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03.08.2016 | Wasser und Abwasser

Scharf: Die Isar ist ein Stück Lebensqualität

Moderne Kläranlagen leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz der bayerischen Gewässer. Das betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf gestern an der Isar in München. "Die Isar ist die Lebensader Münchens. Der naturnahe Fluss hat herausragende Bedeutung für die Lebensqualität und das Freizeitangebot rund um München. Eine attraktive Naherholung braucht aber gleichzeitig sauberes Wasser. Durch das bayernweit einmalige Gemeinschaftsprojekt von Freistaat und Kommunen hat sich die Gewässerqualität der Isar deutlich verbessert. Das Projekt schafft Lebensqualität durch Solidarität", so Scharf.

(Foto: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)

Seit 2005 betreiben zwölf Kommunen entlang von Isar und Würm Kläranlagen mit UV-Desinfektionsstufen. Zu ihnen zählen Lenggries, Bad Tölz, Schäftlarn, Benediktbeuern/Bichl, Penzberg, der Abwasserzweckverband (AZV) Isar-Loisachgruppe, Ismaning, Garching, München, der AZV Unterschleißheim, Eching und Neufahrn, Freising und der Abwasserverband Starnberger See. Der Freistaat hat die Nachrüstung mit hohen Zuwendungen unterstützt. Rund 9 Millionen Euro gingen als Zuschüsse an die teilnehmenden Kommunen, das ist in etwa die Hälfte der Investitionskosten. Scharf: "Die freiwillige Vereinbarung ist eine gemeinsame Erfolgsgeschichte: Die Isar hat bei schönem Wetter Badegewässerqualität. Eine Abkühlung im Sommer ist bedenkenlos möglich." 

Die Kommunen hatten sich zwischen 2003 und 2005 freiwillig verpflichtet, ihre UV-Anlage mindestens zwölfeinhalb Jahre zu betreiben. Diese Vereinbarungen liefen 2015/16 aus. An der neuen Vereinbarung beteiligen sich elf Kommunen, sie läuft bis 2030. "Moderne Kläranlagen leisten in Bayern einen bedeutenden Beitrag zum Schutz der Gewässer. Freistaat und Kommunen arbeiten beim Gewässerschutz seit Jahrzehnten erfolgreich zusammen. Mit der freiwilligen Vereinbarung schreiben wir diese Erfolgsgeschichte um ein weiteres Kapitel fort", so Scharf. Den Kläranlagenbetreibern mit UV-Stufen werden mit der gemeinsamen Vereinbarung Zuwendungen in Höhe von 2,1 Millionen Euro gewährt. Die genaue Höhe richtet sich nach dem Stromverbrauch und der Ausbaugröße der Kläranlage. 

Das Abwasser in Bayern wird in rund 2.600 Kläranlagen gereinigt. Jedes Jahr fallen in Bayerns Gemeinden rund 1,8 Milliarden Kubikmeter Abwasser an. Das entspricht in etwa dem Volumen des Ammersees. Um den heutigen Stand der Abwasserentsorgung zu erreichen, wurden in Bayern bisher insgesamt 35 Milliarden Euro von den Städten und Gemeinden investiert.