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09.12.2016 | Hardware

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Hardwareschutz im Rechenzentrum: Maßnahmen auf vielen Ebenen

Wenn es um den Schutz der IT-Hardware im Rechenzentrum geht, ohne welche heutzutage die meisten operativen Unternehmensprozesse in kurzer Zeit zusammenbrechen würden, gelten höchste Ansprüche. Hermetisch abgeriegelte, bunkerartige Gebäude schützen das Rückgrat des Unternehmens vor großen Schäden. Die meisten, kleineren Bedrohungen für die Hardware kommen aber meist aus dem Inneren, zum Beispiel durch Brände oder unberechtigte Zugriffe. In der Studie Optimized Data Center wurden die verschiedenen Ebenen des Hardwareschutzes untersucht.

Hardwareschutz (Grafik: techconsult)

Am Anfang steht das Rack

Das Rack ist der innerste Schutzwall für die IT-Hardware. Es dient nicht nur der ordentlichen und platzsparenden Aufbewahrung der Hardware, sondern bietet je nach Ausstattung auch wichtige Sicherheitsfeatures wie Wände und Türen, um die Hardware vor direkten physischen Gefahren wie Staub, Wasser oder Strahlung anderer Geräte zu schützen. Zusätzlich abschließbare Türen mit Schlüssel, Karte oder Code verhindern den Zugriff Unberechtigter und eine mögliche Zugriffsprotokollierung hilft, den unberechtigten Zugriff zurückzuverfolgen. Rund 43 Prozent der befragten Rechenzentrumsbetreiber geben an, diesen Aspekt bereits gut oder sehr gut umgesetzt zu haben. Eine sichere Aufbewahrung in Racks ist außerdem die Grundlage für die Einhausung.

Einhausung vermeidet Schäden durch ineffiziente Kühlung und spart dabei noch Energie

Durch die Einhausung werden die Luftströme optimiert, d.h. die Racks und die IT-Hardware werden ordentlich angeordnet und anschließend von Wänden oder Vorhängen umgeben, damit Gänge entstehen, mit deren Hilfe die kühle Luft unmittelbar an die richtigen Stellen geleitet wird, ohne sich vorher mit der Raumluft zu vermischen. Damit verringert sich auch das zu kühlende Raumvolumen und kühle Luft kommt an alle Stellen, sodass Hitzestaus vermieden werden. Für die erfolgreiche Einhausung wurden zwei Erfolgsgrößen definiert, die durch die Betreiber bewertet und in Indexwerte zwischen 0 und 100 Punkte überführt wurden: die Vermeidung überhitzungsbedingter Schäden und die Effizienz der Luftkühlung. Beide Erfolgsgrößen konnten sich in den letzten drei Jahren deutlich von einem im Durchschnitt gerade noch befriedigenden Niveau auf ein gutes Niveau verbessern. Gerade die Effizienz der Luftkühlung konnte von 55 auf 69 Punkte um 25% sehr deutlich zunehmen, was auf die erhöhte mediale Aufmerksamkeit bezüglich Klimatisierung in den letzten Jahren zurückzuführen ist, gleichzeitig aber auch für die erfolgreiche Umsetzung der Effizienzmaßnahmen spricht.

Zuletzt das allumfassende RZ-Gebäude

Letztendlich stehen die eingehausten Racks in einem Raum oder eigenem Gebäude. Auch hier gibt es einiges zu berücksichtigen. Zunächst die räumliche Aufteilung von Fein- (IT-Hardware) und Grobtechnik (betriebsnotwendige Einrichtungen wie Energieversorgung und Klimageräte), weil die Feintechnik besonders sicher untergebracht werden muss. 41 Prozent haben dies bereits zufriedenstellend umgesetzt. Des Weiteren braucht es eine Zutrittskontrolle für die Räumlichkeiten, Kameraüberwachung, Schutz vor Naturkatastrophen und im Hochsicherheitsbereich auch Abschirmungsmaßnahmen gegen störende Strahlung.

Optimized Data Center Benchmark: Ein Tool für den Überblick und zum Vergleich mit anderen Rechenzentren

Optimized Data Center verfolgt das Ziel, Server- und Rechenzentrumsbetreiber zu unterstützten, indem es für einen ganzheitlichen Überblick über das eigene Rechenzentrum sorgt. Rund 160 verschiedene Gesichtspunkte aus den Bereichen Rechenzentrumsbetrieb, physische und virtuelle IT-Infrastruktur, Gebäudeinfrastruktur und externe Anbindung können dafür strukturiert im Onlinetool evaluiert und anschließend detailliert ausgewertet werden, um dann Anstoß und Basis für Diskussionen, Verbesserungsmaßnahmen und Marketingentscheidungen zu werden. Die verschiedenen Angaben werden unmittelbar nach Beantwortung der Fragen zu einfach vergleichbaren Indizes aggregiert, die verschiedenen Referenzen, wie der Größenklasse, dem Geschäftsmodell oder der Branche, gegenübergestellt werden können.

Die Studie wurde von der techconsult GmbH in Zusammenarbeit mit iX und Partnern aus der Anbieterlandschaft für Rechenzentrumslösungen erstellt. So trugen Microsoft, Schneider Electric, Intenso und proRZ wertvolles Wissen rund um ihre jeweiligen Kernkompetenzen bei.

Das Benchmarktool und weitere Informationen zur Studie finden Sie online (siehe Link).