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25.02.2015 | Verkehrsmanagement

Siemens entwickelt Über-Kopf-Sensorik zur Optimierung der Parkplatzsuche

4,5 Kilometer legen Autofahrer laut der aktuellen Apcoa-Studie durchschnittlich zurück, bis sie endlich eine Parklücke gefunden haben. Das kostet Zeit, Benzin und Nerven. Das neue über Kopf angebrachte Sensorsystem von Siemens trägt dazu bei, dass die Nutzung von städtischem Parkraum optimiert und Parksuchverkehr in den Städten radikal verringert wird. Derzeit wird die Über-Kopf-Sensorik auf dem Testgelände in München auf Herz und Nieren geprüft. Ein erstes Pilotprojekt ist für Sommer 2015 in Berlin geplant.

Navigation zu freien Parkplätzen Navigation zu freien Parkplätzen --- Die Sensoren können in das Lampengehäuse integriert werden. (Fotos: Siemens)

Ein Sensornetzwerk – basierend auf neu entwickelter, über Kopf angebrachter Radarsensorik – überwacht ständig den Parkraum und meldet den Belegungsstatus von Parkflächen an eine Parkleitzentrale. Die Anbringung der Sensoren kann ganz unkompliziert an oder in Straßenleuchten erfolgen, so dass keine größeren Eingriffe in die Infrastruktur erforderlich sind. Die Lösung ist auch genauer, denn sie zeigt nicht nur an, ob sich ein Objekt auf der Parkplatzfläche befindet, sondern liefert auch Informationen zu Position und Größe des Fahrzeugs. Auch Behinderungen von Radwegen, Busspuren oder Garagen- und Hofeinfahrten durch falsch geparkte Fahrzeuge erkennt das Überkopf-System.

Die Messdaten gehen per Mobilfunk an die Zentrale, welche die Sensordaten erfasst, die entsprechende Parkplatzbelegung errechnet und diese für Dienstleistungen wie beispielsweise einer App zur Parkplatzsuche aufbereitet, um sie an die App-Betreiber weiterzuleiten. Das Besondere an der Lösung ist, dass die Software mit einem lernenden System arbeitet. Sie erkennt, wenn sich die Parkplatzsituation zu bestimmten Zeiten wiederholt und errechnet Prognosen, so dass der Nutzer weiß, welche Situation ihn erwartet, wenn er ankommt.

Für die Anbindung der Sensoren an das Internet nutzt Siemens Technologie des amerikanischen Unternehmens Intel. Mit der Intel IoT (Internet of Things) Plattform können Daten der Parksensoren sicher und flexibel mit der Zentrale verbunden werden. Siemens und Intel legen damit die Basis eines Sensor- und Kommunikationsnetzwerkes für zukünftige Smart City Konzepte.