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21.08.2017 | Wasser und Abwasser

Scharf: Bayerische Abwasserbeseitigung erstklassig

Bayern steht für eine zuverlässige, erfolgreiche Abwasserentsorgung. Um die Abwässer auch in der Zukunft optimal entsorgen zu können, arbeiten Freistaat und Kommunen Hand in Hand. Das betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf anlässlich eines kürzlich veröffentlichen Berichts über die Behandlung von kommunalen Abwässern.

(© Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)

"Gewässerqualität und Abwasserbeseitigung sind in Bayern eine Erfolgsgeschichte. Alle bayerischen Seen haben Badegewässerqualität. Darauf können wir stolz sein. Sauberes Wasser hat herausragende Bedeutung für die Lebensqualität der Menschen. Freistaat und Kommunen arbeiten beim Gewässerschutz seit Jahrzehnten erfolgreich zusammen. Für die Abwasserbeseitigung der Zukunft arbeiten wir Hand in Hand an innovativen Methoden zur gezielten Verbesserung der Reinigungsleistung. Das ist aktive Zukunftsvorsorge", so Scharf. Im Rahmen einer EU-weiten Berichtspflicht hat der Freistaat für das Jahr 2016 die Qualität der kommunalen Abwasserbeseitigung evaluiert. Der Bericht bestätigt das hohe Niveau der bayerischen Abwasserentsorger, die insbesondere durch eine konsequente Anpassung bestehender Anlagen stets auf technisch neuestem Stand geblieben sind. So konnten beispielsweise die bayerischen Kläranlagen in den letzten zwölf Jahren ihre Reinigungsleistung beim Stickstoff stetig erhöhen. 

Jedes Jahr fallen in Bayerns Gemeinden rund 1,8 Milliarden Kubikmeter Abwasser an. Das entspricht in etwa dem Volumen des Ammersees. Bayern setzt auf eine stufenweise Erforschung und Einführung neuer Techniken in den bayerischen Kläranlagen, um die Reinigung des Abwassers dort gezielt weiter zu verbessern, wo es nötig ist. Den momentan üblichen drei Reinigungsstufen wird beispielsweise in einem Pilotprojekt in Weißenburg eine 4. Reinigungsstufe nachgeschaltet um zu erproben, ob und wie zum Beispiel Arzneimittelrückstände zuverlässig eliminiert werden können. Sie besteht aus einer Ozonungsanlage mit nachfolgenden Filtrationsanlagen. Der Freistaat fördert das Projekt mit 2,6 Millionen Euro und finanziert eine umfassende wissenschaftliche Begleitung. Dabei werden auch die Auswirkungen der verbesserten Reinigungsleistung auf Gewässerqualität und Gewässerlebewesen untersucht. 

Die öffentliche Abwasserentsorgung ist ein großes Erfolgskapitel bayerischer Umweltpolitik. Rund 97 Prozent der Bevölkerung in Bayern sind heute an kommunale Abwasseranlagen angeschlossen. Um den heutigen Stand der Abwasserentsorgung zu erreichen, wurden in Bayern bisher insgesamt 35 Milliarden Euro von den Städten und Gemeinden investiert. Der Freistaat hat hierzu rund 9 Milliarden Euro an Fördermitteln beigesteuert. Mit den neuen Förderrichtlinien werden nötige Sanierungsmaßnahmen gefördert, wenn ansonsten unzumutbare Härten entstehen würden.