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14.09.2016 | Energie

120 Experten bei der Jahrestagung des Netzwerks Windenergie NRW

Das Netzwerk Windenergie der EnergieAgentur.NRW veranstaltete gestern (13.09.) seine Jahrestagung „Wind-Updates.NRW 2016“ im Wissenschaftspark Gelsenkirchen. Am Vormittag richtet Staatssekretär Peter Knitsch aus dem Umweltministerium NRW im Rahmen des Vortragsblocks „Aus der Landespolitik“ ein Grußwort an die Teilnehmer und Teilnehmerinnen: „Nordrhein-Westfalen ist ein wichtiger Standort der Windindustrie, und zwar mit nationaler und internationaler Bedeutung. Von den im Bereich der Erneuerbaren Energien rund 50.000 Beschäftigten im Land sind rund 16.500 in der Windenergiebranche tätig.‎ Auch ist Nordrhein-Westfalen ein guter Standort für die Windenergienutzung mit beachtlichen Potenzialen. Dies zeigt sich deutlich an den Zubauzahlen der letzten Jahre. So konnte im ersten Halbjahr 2016 eine Verdopplung des Zubaus gegenüber dem ebenfalls sehr guten Vergleichshalbjahr 2015 erzielt werden. Mittlerweile werden jährlich mehr als 6 Terrawattstunden Strom aus Wind in NRW gewonnen. Deshalb setzen wir in Nordrhein-Westfalen bei der Energiewende und beim Klimaschutz besonders auf die Windenergienutzung und wollen deren Ausbau weiter steigern.“

Das EEG 2017 ist ebenso Thema der Tagung wie Aktuelles aus dem Planungs- und Genehmigungsrecht. Ein kurzer Exkurs zum Thema seismologische Stationen geht dem zweiten Themenblock voraus, in dem neueste technische Entwicklungen der Windbranche vorgestellt werden.Beim „Speed-Dating“ präsentieren sich Unternehmen, die neu in der Branche sind oder neue Produkte und Dienstleistungen vorstellen möchten. Im dritten Block „Themen aus der Projektierung“ stehen innovative Ansätze in Nordrhein-Westfalen im Vordergrund. Zielgruppe sind alle Netzwerkpartner und -partnerinnen der Windenergiebranche in NRW.

Claudia Bredemann, Leiterin des Netzwerks Windenergie NRW der EnergieAgentur.NRW: „Das Netzwerk Windenergie NRW stärkt im Auftrag des Landes NRW die Windbranche in NRW und unterstützt den Ausbau der Windenergienutzung. Es bietet eine interaktive Plattform, auf der sich die mehr als 1.600 Mitglieder themenbezogen und lösungsorientiert über Branchennews, Aktivitäten, Projekte und Ziele austauschen und informieren können.“
Frau Bredemann weiter: „Durch ein breites Informations- und Aufklärungsangebot setzt das Netzwerk Impulse für die Branche. Mit themenrelevanten Publikationen, Hintergrundbroschüren oder Fachartikeln bieten wir einen informativen Rahmen zum Thema Windenergie in NRW.“

Ein wichtiges Informationsinstrument des Netzwerks stellt auch der Branchenführer Windenergie NRW dar, der online fortlaufend aktualisiert und als Druckversion jährlich neu aufgelegt wird. Inzwischen präsentieren sich hier mehr als 220 Unter-nehmen, Zulieferer, Forschungseinrichtungen, Anlagenbetreiber, Verbände, Projektierer, Gutachter und sonstige Dienstleister, die in Nordrhein-Westfalen ansässig sind. Ergänzt wird die Printversion durch ausführliche Artikel und Interviews zu aktuellen Windenergiethemen. Ziel des Branchenführers ist es, die Stärken und Leistungen der Branchenvertreter aus NRW national und international darzustellen und den Standort NRW als Kernland der Windenergiebranche zu vermarkten. Die Druckversion gibt es kostenlos beim Broschüren-Bestellservice: siehe Link

Hintergrund Windenergieausbau in Deutschland:
In Deutschland wurden im ersten Halbjahr 2016 netto 579 Onshore-WEA mit einer Leistung von 1.892 MW, offshore 43 WEA mit einer Leistung von 258 MW zugebaut. Bundesweit waren damit zur Mitte des Jahres 26.561 Onshore-WEA und 835 Offshore-WEA mit einer Gesamtleistung von 47.096 MW installiert. (Quelle: „Status Windenergieausbau an Land in Deutschland“ und „Status des Offshore-Windenergieausbaus in Deutschland“, Deutsche WindGuard)Die Stromproduktion aus Wind erreichte 2015 in Deutschland etwa 85,4 Mrd. kWh. Das war eine Leistungssteigerung im Vergleich zum Vorjahr um 66 Prozent (2014: 51,4 Mrd. kWh). Der Dezember war für die Windenergie gleich im doppelten Sinne ein Rekordmonat: Zum einen war es der ertragreichste Monat aller Zeiten, zum anderen überholte Wind erstmals die Braunkohle und wurde zur wichtigsten Energiequelle im Strommix. (Quelle: „Windkraft-Journal 01/2016“)

Mit Stand 30.06.2016 drehten sich allein in NRW 3.256 WEA mit einer installierten Leistung von 4.319 MW. Betrachtet man den Zubau der installierten Leistung, so verzeichnet Nordrhein-Westfalen mit einem Anteil von 12,1 Prozent (249 MW) für das erste Halbjahr 2016 erneut eine deutliche Steigerung. Damit festigt NRW seine Position als Windenergieland und rangiert auf Platz fünf der installierten Windenergieleistung aller Bundesländer hinter Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. (Quelle: „Status Windenergieausbau an Land in Deutschland“, Deutsche WindGuard)