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10.11.2017 | Nutzfahrzeuge - Elektro-Mobilität

ZVEI: Ambitioniertes EU-Mobilitätspaket geht in die richtige Richtung

Die EU-Kommission hat am 8. November 2017 das lange Zeit erwartete 2. Mobilitätspaket beschlossen. Die Elektroindustrie begrüßt, dass sie damit ambitionierte Maßnahmen zum Klimaschutz auf den Weg gebracht hat. Insbesondere die Bereitstellung von 800 Millionen Euro für die Förderung emissionsarmer Mobilität und zum Auf- und Ausbau einer europaweiten Ladeinfra­struktur kommt den ZVEI-Forderungen entgegen.

Nach Auffassung des Verbandes wird sich Elektromobilität nicht ohne staatliche Förderung der Infrastruktur durchsetzen. Der Aufbau und der Betrieb von Ladestationen rechnet sich gegenwärtig noch nicht und es gibt keine belastbaren Geschäftsmodelle. Deswegen sei der beschlossene Fördertopf ein guter Schritt für die Verbreitung der Elektromobilität.  

Für Deutschland sieht der ZVEI einen aktuellen Bedarf von etwa 10.000 Ladestationen – sowohl im öffentlichen als auch nicht-öffentlichen Raum. Darüber hinaus müssten weitere 1.000 Schnellladestationen, zum Beispiel entlang von Autobahnen errichtet werden.  

Der ZVEI fordert zudem, den Blick nicht allein auf Ladestationen zu richten. Erforderlich sei der Aufbau einer integrierten Ladeinfrastruktur aus Fahrzeugen, Energieversorgung sowie Abrechnungssystemen. So seien auch in Wohngebieten öffentliche Ladestationen mit mehreren Ladepunkten für Schnelladen einzurichten. Ebenso wichtig sei die Ertüchtigung der Elektroinstallation in Wohngebäuden, denn die meisten Wohnhäuser in Deutschland sind auf einen Ladestrom von 10 Ampere und mehr über mehrere Stunden nicht vorbereitet. Unhaltbar sei es auch, wenn der Einbau einer Ladestation in einem Mehrfamilienhaus an Einsprüchen einzelner Bewohner scheitern kann – hier brauche es gesetzliche Novellierung.