleichtern. Das steigert die Selbstständigkeit der Pflegebedürftigen und deren Lebensqualität.

Die Ministerin erläuterte: "Hier gibt es enormes Potential. Aber mir ist wichtig zu betonen, dass High Tech niemanden ersetzen soll, ganz im Gegenteil: Oberstes Ziel einer innovativen Pflege mit Digitalisierung und Technik ist, Freiräume für menschliche Zuwendung zu schaffen, also 'HighTech für mehr HighTouch'. Denn der Mensch ist und bleibt der entscheidende Maßstab für die Qualität der pflegerischen Versorgung!"

Huml fügte hinzu: "Über unsere Zukunftsinitiative 'HighTech in der Pflege' fördern wir weitere Projekte in allen sieben bayerischen Regierungsbezirken. So unterstützen wir in den kommenden fünf Jahren Projekte wie 'DeinHaus 4.0' für ein optimales Wohnumfeld für Pflegebedürftige mit insgesamt 35 Millionen Euro."

Auch die Schaffung einer interaktiven Wissensplattform für professionell Pflegende in Bayern wird vom Gesundheits- und Pflegeministerium gefördert. Sie ist eine von drei Pflege-Maßnahmen zum Masterplan Bayern Digital.

Huml unterstrich: "Mit dieser Plattform wollen wir pflegefachliches Wissen, praktische Handlungshilfen und organisatorisch administratives Wissen bündeln sowie einen Austausch von Pflegekräften untereinander oder mit Experten ermöglichen. Ziel ist es, die Rahmenbedingungen in der Pflege zu verbessern und die Pflegetätigkeit attraktiver machen."

Huml fügte hinzu: "Hierzu haben wir 2017 zunächst eine Machbarkeitsstudie mit 37.000 Euro gefördert. Ergebnisse der Studie 'MINI WIPP' liegen bereits vor. Anhand einer qualitativen Befragung von Pflegefachkräften in Bayern wurde eine Bedarfsanalyse ermittelt, um so ein bestmögliches Unterstützungssystem für die Fachkräfte in der Alterspflege im Arbeitsalltag aufbauen zu können. Für den Aufbau der Wissens- und Austauschplattform sind für 2018 weitere Mittel in Höhe von 200.000 Euro eingeplant."

Weitere Informationen zu Digitalisierung und Technik in der Pflege finden Sie im Internet (siehe Link).