Public Manager
23.11.2017 | E-Government

Der Countdown für die elektronische Rechnungsstellung mit Behörden hat begonnen!

Gemeinsames Planspiel von VeR, BMI und KoSIT bringt Lieferanten und öffentliche Verwaltung vor dem offiziellen Start zusammen und erprobt den reibungslosen Austausch von elektronischen Rechnungen

Wer künftig Rechnungen an öffentliche Auftraggeber des Bundes stellen will, kommt um das Thema E-Invoicing nicht mehr herum. So will es die EU – oder genauer: die EU-Richtlinie 2014/55/EU. In Deutschland hat bereits der Bund mit dem E-Rechnungsgesetz und der am 6. September 2017 vom Bundeskabinett beschlossenen, umfassenden E-Rechnungsverordnung des Bundes die Vorgaben der EU auf nationaler Ebene für die Bundesverwaltung geschaffen. Damit der Umstieg auf die elektronische Rechnung möglichst reibungslos gelingt, stehen die wichtigsten technischen, prozessualen und organisatorischen Sachverhalte ab sofort im "Planspiel elektronische Rechnungsstellung" auf dem Prüfstand.
In Zusammenarbeit mit der zentralen Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT), die im Auftrag des IT-Planungsrates mit Experten aus Bund, Ländern und Kommunen den Standard XRechnung entwickelt hat, und dem Bundesministerium des Inneren (BMI) stellt der Verband elektronische Rechnung (VeR) eine Testplattform zur systematischen Erprobung der elektronischen Rechnungsstellung mit dem bevorzugten Standard XRechnung zur Verfügung.

Umfassende Erprobung soll wichtige Fragen frühzeitig klären

Teilnehmer des Planspiels sind sowohl öffentliche Rechnungsempfänger auf Bundes- und Landesebene als auch aus dem kommunalen Bereich, sowie ausgewählte Unternehmen der Privatwirtschaft als Rechnungssteller. Die technische und organisatorische Betreuung übernehmen erfahrene Dienstleister aus den Reihen des VeR. „Mit dieser gelungenen Mischung an Akteuren aus allen betroffenen Bereichen ist es uns möglich, zukünftige Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und potenzielle Hürden schon im Vorfeld abzubauen“, erklärt VeR-Vorstand Stefan Groß vom Steuerungsgremium des Planspiels.
In dem mehrmonatigen Testaufbau sollen zentrale Fragen für eine gelungene Einführung der elektronischen Rechnung nicht nur auf Bundesebene geklärt werden:

  • Vollständigkeit: Kann der Sender die erforderlichen Daten/Informationsbestandteile liefern und enthalten die Nachrichten alle für die Empfänger erforderlichen Daten?
  • Semantik: Versteht der Sender die Semantik der Informationsbestandteile und stehen die Daten an der richtigen Stelle?
  • Technik: Ist der Sender in der Lage, strukturierte Daten zu liefern und ist der Empfänger in der Lage, die Daten technisch zu verarbeiten?
  • Vertraulichkeit: Welchen Kanal nutzen der oder die Sender, um die Rechnung zu verschicken?

Durch die genaue Überprüfung der zugrundeliegenden Konzepte und die Berücksichtigung unterschiedlichster, am Geschäftsprozess beteiligter Akteure soll sichergestellt werden, dass die elektronische Rechnungsstellung an die Verwaltung in Deutschland von Anfang an für alle Beteiligten ein Erfolg wird. 
Mit dem Planspiel elektronische Rechnungsstellung will der VeR dazu beitragen, dass die digitale Transformation der Verwaltungsprozesse effizient, anwenderfreundlich und kostensparend gestaltet werden kann.