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18.06.2016 | Allgemeine Meldungen

Bundesumweltministerium fördert hochinnovatives Verfahren in der Zementindustrie

Das Bundesumweltministerium fördert mit mehr als 5,9 Millionen Euro ein hochinnovatives Projekt zur Zementherstellung der Schwenk Zement KG. Im Zementwerk in Allmendingen in Baden-Württemberg soll damit ein Verfahren zur Verringerung der Emissionen umgesetzt werden. Die Mittel stammen aus dem Umweltinnovationsprogramm.

Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, gratulierte dem Unternehmen und wünschte viel Erfolg bei der Umsetzung. Schwarzelühr-Sutter: "Das Unternehmen geht einen technisch anspruchsvollen und innovativen Weg. Das Vorhaben kommt nicht nur der Umwelt, dem Klima und unserer Gesundheit zugute; es hat auch einen hohen Modellcharakter und kann ebenfalls in anderen Zementwerken eingesetzt werden. Einmal mehr zeigt sich, dass Umweltschutz und unternehmerische Pionierarbeit Hand in Hand gehen können."  

Die Zementherstellung ist ein energieintensiver Hochtemperaturprozess, der prozess-, rohmaterial- und brennstoffbedingt mit vielfältigen Emissionen verbunden ist. Von besonderer Relevanz sind dabei Emissionen von Staub, Ammoniak, Stick- und Schwefeloxiden, Schwermetall-, Kohlenmonoxid sowie organischen Schadstoffen.

Ziel des Vorhabens ist die Minderung von Abgasemissionen des Zementdrehrohrofens. Dazu soll zum einen eine Anlage zur Kombination von katalytischer Entstickung und thermischer Nachverbrennung und zum anderen ein neuartiges Verfahren zur weitgehenden Minderung der Quecksilberemissionen errichtet werden. In das Projekt integriert werden soll zudem eine Anlage zur Klärschlammtrocknung. Der getrocknete Klärschlamm kann dann im Brennprozess als Roh- und Brennstoff eingesetzt werden. Die Trocknung selbst soll direkt mit Abgas aus dem Drehrohrofen des Zementwerks erfolgen.

Beide Verfahren werden erstmalig in Deutschland eingesetzt. Mit dem Vorhaben wird unter anderem das Ziel verfolgt, die Schadstoffemission um etwa zwei Drittel zu verringern. Die durch den Klärschlammeinsatz prognostizierte CO2-Einsparung beträgt circa 28.200 Tonnen pro Jahr. Rohmaterial kann im Umfang von circa 18.480 Tonnen pro Jahr eingespart werden.

Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben.