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24.11.2016 | Umwelttechnik

Erfolgreiche Bilanz des bayerischen Projektverbunds zur Nanotechnologie

Nanotechnologie bietet große Chancen für Umwelt und Gesundheit. Bayern will das Potenzial der Nanotechnologie deshalb verantwortungsvoll nutzen. Das betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf zum Abschluss des dreijährigen Projektverbunds "Umweltverträgliche Anwendungen der Nanotechnologie (UMWELTnanoTECH)" in Erlangen.

Scharf: "Nanotechnologie ist eine wichtigste Zukunftstechnologie. Bayern soll in der Forschung und der Anwendung der Nanotechnologie einen Spitzenplatz einnehmen. Kleinste Bausteine können einen großen Beitrag für den Umweltschutz leisten. Wir müssen mit den Chancen dieser Zukunftstechnologie verantwortungsvoll umgehen. Eine umweltverträgliche Nutzung steht dabei an oberster Stelle." Mit der Nanotechnologie lassen sich Rohstoffe und Energie einsparen, bessere Solarzellen und leistungsfähigere Akkus entwickeln oder umweltschädliche Chemikalien durch umweltschonende Stoffe ersetzen.

2013 hatte der Freistaat den Projektverbund "UMWELTnanoTECH" gestartet, unter dessen Dach zehn Einzelprojekte mit rund drei Millionen Euro unterstützt wurden. Es handelt sich dabei vor allem um Projekte aus den Bereichen Ressourcen- und Klimaschutz sowie Energiespeicher. Das Wissenschaftszentrum in Straubing hat die Forschungsvorhaben koordiniert. Scharf: "Der Projektverbund hat ausgezeichnete Ergebnisse geliefert. Sie sind ein wichtiger Beitrag für den wissenschaftlichen Fortschritt und für die umweltverträgliche Anwendung der Nanotechnologie. Von den Projekten soll zukünftig die Umwelttechnologie in Bayern profitieren." Die Forscher erzielten beispielsweise Fortschritte bei der Entwicklung organischer Solarzellen. Diese können in Zukunft mit umweltfreundlichen Lösungsmitteln hergestellt werden." Die Teilnehmer des Projektverbunds haben bisher 70 verschiedene Beiträge veröffentlicht, davon mehr als 30 wissenschaftliche Originalartikel. Weitere Publikationen sind in Vorbereitung.

Unter dem Begriff Nanotechnologie werden alle Verfahren und Anwendungsbereiche verstanden, bei denen die neuartigen funktionalen Strukturen eine Größe von unter 100 Nanometern haben. Im Alltag kommt Nanotechnologie zum Beispiel bei Sonnenschutzmitteln, Klimaanlagen oder Brillengläsern zum Einsatz. Ein Nanometer entspricht einem milliardstel Meter. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar ist rund 80.000 Nanometer dick.

Folgende zehn Projekte wurden im Rahmen des Projektverbunds finanziert:

  • Nanostrukturen für umweltfreundliche Hybrid-Photovoltaikzellen, LMU München
  • Optimierung der Analytik nanostrukturierter Schichten, Hochschule Deggendorf
  • Nanostrukturierte thermoelektrische Materialien, TU München
  • Umweltverträgliche hocheffiziente organische Solarzellen, JMU Würzburg
  • Ultraschnelle elektrische Speicher auf Basis von Nanodiamantkompositen, JMU Würzburg
  • Nanostrukturierte Zellkomponenten für reversible Energiespeicher mit verbesserter Lebensdauer, Hochschule Amberg-Weiden
  • Drucktechnologien zur Herstellung thermoelektrischer Generatoren, Technische Hochschule Georg-Simon-Ohm Nürnberg
  • Hybridkondensatoren für smart grids und regenerative Energietechnologien, JMU Würzburg
  • Bessere Effizienz und Stabilität organischer Halbleiterschichten, Universität Bayreuth
  • Koordinierungs-/Forschungsvorhaben zum Projektverbund "Umweltverträgliche Anwendungen der Nanotechnologie", TU München