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09.06.2015 | Geodaten

Die Datenflut nutzen

In Zeiten immer weiter wachsender Datenmengen wird das Datenmanagement zur Herausforderung – auch im Bereich der Geoinformationen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat deshalb das Projekt BigGIS gestartet, das Techniken, Modelle und Methoden erforschen, umsetzen und evaluieren soll, mit denen große Mengen an zeitlich strukturierten Geodaten aus vielfältigen Quellen verarbeitet werden können. Disy ist einer der neun Projektpartner.

Unter dem Begriff Big Data entwickelt sich aktuell ein neuer Forschungs- und Geschäftszweig, der sich mit Lösungen zur Speicherung und Verarbeitung sehr großer und heterogener Datenmengen bzw. Datenströme beschäftigt. Auch von Geoinformationssystemen (GIS) wird zunehmend erwartet, dass sie die rapide anwachsende Datenflut aus Sensordaten, Fernerkundungsdaten und Geobasisdaten, all das unter Umständen zusammen mit umfangreichen Archivdaten, integrieren und zeitnah nutzbar machen – in naher Zukunft in der Größenordnung von Terabyte und Petabyte. Anwendungsfelder dieser Spatial Big Data sind vielfältig und umfassen beispielsweise die Präzisionslandwirtschaft, Smart Cities, Industrie 4.0 und den Katastrophenschutz.

Als Experte im Management von großen Datenmengen stellt sich Disy diesen Herausforderungen; das Unternehmen ist Mitglied des BigGIS-Projektkonsortiums, das im Frühjahr 2015 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Zuschlag für das Forschungsprojekt „BigGIS – Prädiktive und präskriptive Geoinformationssysteme basierend auf hochdimensionalen geotemporalen Datenstrukturen“ erhalten hat. Zu diesem Konsortium gehören neun Partner aus renommierten Forschungseinrichtungen, großen und innovativen Fachbehörden sowie Wirtschaftsunternehmen: das Forschungszentrum Informatik am Karlsruher Institut für Technologie (FZI), die Universität Konstanz, die Hochschule Karlsruhe, die baden-württembergische Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW), das Technische Hilfswerk (THW), die Stadt Karlsruhe der Fernerkundungsspezialist EFTAS GmbH, die EXASOL AG als Hersteller einer Hochleistungs-In-Memory-Datenbank und Disy Informationssysteme GmbH als Experte für Geodateninfrastrukturen und räumliche Analysen.

Projektziele und Anwendungsszenarien

Ziel des Vorhabens ist die Erforschung, prototypische Umsetzung und Evaluierung von Methoden, Modellen und Techniken, die in vielfältigen Anwendungsfällen Entscheidungen auf Basis großer Mengen an zeitlich-strukturierten Geodaten aus vielfältigen Quellen (insbesondere Fernerkundung, Crowdsourcing und Social Web, aber auch aus Legacy-Systemen zur Geodatenverarbeitung) unterstützen. Mit dem zu schaffenden System soll die integrierte Verwaltung, Analyse und Visualisierung von zeitlichen und räumlichen, strukturierten und unstrukturierten Daten verbessert bzw. überhaupt erst möglich gemacht werden. Auf Basis dieser Daten sollen deskriptive, prädiktive und präskriptive Analysen unterstützt werden, also die automatisierte Modellbildung zum besseren Verständnis eines Phänomens, die Vorhersage und die Entscheidungsunterstützung.

Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten orientieren sich an drei konkreten Anwendungsszenarien. So soll im Katastrophenschutz eine Entscheidungsunterstützung bei komplexen Schadenslagen am Beispiel von Schadgassituationen realisiert werden. Im Umweltmanagement soll am Beispiel des Monitorings invasiver Tier- und Pflanzenarten mit Auswirkung auf die menschliche Gesundheit (wie z. B. Eichen-Prozessionsspinner, Asiatische Tigermücke oder Beifußblättrige Ambrosie) der Fokus auf dem Nutzbarmachen großer Datenmengen aus der Fernerkundung liegen. Im Bereich Smart City und Gesundheit soll die Gesundheit von Menschen in Städten im Hinblick auf die Umwelteinflüsse Feinstaub und Temperatur beobachtet werden – mit der besonderen Herausforderung der Integration der von Bürgern gesammelten Angaben unbekannter Präzision und Zuverlässigkeit.

Startschuss ist gefallen

Am 1. April 2015 fiel der Startschuss für das BigGIS-Projekt. Beim Projekt-Kick-Off am FZI Karlsruhe traf sich das Konsortium und erarbeitete erste konkrete Schritte. Aufgrund der agilen und iterativen Projektmethodik sind Zwischenergebnisse bereits im ersten Projektjahr zu erwarten; zum 1. April 2018 soll das Projekt beendet sein.

Termin mit Disy auf der INTERGEO in Stuttgart vereinbaren

Treffen Sie die BigData-Experten von Disy auf der INTERGEO vom 15.–17.09.2015 in Stuttgart in Halle 6 auf dem Stand F6.015. Am Mittwoch, den 16.09.2015, hält Disy auf dem INTERGEO-Kongress einen Vortrag zum Thema „Big Geo-Data – Chancen und Herausforderungen für die Geoinformationswirtschaft“. Wenn Sie einen Termin vereinbaren wollen, schreiben Sie eine E-Mail an kontakt(at)disy.net.

Weitere Informationen: Big-Data-Forschungsvorhaben beim BMBF