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08.03.2017 | Gesundheitswesen und Hygiene, Personalwesen

15. März: Tag der Rückengesundheit - ifaa empfiehlt Bewegung im Alltag und Ergonomie am Arbeitsplatz

Der diesjährige Tag der Rückengesundheit steht unter dem Motto „Balance halten – Rücken stärken!“. „Prävention lautet das Mittel für einen starken Rücken. Prävention im Privatleben und im Beruf. Das heißt eine Kombination aus ausreichender Bewegung im Alltag und Ergonomie am Arbeitsplatz“, so Anna Peck, wissenschaftliche Expertin des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (ifaa).

(Foto: ifaa)

Die Checkliste Ergonomie des ifaa unterstützt bei der Bewertung von Arbeitsplätzen. Sie steht online kostenlos zur Verfügung (siehe Link).

Rückenschmerzen auf den vordersten Plätzen 

Rückenschmerzen sind in Deutschland weit verbreitet, bis zu 85 % der Deutschen leiden mindestens einmal in ihrem Leben daran*. Die Diagnose „Rückenschmerzen“ belegt regelmäßig einen der vorderen Plätze in den Krankheitsstatistiken der Krankenkassen. Laut BKK Gesundheitsreport 2016 entfielen pro 1.000 Versicherungsmitglieder 1.102 Arbeitsunfähigkeitstage auf diese Diagnose**. 

Die Ursachen für Rückenschmerzen sind vielfältig und reichen von einseitiger Körperhaltung, Bewegungsmangel, Übergewicht bis hin zu Stress. Damit Rückenschmerzen im besten Fall erst gar nicht auftreten bzw. nicht chronisch werden und die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ernsthaft einschränken, sollte Prävention groß geschrieben werden. 

Gesunder Rücken am Arbeitsplatz 

Unternehmen können im Rahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes durch verhältnis- und verhaltenspräventive Maßnahmen dazu beitragen die Rückengesundheit ihrer Beschäftigten zu stärken. 

Die Verhältnisprävention setzt bei den Arbeitsbedingungen an und zielt auf eine gesundheitsförderliche Arbeitsumgebung ab, beispielsweise durch eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung in Produktion und Büro. Hierzu hat das ifaa die Checkliste Ergonomie entwickelt. Diese unterstützt bei einer ersten orientierenden ergonomischen Bewertung von Arbeitsplätzen, Tätigkeiten, Arbeitsmitteln und der Arbeitsumgebung. Die Checkliste richtet sich an Praktiker, wie z. B. Arbeitsschutzexperten oder Spezialisten für betriebliche Gesundheitsförderung aus Unternehmen und Verbänden.  

Verhaltenspräventive Maßnahmen 

Zu verhaltenspräventiven Maßnahmen im Betrieb zählen Bewegungs-/Sportangebote, aktive Pausen oder Schulungen zum rückengerechten Heben und Tragen von Lasten. Für Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung können Arbeitgeber jährlich pro Mitarbeiter 500,00 € lohnsteuerfrei investieren ((EStG), § 3 Nr. 34)***.

In der Verantwortung des Einzelnen: Dem Schmerz vorbeugen 

Jeder kann durch sein Verhalten dazu beitragen, das Risiko für das Auftreten von Rückenschmerzen zu verringern. Insbesondere ausreichend Bewegung hilft Rückenschmerzen zu vermeiden. Sportliche Betätigung in Form von Muskeltraining oder Ausdauertraining ist hier empfehlenswert. Für alle Sportmuffel kann es ein erster Schritt sein, sich einfach im Alltag mehr zu bewegen: Treppen steigen statt Aufzug fahren und kurze Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen statt ins Auto oder in die Bahn zu steigen. Auch Entspannungsverfahren, wie Progressive Muskelentspannung, können vor Rückenschmerzen schützen.    

* Robert Koch-Institut (Hrsg) (2012) Rückenschmerzen. Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Heft 53. RKI, Berlin 

** BKK Gesundheitsreport 2016: siehe 2. Link