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18.12.2016 | Stadtplanung

Erste Deutsch-Ukrainische Stadtentwicklungskonferenz

Das Bundesbauministerium und das ukrainische Ministerium für Regionalentwicklung haben am 16.12.16 die erste deutsch-ukrainische Stadtentwicklungskonferenz in Kiew eröffnet. Dabei wird erstmals der "Leipzig-Preis zur integrierten Stadtentwicklung in der Ukraine“ vergeben. Um die mit insgesamt 25.000 Euro dotierten Preise haben sich 94 Projekte aus 42 ukrainischen Städten und Gemeinden beworben.

(Foto: BMUB/Thomas Haberland)

Baustaatssekretär Gunther Adler: "Mit einer integrierten Stadtentwicklungspolitik kann der Zusammenhalt in ukrainischen Städten und Gemeinden gestärkt werden. Alle Bevölkerungsgruppen sollen an lokalen Entscheidungsprozessen teilnehmen können. Die große Resonanz auf unsere Auslobung des Leipzig-Preises zeigt, dass die Ukraine mit ihrem Reformprozess zur Dezentralisierung auf einem guten Weg ist. Die Qualität und die Anzahl der eingereichten Wettbewerbsbeiträge sind beachtlich und zeigen: Integrierte Stadtentwicklung ist ein wichtiges Thema für die ukrainische Gesellschaft und hat Auswirkungen auch auf andere Politikbereiche."

Der im Sommer 2016 gestartete Städte-Wettbewerb um den "Leipzig-Preis zur integrierten Stadtentwicklung in der Ukraine" hat das Ziel, die nachhaltige Entwicklung von Städten und Stadtteilen in der Ukraine zu fördern und die Kooperation zwischen Stadtverwaltungen, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft weiter zu verbessern. Eine Jury mit Fachleuten aus Deutschland und der Ukraine hatte die 94 eingereichten Beiträge bewertet und die Gewinner ausgewählt. Baustaatssekretär Gunther Adler und der ukrainische Minister für Regionalentwicklung, Gennadij Zubko, haben heute die drei Preisträger ausgezeichnet:

Den 1. Preis gewinnt das Projekt "Urban Workshop 2016" des Stadtinstitutes Lviv. Es bietet eine langjährige Plattform zur Kooperation von Interessierten, die zu Akteuren werden. Lviv nimmt mit diesem Projekt in allen Dimensionen der integrierten Stadtentwicklung eine Vorbildfunktion ein.

Den 2. Preis gewinnt das Projekt "Urban Space 100: inclusive platform and community fund" der NGO Teple Misto. Insbesondere der hohe Innovationsgrad der Ideen sowie die Zusammenstellung der Projektbausteine und der Einsatz neuer Medien führten zur Preisvergabe.

Den 3. Preis gewinnt das Projekt "Cultural revitalization strategy for the city of Slavutych" der NGO 86. Die Strategie der "kulturellen Revitalisierung" brachte der Stadt ihre einzigartige Identität und machte sie zu einem wichtigen Magneten moderner und unabhängiger Kultur.

Die heute begonnene Konferenz ist der öffentliche Auftakt einer intensiveren Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Ukraine in der integrierten Stadtentwicklung. Mit über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern leistet die Konferenz einen Beitrag für den weiteren ukrainischen Reformprozess und bringt Stadtentwicklungsexperten von Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen. Der heute gestartete Erfahrungsaustausch soll das erfolgreiche Leitbild der integrierten Stadtentwicklung in der Ukraine weiter stärken.

Die Konferenz befasst sich auch mit der klimagerechten und strategischen Stadtentwicklung, der Stärkung der Zivilgesellschaft und des sozialen Zusammenhalts. Die Teilnehmer diskutieren auch über den Stand und Ausblick der administrativen und rechtlichen Reform zur Stadtentwicklung in der Ukraine. Eine neue Internetplattform soll den ukrainischen Städten einen interaktiven Austausch, gegenseitige Hilfestellung und das Teilen guter Beispiele bieten.

Die deutsch-ukrainische Stadtentwicklungskooperation wird derzeit aus Mitteln der "Exportinitiative Umwelttechnologien" des Bundesbauministeriums finanziert.