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16.03.2015 | Abfallwirtschaft, Wasser und Abwasser

Ökodry-Klärschlamm-Trocknung nimmt ersten Praxisbetrieb auf

Ökodry, ein neues hocheffizientes-Verfahren zur wirtschaftlichen Klärschlamm-Trocknung, ist wenige Monate nach seiner Markteinführung erstmals im Praxiseinsatz: Ein bayerisches Entsorgungsunternehmen nutzt seit Kurzem eine entsprechende Anlage für seine Klärschlamm-Verbrennungsanlage.

Ein bayerisches Entsorgungsunternehmen nutzt seit Kurzem eine Ökodry-Anlage zur wirtschaftlichen Klärschlamm-Trocknung vor der Verbrennung. (Quelle: EHB)

Mit Ökodry lassen sich entwässerter Klärschlamm und verwandte Stoffe im Durchlaufverfahren bei sehr hohem Wirkungsgrad trocknen. Damit bietet das Verfahren eine technisch wie preislich interessante Alternative zu herkömmlichen Lösungen wie Band-, Solar- oder Scheibentrocknern. Die technische Basis des vom Handelsunternehmen EHB vertriebenen Systems bildet ein Schubkeilbodentrockner des deutschen Herstellers Fliegl.

Ein bayerischer Spezialist für ökologische Klärschlamm-Entsorgung, der eine Ökodry-Anlage aktuell in der Praxis erprobt, profitiert in zweifacher Hinsicht davon: Zum einen lässt sich der getrocknete Klärschlamm mit deutlich weniger Energieeintrag verbrennen. Zum anderen kann die Verbrennungs-Abwärme mit Ökodry für die Trocknung genutzt werden, was die Energieeffizienz weiter erhöht.

Die Beschickung mit entwässertem Klärschlamm kann sowohl in Chargen als auch kontinuierlich erfolgen. Je nach Einsatz-Situation lässt sich die Anlage also entweder per Radlader beschicken oder auch direkt in Produktionsprozesse einbinden. Das getrocknete Substrat kann über eine angeflanschte Hochförderschnecke oder eine schwenkbare Auslaufrutsche in Kipper, Container etc. überladen und dann zur weiteren Verarbeitung bzw. Nutzung abtransportiert werden.

Konsequent robuste Konstruktion

Die 2014 erstmals vorgestellte Anwendung zur Trocknung von Klärschlamm zeichnet sich durch eine konsequent robuste Konstruktion aus: Das Gehäuse entspricht in Abmessungen und Aufbau einem ISO-Container. Neben vollverzinktem oder gepulvertem Blech ist auch eine Ausführung in Edelstahl verfügbar. Bei Normlängen von wahlweise 12,6, 9,6 m oder 6,6 Meter sind Container-Volumina von 12 bis 27 Kubikmeter lieferbar. Entsprechend einfach ist der Transport per LKW. Eine Aufstellung im Freien ist problemlos möglich.

Die Warmluftzufuhr für das Ökodry-Trocknungssystem erfolgt über eine separate Energienutzungszentrale, ebenfalls mit Container-Gehäuse. Diese nutzt und verwertet Wärmeenergie. Diese kann, wie in der aktuellen Praxisanwendung, zum Beispiel aus einer Verbrennungsanlage stammen oder auch aus dem Kläranlagen-Faultürmen, Biogasanlagen, Blockheizkraftwerken und anderen Warmwasserquellen.

Schubkeile sorgen für einen optimalen Materialfluss innerhalb der Maschine. Dafür sind lediglich drei Getriebemotoren notwendig: zwei für den Materialtransport bzw. -austrag und einer mit Hydraulikaggregat für die Trocknung. Je nach Größe und Auslegung der Anlage ist eine thermische Leistungsaufnahme von ca. 80 kW/h bis zu ca. 500 kW/h realisierbar. Der maximale Durchsatz liegt bei 1 Tonne pro Stunde, was einer Jahresleistung von bis zu 8.000 Tonnen entspricht. Die Trocknungskosten pro Tonne betragen dabei lediglich vier bis acht Euro.