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30.11.2016 | Verwaltungsmodernisierung

Erste konkrete Kooperationsprojekte der Hochschulen für den öffentlichen Dienst gestartet

Im Oktober trafen sich die Rektorinnen und Rektoren der Hochschulen für den öffentlichen Dienst im Rahmen der jährlich zweimal stattfindenden Rektorenkonferenz an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit in Schwerin.

Wollen ihre Kooperationen vor allem im Bereich Forschung ausbauen: Vertreter von über 20 Hochschulen für öffentliche Verwaltung aus der gesamten Bundesrepublik trafen sich zur Rektorenkonferenz an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit in Schwerin. (Foto: Hochschule Harz)

Die Teilnehmer diskutierten über die Herausforderungen und kooperativen Strategien, E-Learning und Öffentlichkeitsarbeit, Migration und weitere interessante Themen. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Frage nach möglichen und sinnvollen Kooperationen zwischen den einzelnen Institutionen auch als Dienstleister für die öffentlichen Verwaltungen. „Zwei konkrete Kooperationsprojekte nehmen nun Form an. Diese und weitere Maßnahmen werden den öffentlichen Dienst im ganzen Land auf lange Sicht stärken“, betonte der Präsident der Rektorenkonferenz Professor Paul Witt, Rektor der Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl.

Schwerpunktthema Kooperationen

Die Hochschulen für den öffentlichen Dienst in der Bundesrepublik sehen sich oft ähnlichen Anforderungen gegen. Die Rektorenkonferenz sieht es daher als eine ihrer Aufgaben, den Austausch weiter zu stärken und die Basis für einen Wissenstransfer in Lehre, Fortbildung und Forschung zu schaffen. Prof. Dr. Jürgen Stember, Dekan des Fachbereichs Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz, präsentierte dazu in einem Vortrag die interessanten Ergebnisse seiner Studie zu den Kooperationsvoraussetzungen der Mitgliedshochschulen. „Die Voraussetzungen und Aktivitäten der Hochschulen sind sehr unterschiedlich, aber es gibt sehr viele Gemeinsamkeiten, die nur besser gebündelt, koordiniert und auch vermarktet werden müssen. Durch diese Kooperationen können viele Potenziale erschlossen werden,“ so der Halberstädter Dekan.

Angewandte Forschung und Prämierung von studentischen Forschungsarbeiten

Konkrete Formen nimmt nun das Kooperationsvorhaben im Bereich der Angewandten Forschung an. Zur Gründung eines Kooperationsverbunds „Forschende Hochschulen für öffentliche Verwaltung (HöV) in Deutschland“ trafen sich am 24. und 25. November 2016 die Forschungsbeauftragten der jeweiligen Hochschulen in Kehl zu einem ersten Workshop. Zielstellung war die Definition und Identifikation von Entwicklungsnotwendigkeiten und -potenzialen für die bundesweite Zusammenarbeit.  

Forschung gehört zu jeder Hochschule und damit auch zu denjenigen, die sich speziell mit dem öffentlichen Dienst befassen. Um forschende Studierende zu motivieren, schreibt die Rektorenkonferenz im Frühjahr 2017 einen Preis für die drei besten Master-, Bachelor- oder Abschlussarbeiten aus. Jede Hochschule kann eine Arbeit einreichen. Diese sollen einen besonderen Praxiswert aufweisen. Die Geldpreise stiftet der Deutsche Beamtenbund. Der erste Preis ist mit 1.000 Euro dotiert. Die Preise zwei und drei mit 600 Euro bzw. 400 Euro.

Auch das große Thema Migration geriet in den Fokus der Konferenz. So sprach u.a. Dr. Ralf Schäfer, leitender Ministerialrat, stellv. Abteilungsleiter im Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg bei der Herbstkonferenz in Schwerin über Migration und ihrer Bedeutung für den öffentlichen Dienst. Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Sensibilität der Mitarbeiter im Umgang mit Geflüchteten geweckt werden muss.

Die nächste Rektorenkonferenz findet vom 10. bis 12. Mai 2017 in Berlin statt.

Hintergrund

Die Rektorenkonferenz der Hochschulen für den öffentlichen Dienst hat aktuell 38 Mitgliedshochschulen. Diese kommen aus den (Fach)Hochschulen für öffentliche Verwaltung, den Fachbereichen für Verwaltungswissenschaften, den Fachhochschulen der Polizei und aus einigen anderen ausgewählten (Fach)Hochschulen, die für den öffentlichen Dienst in ganz Deutschland ausbilden. Die Mitglieder (Rektoren, Studiengangleiter, Dekane von Verwaltungsstudiengängen) repräsentieren derzeit über 50.000 Studierende und treten jährlich zweimal zu einer Frühjahrs- und Herbsttagung zusammen. Dort behandeln die Mitglieder aktuelle Fragestellungen der wissenschaftlichen und praktischen Entwicklung rund um den öffentlichen Dienst der gesamten Bundesrepublik.