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26.12.2016 | Gesundheitswesen und Hygiene

Positive Bilanz zum Fachprogramm Palliativversorgung zehn Jahre nach dem Start

Das vor zehn Jahren in Bayern gestartete Fachprogramm zur Palliativversorgung in Krankenhäusern ist sehr erfolgreich. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml am Sonntag hingewiesen. Sie erläuterte:

"Mit dem Programm sollte eine bedarfsgerechte stationäre Palliativversorgung in den Städten und im ländlichen Raum erreicht werden. Mittlerweile haben wir das zu Programmbeginn formulierte Ausbauziel von 470 Betten fast erreicht."

Zum Start des Fachprogramms im Dezember 2006 gab es in Bayern 22 Palliativstationen mit 209 Palliativbetten. Aktuell bestehen 49 Palliativstationen mit 457 Palliativbetten. Damit sind seit der Verabschiedung des Fachprogramms 27 neue Palliativstationen entstanden, die Zahl der Palliativbetten hat sich um 248 erhöht.

Für die kommenden Jahre ist der Aufbau weiterer 25 Palliativbetten an sieben Standorten vorgesehen. Geplant ist auch eine neue Palliativstation mit sechs Betten am Krankenhaus Agatharied im Landkreis Miesbach.

Huml betonte: "Aufgrund der demografischen Entwicklung gehen wir davon aus, dass der Bedarf an Palliativbetten noch steigen wird. Daran werden wir die Bedarfsplanung weiter anpassen, damit wir schwerstkranken Menschen auch künftig eine wohnortnahe Versorgung anbieten können. Das ist für die Betroffenen und ihre Angehörigen sehr wichtig."

Der Krankenhausplanungsausschuss hatte im Jahr 2009 auch die Einrichtung von palliativmedizinischen Diensten an Krankenhäusern in das Fachprogramm mit aufgenommen. Die Ministerin unterstrich: "Diese Dienste sind stationsübergreifend im Krankenhaus tätig. Speziell geschulte Ärzte, Pflegekräfte und weitere Fachkräfte kümmern sich mit menschlicher Wärme und großer Fachkenntnis um die Menschen und ihre Angehörigen. Seit 2009 wurden bereits an 57 Krankenhäusern palliativmedizinische Dienste anerkannt. Aktuell liegen uns weitere Anträge für die Einrichtung neuer palliativmedizinischer Dienste an bayerischen Krankenhäusern vor."

Huml fügte hinzu: "Bayern treibt den Ausbau der Palliativversorgung weiter voran. Mir ist es ein wichtiges Anliegen, schwerstkranken und sterbenden Menschen in Bayern eine hochwertige Sterbebegleitung zu ermöglichen. Es darf schwerstkranken und alten Menschen nicht das Gefühl vermittelt werden, dass sie der Gesellschaft zur Last fallen. Vielmehr muss ihnen ein Leben in Würde und möglichst ohne Schmerzen bis zuletzt möglich sein."