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13.09.2017 | Energie

erdwärmeLIGA-Gewinner Brandenburg holt nach 4 Jahren wieder den Titel

Mit 249 Punkten holt Brandenburg erstmals seit 2012 wieder den Titel der erdwärmeLIGA als erfolgreichstes Bundesland bei der Nutzung Oberflächennaher Geothermie. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Vorjahressieger Sachsen (207) und Rheinland-Pfalz (165). „Aufsteiger des Jahres“ mit einer Verbesserung um drei Plätze ist Rheinland-Pfalz.

erdwärmeLIGA-Initiator und Laudator Rüdiger Grimm zeichnet Brandenburg für den stärksten Prokopfausbau von oberflächennahen Geothermieanlagen aus (Foto: Bundesverband Geothermie e.V.)

Die  erdwärmeLIGA bewertet den Ausbau der Oberflächennahen Geothermie in den Bundesländern anhand der Förderzahlen des Marktanreizprogramms bezogen auf die Einwohnerdichte. Die Auszeichnung für den Gesamtsieg wurde am Mittwoch im Rahmen des Geothermiekongresses DGK 2017 verliehen.  

Mit einer deutlichen Leistungssteigerung springt Brandenburg 2016 vom Platz drei des vergangenen Jahres auf die Spitzenposition. Mit 249 Punkten bei einer installierten Leistung von 6.176 Kilowatt liegt Brandenburg vor dem letztjährigen Spitzenreiter Sachsen, der sich dieses Jahr mit Platz zwei begnügen muss. „Besonders bemerkenswert ist, dass Brandenburg gerade im Bereich Erdwärmesonden und -kollektoren erhebliche Zuwächse zu verzeichnen hat. Diesen Ausbau führen wir unter anderem auf die verbesserten Bedingungen des Marktanreizprogramms zurück“, erklärt erdwärmeLIGA-Initiator und Geschäftsführer Rüdiger Grimm. Der Bundesverband Geothermie hatte sich erfolgreich dafür eingesetzt, die Förderbedingungen für Erdwärmepumpen zu verbessern. Bis zu 4.500 Euro Förderung sind nun möglich.  

Der brandenburgische Wirtschaftsminister Albrecht Gerber wandte sich mit einer Videobotschaft an die Teilnehmer der Eröffnungsfeier des Geothermiekongresses 2017: „Seit 2007 hat sich die installierte Leistung um mehr als 130 % erhöht.“ Gerber sieht jedoch noch viel Luft nach oben und stellt klar, dass gerade im Gebäudesektor große Mengen CO2 eingespart werden können. „Ohne Energieeffizienz und Wärmeversorgung mit Erneuerbaren Energien ist eine echte Energiewende nicht zu schaffen“, stellt Gerber klar. Vom Geothermiekongress erhofft sich der SPD-Politiker wichtige Impulse für die Arbeit der Landesregierung. 

Der Viertplatzierte Bayern zeichnet sich durch einen hohen Anteil von Grundwasser-Wärmepumpen aus. Insgesamt 18.632 Kilowatt (145 Punkte) wurden hier neu installiert. „Es freut mich, dass diese vier Bundesländer seit Jahren vorn mitspielen und nun auch andere Länder stärker auf die Erdwärmenutzung setzen. Schließlich ist Oberflächennahe Geothermie auch in ländlichen Regionen eine ideale Klimaschutzalternative, wenn Fernwärmeversorgung nicht zur Verfügung steht“, sagt Laudator Grimm.

Die erdwärmeLIGA ist die Bundesliga Oberflächennaher Geothermie. Jährlich konkurrieren die einzelnen Bundesländer um die Trophäe der erdwärmeLIGA. Ausgezeichnet werden die Bundesländer, die pro 100.000 Einwohner die höchste installierte Gesamtleistung aufweisen. Mit Hilfe der Daten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) aus dem Marktanreizprogramm wird die Platzierung der einzelnen Bundesländer ermittelt. Im Vorjahr wurden der Freistaat Sachsen (Gesamtsieg) und Rheinland-Pfalz (Aufsteiger des Jahres) ausgezeichnet. Die Aktion wird vom Bundesverband Geothermie unterstützt.