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15.06.2015 | Messen

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Praxismesse Zukunftswerk 2015 - Netzwerke flechten - Zukunft im Blick

Alljährlich im Juni veranstaltet der Fachbereich Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz seine Praxismesse auf dem Campus Halberstadt und führt Verwaltung und Wissenschaft zusammen. Unter dem Titel Zukunftsnetzwerk begrüßte Dekan Prof. Dr. Jürgen Stember Vertreter aus Politik, öffentlichem Dienst und Wirtschaft.

Praxismesse Zukunftsnetzwerk am 03.06.2015 am Fachbereich Verwaltungswissenschaften

Messebereich im Festsaal (Fotos: Hochschule Harz)

Die Praxismesse sollte anders als in den vorangegangenen Jahren nicht nur Praktikums- und Fachkräftebörse, sondern ein Forum sein, um einen aktiven Wissensaustausch zwischen den Beteiligten zu fördern. Wie Gastreferentin Frau Prof. Dr. Angela Kolb, Ministerin für Justiz und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt, treffend formulierte, können Innovationen nur in die Verwaltung hineingetragen werden, wenn Wissenschaft erlebbar gemacht wird. Derartig innovativ war und ist der Fachbereich Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz mit seinem Schwerpunkt Wirtschaftsförderung, wie Herr Martin Skiebe, Landrat und Mitglied des Präsidiums des Landkreistages Sachsen-Anhalts in seinem Grußwort betonte.

Der öffentliche Bereich sieht sich in den kommenden Jahren einer Vielzahl von Herausforderungen wie z.B. der digitalen, urbanen und globalen Arbeitswelt gegenüber, bei denen Netzwerke an Bedeutung gewinnen werden. Auch der Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Franz-Reinhard Habbel, stellte heraus, dass Verwaltung, Bürger und Wirtschaft im Trialog gemeinsam Zukunft gestalten und Bürger wie Unternehmen als Co-Produzenten von Produkten und Dienstleistungen öffentlicher Institutionen auftreten sollten.

Zahlreiche Beiträge über Projektarbeiten von Dozenten und Studenten wurden vorgestellt.

Prof. Dr. André Niedostadek stellte im Projekt „Recruit Future Professionals“ eine Nischenidee vor, die insbesondere ausländische Studierende, die auf der Suche nach einem Beschäftigungsverhältnis im öffentlichen Dienst sind, ansprechen soll. Es gilt daher auch für die Verwaltungen im Wettbewerb um bestes Fachpersonal eine attraktive Willkommenskultur zu schaffen und sich mit interessanten Angeboten zu profilieren.

Prof. Dr. Jens-Oliver Weiß stellte gemeinsam mit Studenten das Projekt „Web 2.0-Techologien in Kernprozessen der Kommunalverwaltung“ vor und zeigte die Verwaltung im Spannungsfeld neuer Technologien. Das Internet als Medium von Wissensstrukturen, das seinen Nutzern und auch der Verwaltung als gemeinsame Quelle zur freien Verfügung steht, könnte zur Verbesserung des Bürgerservice, der Information und Kommunikation zwischen den Zielgruppen dienen.

Ein lokales Projekt „Der Dom und Du!“, das die Vernetzung der Stadt Halberstadt mit dem Dom und seinen Einrichtungen wie auch der Hochschule voraussetzt, wurde von Prof. Dr. Andreas Schmid vorgestellt. Hierbei standen im Mittelpunkt Spill-Over-Effekte des Dombesuchs für den Stadttourismus zu erforschen, nutzbar zu machen und zu klären, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um bürgerschaftliches Engagement für den Dom in Verbindung mit den Studierenden des Fachbereichs zu wecken und nachhaltig wach zu halten. Unkonventionelle Ideen zur Finanzierung der Vereinsaktivität sind dafür willkommen.

Das Projekt von Prof. Dr. Jürgen Stember „Regionales Wissensmanagement“ hatte die Region im Blick. Hier versuchten Studierende unter Leitung des Dekans die Wissens- und Innovationsfähigkeit der Region Harz zu ermitteln und steuerbar zu gestalten. Für ein ganzheitliches Konzept, welches in der Lage ist, Synergieeffekte für die Peripherie und nicht nur für die Ballungszentren Quedlinburg, Wernigerode, Halberstadt zu generieren, müsse das Human-, das Struktur- und das Beziehungskapital der Verwaltungen und ihrer Wirtschaftsförderungen aufeinander abgestimmt sein. Jugend- und Fachkräfteabwanderungen könne nur mit langfristigen Maßnahmen erfolgreich begegnet werden.

Die Praxismesse Zukunftswerk möchte zukünftig weiter Plattform sein, um Verwaltung und Wissenschaft enger zu verzahnen. Um den öffentlichen Bereich bürgernah und modern zu gestalten, bedarf es einer frühzeitigen und nachhaltigen Vernetzung aller Akteure.