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25.02.2016 | Hardware

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Neue Rechenzentren erfolgreicher als alte

Über alle Unternehmen erreicht der Erfolgsindex 64 Punkte und liegt damit deutlich über dem ebenfalls erhobenen Effizienzindex. Neue Rechenzentren erreichen hierbei einen besseren Erfolgsindex als alte Rechenzentren. Gründe für dieses unerwartete Ergebnis und Details werden im aktuellen Studienbericht der von techconsult, iX und Rechenzentrumsexperten entwickelten repräsentativen Studie „Optimized Data Center“ präsentiert, die 177 Rechenzentrumsbetreiber zu den Prozessen und Aspekten in ihren Rechenzentren befragt hat.

Erfolg größer als Effizienz

Das zentrale Ergebnis für den Erfolgsindex lautet 64 Punkte. Das sind rund 5 Punkte mehr als der Effizienzindex erreicht. Während der Effizienzindex die Umsetzung von spezifischen Aspekten im Rechenzentrum wiederspiegelt, stellt der Erfolgsindex dar, inwiefern die damit verbundenen Erfolgsmessgrößen ebenfalls ein zufriedenstellendes Niveau erreichen. Beispielsweise misst der Erfolgsindex im Bereich „Backup“ wie gut gewisse Maßnahmen und Lösungen umgesetzt wurden, um Daten und virtuelle Maschinen schnell und umfänglich zu sichern, während der Erfolgsindex misst, ob die Umsetzung dieser Maßnahmen und Lösungen auch tatsächlich zu weniger Datenverlust und schnelleren Backups geführt hat.

Die Ältesten sind zwar die effizientesten, am erfolgreichsten sind aber die „Neuen“

Aus der Studie hat sich eine grundsätzliche Faustregel herausgebildet: je höher der Effizienzindex, desto höher auch der Erfolgsindex. Daher überrascht es, dass die neuen Rechenzentren, einen deutlich höheren Erfolgsindex bei einem gleichzeitig deutlich schlechteren Effizienzindex erreichen. Die neuesten Rechenzentren mit Inbetriebnahme 2012 und später erreichen einen Erfolgsindex von 74 Punkten bei einem Effizienzindex von nur knapp 60 Punkten. Sie profitieren von Best Practices und aktuellen Technologien z.B. im Bereich effizienter Energieversorgung und Virtualisierung und haben damit scheinbar die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Rechenzentrumsbetrieb. Auch die Marketingmöglichkeiten können hier voll ausgeschöpft werden, denn neu eröffnete Rechenzentren stehen unter potentiellen Kunden hoch im Kurs. Rechenzentren, die bereits vor dem Jahr 2000 in Betrieb genommen wurden, erreichen mit 65 Punkten zwar die höchste Effizienz im Vergleich, allerdings „nur“ einen Erfolgsindex von knapp 70 Punkten.

Hoher Erfolg durch informelle Prozesse und gute Wirtschaftslage

Wie lassen sich die Abweichungen von der Faustregel erklären, die einerseits die relativ frisch in Betrieb genommenen aber auch viele andere Rechenzentren betreffen? So gibt es zum einen die Unternehmen mit gut umgesetzten Prozessen aber geringerem Erfolg, die also entsprechende Investitionen in innovative Lösungen getätigt haben, die dann aber im Rechenzentrumsalltag nicht richtig eingesetzt werden. Zum anderen die Unternehmen mit hohem Erfolg aber wenig effizienten Prozessen. Diese scheinen aus der Not heraus informelle Prozesse entwickelt zu haben, um gegenwärtige Probleme schnell, wenn auch ineffizient, zu lösen. Auch eine überhöhte Selbsteinschätzung durch die gute wirtschaftliche Lage ist in diesen Fällen nicht auszuschließen, denn wenn es finanziell gut läuft, müssen die Prozesse ja folglich auch Erfolg bringend sein. Beide Fälle weisen aber darauf hin, dass Lösungen und Anwendungsfälle nicht optimal abgestimmt sind.

Optimized Data Center Benchmark: Ein Tool für den Überblick und zum Vergleich mit anderen Rechenzentren

Optimized Data Center verfolgt das Ziel, Server- und Rechenzentrumsbetreiber zu unterstützten, indem es für einen ganzheitlichen Überblick über das eigene Rechenzentrum sorgt. Rund 160 verschiedene Gesichtspunkte aus den Bereichen Rechenzentrumsbetrieb, physische und virtuelle IT-Infrastruktur, Gebäudeinfrastruktur und externen Anbindung können dafür strukturiert im Onlinetool evaluiert und anschließend detailliert ausgewertet werden, um dann Anstoß und Basis für Diskussionen, Verbesserungsmaßnahmen und Marketingentscheidungen zu werden. Die verschiedenen Angaben werden unmittelbar nach Beantwortung der Fragen zu einfach vergleichbaren Indizes aggregiert, die verschiedenen Referenzen wie der Größenklasse, dem Geschäftsmodell oder der Branche gegenübergestellt werden können.

Die durchgeführte Studie wurde von der techconsult GmbH in Zusammenarbeit mit iX und Partnern aus der Anbieterlandschaft für Rechenzentrumslösungen erstellt. So trugen Microsoft, Schneider Electric, Comarch AG, FNT Software, NUTANIX, Paragon Software Group, Raritan, Schleifenbauer, Paessler AG und proRZ wertvolles Wissen rund um ihre jeweiligen Kernkompetenzen bei.

Das Benchmarktool und weitere Informationen zur Studie finden Sie auf dem Portal (siehe Link).