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17.04.2015 | Gesundheitswesen und Hygiene, Veranstaltungen und Wettbewerbe

Ungesund, na und?! Essverhalten am Arbeitsplatz sorgt für Diskussionsstoff

Um Pausen und geregelte Mahlzeiten am Arbeitsplatz ist es schlecht bestellt: Nur etwa jeder dritte Berufstätige hat oder nutzt die Zeit im Betrieb für ein bewusstes Mittagessen - und nimmt somit einen Leistungsabfall oder gar ernährungsbedingte Krankheiten in Kauf. Das zweifelhafte Essverhalten in der modernen Arbeitswelt und Ansätze für eine gesündere Betriebsverpflegung nimmt am Mittwoch, 20. Mai, eine Podiumsdiskussion auf der Corporate Health Convention unter die Lupe.

„Deutsche lieben es ungesund – Ernährung im Betrieb“ lautet der Titel der Gesprächsrunde, zu der Joachim Gutmann, Chefredakteur der Zeitschrift health@work, am zweiten Messetag ins Forum B einlädt: Mit Ines Oelmann (MedicalContact AG), den Oecotrophologinnen Dr. Andrea Baxheinrich (vitaliberty GmbH) und Ursula Girreßer (ESG Institut für Ernährung, Sport und Gesundheitsmanagement GmbH) sowie Oliver Walle von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement spricht er darüber, warum so viele Berufstätige ihre körperlichen Bedürfnisse sträflich vernachlässigen, die Notwendigkeit von Pausen und regelmäßigen Mahlzeiten ignorieren und eine Vorliebe für ungesunde Kost an den Tag legen.

Schlechte Vorlieben, Angebotsmangel, Leistungsdruck

Der Handlungsbedarf ist offensichtlich, denn fehlendes Wissen und der Hang zu Fast Food und Co. bedingen Krankheiten und Arbeitsausfälle. Zudem spielt das betriebliche Verpflegungsangebot eine bedeutende Rolle für die Mitarbeiterzufriedenheit. Die Expertenrunde will hier Lösungsansätze aufzeigen: Wie gelingt gesundes Essen bei der Arbeit? Gefragt ist eine ausgewogene und abwechslungsreiche Kost, auch für Kantinengänger. Einer gesunden Ernährung im Weg stehen aber auch überhöhte Leistungserwartungen: Laut einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung machen 23 Prozent der Vollzeitbeschäftigten keine Pausen, um ihr Pensum zu bewältigen. Um hier Abhilfe zu schaffen, müsse das Management realistische Arbeitsziele vorgeben, fordert Brigitte Mohn vom Vorstand der Stiftung.

Diskussionswürdig: Bringt BGM wirklich etwas?

Zwei weitere Podiumsdiskussionen bereichern das Messegeschehen: Am ersten Tag stellt David Wiechmann, Leiter des Dr. Curt Haefner-Instituts Heidelberg und Vorstandsmitglied des Bundesverbands Betriebliches Gesundheitsmanagement e.V. (BBGM), die fundamentale Frage „Bringt Betriebliches Gesundheitsmanagement wirklich etwas?“ Barbara Thiel (ADAC e.V.), Dr. Carsten Stephan (Team Gesundheit GmbH) und Dr. Gerhard Westermayer (Gesellschaft für Betriebliches Gesundheitsmanagement [BGF] mbH) sammeln dazu positive wie negative Erfahrungen aus verschiedenen Blickwinkeln.

Miteinander zum gesunden Unternehmen

Wie können Unternehmen das Miteinander der betrieblichen Akteure für ein nachhaltiges BGM erfolgreich gestalten? Um diese Frage dreht sich die Podiumsdiskussion des ISG e.V. und Haufe Arbeitsschutz Office zum Messeabschluss. Michael Schurr (ISG - Integrative Systemergonomie und Gesundheit e. V.) bespricht in großer Runde, wie koordiniertes Handeln, eine gemeinsame Zielsetzung, die Kernkompetenzen einzelner Akteure und die Definition von Schnittstellen gelingt. Eine detaillierte Übersicht über die Diskussionsteilnehmer sowie das weitere Angebot und Programm der Messe ist online zu finden.

Die Podiumsdiskussionen im Überblick

„Bringt BGM wirklich etwas?

Moderiert von David Wiechmann, Leiter Dr. Curt Haefner-Institut Heidelberg und Vorstandsmitglied BBGM e.V., Dr. Curt Haefner-Verlag GmbH am Dienstag, 19. Mai, 15.40 – 16.10 Uhr, Praxisforum C

„Deutsche lieben es ungesund – Ernährung im Betrieb“

Moderiert von Joachim Gutmann, Chefredakteur, health@work am Mittwoch, 20. Mai, 10.10 – 10.50 Uhr, Praxisforum B

„Miteinander zum physisch und psychisch gesunden Unternehmen“

Moderiert von Michael Schurr, Mit-Herausgeber Haufe Arbeitsschutz Office und Vorstandsmitglied des Deutschen Netzwerkes Büro, ISG - Integrative Systemergonomie und Gesundheit e. V. am Mittwoch, 20. Mai, 16.20 - 17.30 Uhr, Praxisforum B