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05.09.2016 | Büromaterial

„die IPR im Gespräch“

Interview mit Henning Kullak-Ublick, Vorstand Kommunikation im Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS)

Henning Kullak-Ublick (Foto: IPR)

Die Waldorfschulen stehen in besonderer Weise für Nachhaltigkeit und Ökologische Erziehung. So ist es für uns nur eine logische Konsequenz, uns auch als Dachverband der 236 Waldorfschulen in unserer täglichen Arbeit bestmöglich dafür einzusetzen, z.B. indem wir für unsere Printprodukte Blauer-Engel-Recyclingpapier verwenden.

Waldorfschulen sind freie Schulen. Sie stehen allen Kindern offen – unabhängig von Religion, ethnischer Herkunft, Weltanschauung und Einkommen der Eltern. In Deutschland gibt es derzeit 236 Waldorf- bzw. Rudolf-Steiner-Schulen, die im Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS) zusammengeschlossen sind.

  1. Warum beteiligt sich der Bund der Freien Waldorfschulen an der „Grüner beschaffen“-Kampagne?

    Die Waldorfschulen stehen in besonderer Weise für Nachhaltigkeit und Ökologische Erziehung. So ist es für uns nur eine logische Konsequenz, uns auch als Dachverband so umweltfreundlich wie möglich zu verhalten, wozu eben auch der Einsatz von Recyclingpapier gehört. Um dies auch nach außen zu kommunizieren und öffentlich für unseren Standpunkt einzutreten, beteiligen wir uns jetzt an der „Grüner beschaffen“-Kampagne.

  2. Welche Relevanz hat die Nutzung von Recyclingpapier in Ihrem Verein und an den 236 Waldorfschulen?

    In unseren zwei Geschäftsstellen in Stuttgart und Hamburg verwenden wir seit längerem ausschließlich Recyclingpapier und versuchen auch, Druckerzeugnisse nur auf Blauer-Engel-Papier produzieren zu lassen. Wir erreichen auf diese Weise etwa eine Quote von 80 Prozent Recyclingpapier mit dem Blauen Engel, womit wir auch ein Vorbild für unsere 236 Mitgliedsschulen sein wollen, die dieses Thema aufgrund ihrer Eigenständigkeit nicht einheitlich handhaben.

  3. Wie ist das Thema Ressourcenschutz in Ihrem Verein verankert?

    Bisher ist das Thema Ressourcenschutz in unserem Verein noch nicht institutionell verankert, sondern hängt von dem Engagement Einzelner ab. So wurde vor einigen Jahren eine Mitarbeiterin unserer Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zur „Papierbeauftragten“ ernannt, weil sie sich von Anfang an darum bemüht hatte, dass im BdFWS so viel wie möglich Blauer-Engel-Recyclingpapier verwendet wird. Außerdem ist es für uns ein wichtiges Anliegen, grünen Strom zu beziehen und Lebensmittel, die wir für uns und unsere Gäste einkaufen, sind natürlich in Bio-Qualität. Auch bei unseren Webeartikeln bemühen wir uns stets um Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Materialien. Von den einzelnen Waldorfschulen weisen viele bereits ein sehr nachhaltiges Energiekonzept bis hin zu energetisch sanierten Bauten auf und verarbeiten in ihren schuleigenen Mensen größtenteils frische biologisch-dynamische Lebensmittel.

  4. Welches Ziel haben Sie sich für mehr Ressourcenschutz gesetzt?

    Wir wollen gerne unsere Mitgliedsschulen und Waldorf-Kooperationspartner Schritt für Schritt weiter für Themen wie die Papierwende sensibilisieren und sie auch so gut wie möglich darin unterstützen, noch mehr Ressourcenschutz in ihrer Einrichtung zu etablieren. Deshalb nehmen wir jetzt in unseren bald erscheinenden „Leitfaden Öffentlichkeitsarbeit“ auch die Empfehlung mit auf, für Druckerzeugnisse Recyclingpapier mit dem Blauen Engel einzusetzen und nennen dazu entsprechende Papierbeispiele, was dann allen Schulen als Serviceleistung zur Verfügung gestellt werden soll. In unseren zwei Geschäftsstellen streben wir zudem an, den Recyclingpapieranteil von 80 auf 90 Prozent zu erhöhen im Laufe des kommenden Schuljahres.