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12.07.2017 | Nutzfahrzeuge - Elektro-Mobilität

Mit Batterie, Brennstoffzelle und Erdgas gegen Abgas-Emissionen im ÖPNV

Die Diskussionen um den Kraftstoff Diesel halten momentan nicht nur die Politik auf Trab, sondern sind auch ein großes Thema bei regionalen Verkehrsbetrieben – denn die meisten Busse werden mit Diesel betrieben.

Welche alternativen Antriebe bereits erfolgreich im Einsatz sind, wurde heute (12. Juli 2017) in Hürth auf einer gemeinsamen Veranstaltung von EnergieAgentur.NRW, dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sowie den Brennstoffzellen-Busclustern aus Deutschland und Benelux vorgestellt. 

„Der ÖPNV ist von jeher umweltschonend und klimafreundlicher als alle anderen motorisierten Verkehrsträger. Mit der Erprobung und notwendigen Weiterentwicklung von alternativen Busantrieben wollen wir perspektivisch einen zusätzlichen Beitrag zur Reduzierung der Emissionen - auch in Bezug auf Lärm - im innerstädtischen Verkehr leisten“, sagte Jens Schmitz, Fachbereichsleiter T4 Bussysteme, Elektromobilität, Betriebshöfe und Werkstätten beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). „Dazu müssen die alternativen Antriebe allerdings zuverlässiger und wirtschaftlicher werden, damit sie sich gegenüber der etablierten Antriebe durchsetzen können. Weitere finanzielle Unterstützung wird in den kommenden Jahren notwendig sein, auch in Forschung und Standardisierung“, forderte er ein. 

Wie zuverlässig alternative Antriebe heute schon sind, konnten die Teilnehmer der Veranstaltung am eigenen Leib testen: Neben klassisch batteriebetriebenen Bussen standen auch Brennstoffzellenbusse für eine Probefahrt zur Verfügung. Ziel der Fahrten war die Wasserstofftankstelle der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK). Die RVK arbeitet mit ihrem Projekt „Null Emission“ in Etappen daran, die gesamte Fahrzeugflotte durch Fahrzeuge mit umweltfreundlichen alternativen Antrieben zu ersetzen. 

Darüber hinaus wurden auf der Veranstaltung in Hürth Trolleybusse und mit Erdgas betriebene Busse vorgestellt – ein breites Spektrum an alternativen Antriebskonzepten, die sich zum einen durch deutlich verringerte bis keine Schadstoffemissionen auszeichnen. Zum anderen können die „Kraftstoffe“ Strom, Wasserstoff und synthetisches Erdgas aus erneuerbaren Quellen hergestellt werden und dadurch mit Sektorenkopplung zum Klima- und Umweltschutz beitragen. 

„Mobilität spielt beim Gelingen der Energiewende eine zentrale Rolle. In immer mehr Städten setzen Unternehmen auf alternative Antriebssysteme mit elektrischen Antrieben oder Gaskraftstoffen. Die EnergieAgentur.NRW unterstützt mit ihren Kooperationspartnern den Erfahrungsaustausch der Akteure. Besonders wichtig sind dabei die Verfügbarkeit von Fahrzeugen und technischer Infrastruktur, die Wirtschaftlichkeit und die Umweltwirkungen“, so Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW. 

Mehrere NRW-Städte testen bereits den Einsatz von emissionsarmen Bussen, da die zulässigen Stickoxid-Emissionswerte zu oft überschritten werden. Erfolgreich schadstoffarm unterwegs sind z. B. die Städte Köln, Bonn, Münster, Aachen oder Solingen.