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15.12.2017 | Sicherheit, Verwaltungsorganisation

Cybersicherheitslücken gefährden Kommunen

Im Jahr 2017 gab es vermehrt Cyberangriffe, die mittels veralteter Cloud-Software durchgeführt wurden. Die betroffene Software wird laut dem Jahresbericht des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) [1] unter anderem auch in öffentlichen und kommunalen Einrichtungen eingesetzt.

Die Experten von Kaspersky Lab prognostizieren [2] für das kommende Jahr die Verstärkung dieses Trends: es wird vermehrt zu Cyberangriffen über Drittanbieter und deren Systeme kommen.

Software, die nicht mehr mit Updates von den Herstellern unterstützt wird, weist oftmals kritische Sicherheitslücken auf. So können Angreifer bekannte Sicherheitslücken in veralteten Versionen von Cloud-Software auszunutzen, um beispielweise sensible, in der Cloud gespeicherte Informationen auszuspähen oder zu stehlen.

Das Gefährdungspotenzial einer Trojanisierung von Drittanbieter-Software – beispielsweise um ein Backdoor-Programm einzuschleusen – wurde beim CCleaner-Fall [3] im Jahr 2017 deutlich, als mit einem Programm-Update Millionen Computer kompromittiert wurden. Auch die Beispiele Shadowpad und ExPetr (ExPetya) haben gezeigt, wie leicht Angreifer über Drittanbieter-Software in Netzwerke eindringen können.

„Cyberangreifer werden weiterhin versuchen, Softwarehersteller zu attackieren", sagt Juan Andrés Guerrero-Saade, Principal Security Researcher Global Research and Analysis Team (GReAT) bei Kaspersky Lab. „Angriffe unter Einsatz von Backdoors in beliebter oder regional vielgenutzter Software als Angriffsvektor wird immer attraktiver. Über so genannte Supply-Chain-Attacken können Angreifer zudem mehrere Organisationen einer bestimmten Branche angreifen, während sie dabei von System-Administratoren und Sicherheitslösungen kaum wahrgenommen werden."

Was können Behörden und Kommunen tun?

Der Schutz vor Sicherheitslücken wie veraltete Cloud-Software oder kompromittierte Drittanbieter-Software ist vor allem deshalb schwierig, da sich die Gefahr in der Drittanbieter-Software versteckt. Pressemitteilung: Cybersicherheitslücken gefährden Kommunen

Kommt Drittanbieter-Software zum Einsatz, sollten Verantwortliche besonders achtsam sein: Welche Sicherheitsvorkehrungen kann der Anbieter gewährleisten? Wie sieht der Update-Zyklus aus?

Generell gelten für öffentliche und kommunale Einrichtungen dieselben Grundregeln wie für andere Unternehmen auch:

 Eine Sicherheitslösung für alle genutzten Geräte (Windows, Mac, Android), Server und weitere Systeme (zum Beispiel Clouds) einsetzen [4].

 Schulungen für Mitarbeiter anbieten, denn die Schwachstelle Mensch (zum Beispiel über Spear-Phishing-Angriffe) ist nach wie vor einer der beliebtesten Angriffswege in Netzwerke. Solche Trainings können interessant gestaltet und individuell auf die Bedürfnisse der kommunalen Einrichtung zugeschnitten werden, ein Beispiel ist die von Kaspersky modular einsetzbare Online-Schulungsplattform [5].

 Im öffentlichen Sektor können Speziallösungen [6] für zusätzliche Cybersicherheit sorgen – beispielsweise Sicherheitskontrollen und –Services, die auf die Anforderungen von Regierungsbehörden und zugehörigen öffentlichen Stellen zugeschnitten sind.