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07.09.2017 | Sicherheit

Sicherheitsrisiko Cloud: So können sich Behörden schützen

Immer mehr Software-Hersteller bieten ihre Computer-Programme nur noch als Cloud-Lösungen an. Für Kommunen und andere Behörden birgt das erhebliche Sicherheitsrisiken. Es gibt aber eine echte Alternative, die zum Beispiel das Bundessozialgericht oder die Städte Rüsselsheim, Pfarrkirchen und Stralsund nutzen: den Secondhand-Markt für Software.

Kommunen und andere Behörden sind zunehmend gezwungen, Cloud-basierte Software zu nutzen. Wer neue Software braucht, hat immer öfter keine Wahl mehr. Doch die Nutzung der Cloud öffnet der Industrie-Spionage Tür und Tor. So hat z.B. ein US-amerikanisches Bundesgericht geurteilt, dass amerikanische Internetunternehmen den US-Sicherheitsbehörden auch dann Zugang zu E-Mails und gespeicherten Informationen gewähren müssen, wenn diese nicht auf Servern in den USA, sondern im Ausland gespeichert sind. Diesem Problem sind sich viele Kommunen und Behörden schmerzlich bewusst: Erst kürzlich hat eine Umfrage des IT-Branchenverbandes BITKOM ergeben, dass 60 Prozent der Befragten einen unerlaubten Zugriff auf sensible Daten befürchten, wenn sie Cloud-Software nutzen.

Dabei gibt es durchaus eine sichere Alternative: den Software-Gebrauchtmarkt. Hier können Kommunen und andere Behörden weiterhin Software-Lizenzen kaufen, die sie „lokal“ auf ihren Rechnern installieren und nutzen. Damit können sie sicherstellen, dass ihre hochsensiblen Daten auf ihren eigenen Servern mit eigener Firewall vor Cyber-Kriminellen geschützt sind. Ein Angebot, das eine wachsende Zahl von Kommunen und anderen Behörden für sich entdeckt hat. Die Hansestadt Stralsund hat sich bewusst für Gebraucht-Software des renommierten Anbieters usedSoft entschieden – und dabei sogar gespart. „Der Gebrauchtsoftware-Markt bietet nicht nur ein enormes Spar-Potenzial, die Produkte haben dabei auch dieselbe Qualität wie beim Neukauf. Schließlich nutzt sich Software nicht ab“, sagt Gabriele Leesch, Abteilungsleiterin der EDV-Abteilung der Hansestadt Stralsund. „Die Abwicklung war unkompliziert und schnell. Wir können deshalb auch anderen Behörden den Gebrauchtsoftware-Markt und usedSoft wärmstens empfehlen.“

Auf dem Gebrauchtmarkt sind auch ältere Versionen erhältlich, die die Hersteller selbst gar nicht mehr anbieten. Den meisten Kommunen und anderen Behörden reichen diese nämlich völlig aus, vor allem wenn sie bereits eine ältere Version im Einsatz haben und lediglich Lizenzen aufstocken wollen. Wer beispielsweise Office 2013 Professional nutzt, für den bietet die neuere Version 2016 keinerlei Mehrwert. Im Gegenteil. Wer auf neuere Versionen umsteigt, muss oft neue Rechner kaufen und viel Geld in Schulungen investieren. Wer hingegen seine bewährte Version auf dem Gebrauchtmarkt bezieht, spart beim Kauf 50 % und mehr im Vergleich zur Anschaffung der aktuellen Version. „Die gebrauchten Lizenzen von usedSoft waren nicht nur deutlich günstiger als die der Konkurrenz; sie sind auch absolut neuwertig“, unterstreicht Stefan Lang, Leiter der Stadtentwicklung der Stadt Pfarrkirchen. „Zudem konnten wir genau die richtige Anzahl an Lizenzen der speziellen Microsoft Office Professional 2013 Version erwerben, die wir benötigten.“

Aber auch aktuellste Versionen stehen auf dem Gebrauchtmarkt in großem Umfang zur Verfügung. Da sich Software nicht abnutzt, hat eine gebrauchte Lizenz dabei für den Käufer den gleichen Wert wie eine neue. Rechtlich sind Gebrauchtsoftware-Käufer auf der sicheren Seite – sofern man auf seriöse und renommierte Anbieter setzt: Längst haben Europäischer Gerichtshof und Bundesgerichtshof den Software-Gebrauchthandel grundsätzlich für rechtmäßig erklärt.