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15.07.2016 | Messen

Japan wird Partnerland der CeBIT 2017

Humanoide Roboter, künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge, Displays auf der Haut, Geräuscherkennung per Vibration für Gehörlose – Japan investiert Milliarden in Forschung und Entwicklung und gehört zur Weltspitze in Sachen Digitalisierung.

(Foto: Deutsche Messe AG)

Das Partnerland der CeBIT 2017 in Hannover steht fest: Japan. Das gab jetzt die Deutsche Messe AG als Veranstalterin der CeBIT bekannt. Mit der Hightech-Nation Japan wird ein Spitzenreiter in Sachen Forschung und digitaler Kompetenz Partner der weltweit führenden Veranstaltung für Digitalisierung von Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft.  

Beim Deutschland-Besuch von Premierminister Shinzō Abe im vergangenen Mai in Berlin hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel Japan eingeladen, Partnerland der CeBIT zu werden. Abe erklärte daraufhin, Japan nehme die Einladung gern an. Deutschland ist für Japan der größte und wichtigste Wirtschaftspartner in Europa. 

Die Partnerschaft mit der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt fällt in eine Zeit, in der sich Premierminister Abe die Stärkung der heimischen Industrie und die Ankurbelung der Weltwirtschaft auf die Fahnen geschrieben hat. Digitalisierung spielt dabei in Abes Strategie eine ganz besondere Rolle.  

„Japan ist für Deutschland einer der wichtigsten Wirtschafts- und Handelspartner in Asien. Wir sind stolz, dass wir mit der CeBIT diese intensiven Beziehungen weiter ausbauen können. Auch Japan setzt mit der CeBIT-Partnerschaft ein deutliches Zeichen“, sagt Oliver Frese, Vorstand der Deutschen Messe AG. „Japan und Deutschland sind beide stark exportorientiert, mit wichtigen Anbietern in vielen Branchen. Ich bin mir sicher, die ausstellenden Unternehmen werden viele bahnbrechende Innovationen mit nach Hannover bringen.“ 

Die Partnerlandbeteiligung Japans werde der Innovationsdynamik in anderen Branchen spürbare Impulse geben, ergänzt Frese. Die IT-Industrie gelte als Treiber und Wegbereiter für Ideen und Entwicklungen der Anwenderbranchen in Zeiten der digitalen Transformation. 

Auch für den Bitkom ist Japan ein interessanter Handelspartner. „Japan ist ein Mutterland digitaler Technologien und verfügt über hoch innovative Industrien, die weit vorne sind bei der Entwicklung des autonomen Fahrens oder der Robotik. Das Land zeichnet sich auch durch eine Gesellschaft aus, die offen für Innovationen ist und in der die Menschen mit Begeisterung neue Technologien nutzen. Davon können wir in Deutschland lernen. Japan ist zudem ein interessanter Handelspartner für die deutschen ITK-Unternehmen. Die CeBIT ist genau der richtige Ort, um den Austausch zu vertiefen, gerade für Mittelständler und Startups“, sagt Bitkom-Präsident Thorsten Dirks.  

Nach Angaben des Bitkom wurden im vergangenen Jahr ITK-Produkte im Wert von 1,3 Milliarden Euro aus Japan nach Deutschland importiert – ein Anstieg um gut 19 Prozent. Nach Japan wurden Waren im Wert von 270 Millionen Euro ausgeführt – ebenfalls ein Plus von rund 15 Prozent. 

Japan gehört zur Weltspitze bei der Entwicklung digitaler Technologien. Damit begegnet Japan auch den Herausforderungen einer alternden und schrumpfenden Gesellschaft. So investiert Japan unter anderem stark in intelligente Assistenzsysteme. Weitere wichtige „digitale Zukunftsthemen“ Japans sind das Internet der Dinge und die damit verbundenen IT-Sicherheitsmaßnahmen. Dabei setzt Japan auch zunehmend auf internationale Kooperationen. 

Ziel ist es, Japan bis zum Jahr 2020 – dann werden die Olympischen Sommerspiele in Tokio ausgetragen – zu einer der weltweit fortschrittlichsten Gesellschaften zu entwickeln.