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29.06.2017 | Verwaltungsmodernisierung

Beta-Version einer digitalen Lernplattform für die kommunale Verwaltungspraxis vorgestellt

Gemeinsam mit vier weiteren europäischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen arbeitet der Fachbereich Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz an einer Plattform mit Lehr- und Lernmaterial für die Aus- und Weiterbildung von Studierenden, Verwaltungsbeschäftigten und Kommunalpolitikern. Nun wurde den beteiligten Kommunen ein Prototyp der Lernplattform vorgestellt.

An der EURAC Research in Bozen wurde ein Prototyp der im Projekt „KoWiSt - Kompetenzaufbau für eine wirkungsorientierte Steuerung“ entwickelten Lehr- und Lernplattform vorgestellt. Fünf europäische Hochschulen und Forschungseinrichtungen – darunter die Hochschule Harz, u.a. vertreten durch Prorektor Prof. Dr. Jens Weiß (2.v.r.) – freuten sich über das positive Feedback der beteiligten Kommunen. (Foto: Jan Arndt)

 „Wenn Bürgermeister und Kämmerer aus kleineren und mittleren Kommunen fünf europäischer Länder zusammenkommen, wird deutlich, dass die aktuellen Herausforderungen trotz der Unterschiede zwischen den Ländern oft ähnlich sind: Demografischer Wandel, Migration und Integration, Energiewende, finanzielle Restriktionen und andere Veränderungen erfordern neue Formen des Managements und die Entwicklung von Strategiefähigkeit“, erklärt Prof. Dr. Jens Weiß, Projektkoordinator an der Hochschule Harz. Der Experte für Verwaltungswissenschaften betont: „Für viele Kommunen ist das keine einfache Aufgabe.

Ziel des von der EU geförderten Projektes „KoWiSt - Kompetenzaufbau für eine wirkungsorientierte Steuerung“ ist es, die Steuerungsmodelle und -ideen erfolgreicher Kommunen für die Aus- und Weiterbildung von Verwaltungsbeschäftigten und die Kommunalpolitik nutzbar zu machen. Kern des Projektes ist die Realisierung einer Internetplattform, die die Möglichkeit bietet, aus Erfahrungen der Pilotkommunen zu lernen und eigene Steuerungssysteme zu entwickeln.

Präsentation und Test eines Prototyps dieser Plattform standen nun im Mittelpunkt einer Veranstaltung bei der EURAC Research in Bozen – einem der Konsortialpartner. Die aus der Slowakei, der Schweiz, Österreich, Deutschland und Südtirol angereisten kommunalen Praktikerinnen und Praktiker lobten die Übersichtlichkeit und unkomplizierte Anwendbarkeit. „Mitarbeiter können mit diesem Instrument ihre persönliche Rolle für die Umsetzung der strategischen Ziele klarer erkennen“, so Dirk Tolkemitt, der Erste Beigeordnete und Kämmerer der Alten Hansestadt Lemgo. Damit wurde auch deutlich, dass die Grundkonzeption der Plattform nicht nur Möglichkeiten digitaler Aus- und Fortbildung bietet, sondern auch einen erheblichen Mehrwert für das Management von Kommunen.

„Die Resonanz aus der Praxis war durchweg positiv“, fasst Prof. Dr. Jens Weiß das Feedback zusammen. Besonders freute den Wissenschaftler, der gleichzeitig Prorektor für Hochschulentwicklung und Gleichstellung ist, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Plattform in ihren Heimatländern weiteren Kommunen vorstellen wollen. Das Projektteam unter Beteiligung der EURAC Research (Bozen), der Fachhochschule Kärnten, der Berner Fachhochschule, der P.J. Safarik University in Košice und der Hochschule Harz wird die Lernplattform mit diesen Impulsen weiterentwickeln und Konzepte für die Anwendung in der Aus- und Weiterbildung erarbeiten. Die Ergebnisse werden im Sommer 2018 vorgestellt, anschließend wird die digitale Lernplattform zur freien Nutzung zur Verfügung stehen.