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08.05.2015 | Gesundheitswesen und Hygiene, Soziale Stadt/PPP-Projekte

Neuer IT-Report für die Sozialwirtschaft erschienen

Zwar haben Einrichtungen der Sozialwirtschaft ihre Ausgaben für Informationstechnologie deutlich gesteigert, jedoch schaffen sie es offenbar nicht, aus den IT-Investitionen den erhofften Nutzen zu ziehen. Dies ist ein Ergebnis der neuen Ausgabe des IT-Reports für die Sozialwirtschaft, den die Arbeitsstelle für Sozialinformatik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt jährlich herausgibt.

Die Resultate, so die Autoren Prof. Helmut Kreidenweis und Prof. Dr. Bernd Halfar, sind ernüchternd: „Besonders groß bleibt seit sechs Jahren die Lücke zwischen Erwartung und Realität beim Ziel, die Arbeitsabläufe zu optimieren.“ Gründe dafür könnten eine geringe Prozessreife in den Organisationen, aber auch mangelnde Software-Qualität sein. „In der Praxis“, so Kreidenweis und Halfar, „findet man häufig eine Mischung aus beiden Faktoren, die sich besonders bei den Hilfeplanungs- und Dokumentationsprozessen, aber auch im Bereich der Dienstplanung zeigt.“

Besonders gering sei der Ausschöpfungsgrad der Software-Potenziale laut IT-Report im Qualitäts- und Gebäudemanagement. Lichtblicke zeigen sich dagegen im erstmals genauer untersuchten Feld des Dokumentenmanagements, das vor allem bei größeren Trägern zunehmend durch spezielle Standardsoftware unterstützt wird. Haupteinsatzgebiet ist die Digitalisierung des Rechnungseingangs. Häufig finden sich auch Schnittstellen zur Personal-Klientenverwaltungssoftware, um Mitarbeiter- oder Betreuten-Dokumente elektronisch zu verwalten.

Ein weiteres Untersuchungsfeld des aktuellen IT-Reports ist Zufriedenheit der Anwender mit führenden Branchensoftware-Herstellern und deren Produkten. Hier zeigen sich nach Aussage der Autoren erhebliche Unterschiede: So reiche die Skala der von den Anwendern vergebenen Durchschnittsnoten etwa bei der Bedienerfreundlichkeit von 1,8 bis 3,4 und im Bereich Servicequalität liegen der beste und der schlechteste Anbieter knapp zwei Notenschritte auseinander.

Neben diesen empirischen Ergebnissen enthält der Report auch eine Liste von 45 Anbieterfirmen, die mit Kontaktdaten, Mitarbeiterzahl, Umsatzgrößen und aktuellem Software-Angebot gelistet werden und die Orientierung beim Softwarekauf erleichtern sollen.

Der IT-Report für die Sozialwirtschaft 2015 kann zum Preis von 52,– Euro inkl. Versand bezogen werden. Kontakt: christine.vetter(at)ku.de