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06.10.2014 | Gesundheitswesen und Hygiene, Messen

Vorschau auf die MEDICA 2014: Konferenzprogramm mit vielen Highlights – Anbieter mit vielen Neuheiten

„Nachdem in den Vorjahren bereits neue in die Fachmesse integrierte Foren erfolgreich an den Start gebracht und die Internationalisierung der Programmpunkte mit vielen englischsprachigen Vorträgen vorangetrieben wurde, z. B. durch das MEDICA TECH FORUM und den Relaunch für das MEDICA HEALTH IT FORUM, liegt in diesem Jahr der konzeptionelle Fokus auf der Fortführung der in 2013 gestarteten Frischzellenkur für das Konferenzprogramm", mit diesen Worten fasst Messe-Geschäftsführer Joachim Schäfer die wesentlichen Änderungen zur MEDICA 2014 – Word Forum for Medicine (12. – 15. November) zusammen.

Weiterentwicklung betrifft vor allem die MEDICA EDUCATION CONFERENCE. Hierfür konnte die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) als Partner gewonnen werden. Sie ist mit ihren 23.000 Mitgliedern in Wissenschaft, Medizin und Gesundheitswesen europaweit vernetzt.

Die inhaltliche Ausrichtung der diesjährigen Konferenz steht unter dem Motto „Wissenschaft trifft Medizintechnik" und sieht eine thematische Verzahnung vor zwischen dem Konferenzprogramm und dem Fachmesse-Angebot. Denn medizinischer Fortschritt hängt häufig eng mit technischen Entwicklungen zusammen. Herzkatheter, künstlicher Gelenkersatz, moderne medizinische Bildgebung wären ohne die Vernetzung von technischem Knowhow und medizinischem Anwenderwissen heutzutage keine etablierten Standards. Die vier Konferenztage der MEDICA EDUCATION CONFERENCE widmen sich jeweils einem Schwerpunkt. Vorgesehen sind dafür die Themen Infektion und Entzündung, Telemedizin und Robotik, Krebserkrankungen des Magen-Darm-Traktes und interventionelle Medizin (chirurgische Intervention). 

In Bezug auf das Konferenzprogramm der MEDICA sind weitere Highlights der 37. Deutsche Krankenhaustag, als Leitveranstaltung für die Direktoren und das Management deutscher Kliniken oder auch die im letzten Jahr neu gestarteten internationalen Konferenzen DiMiMED (Wehrmedizin) und MEDICA MEDICINE SPORTS + CONFERENCE (präventive und therapeutische Sportmedizin).

Neu im Programm ist in diesem Jahr die von Thieme und dem Fortbildungszentrum FiHH organisierte MEDICA PHYSIO CONFERENCE mit behandlungsorientierten Vorträgen für die Fachszene der Physiotherapeuten. Im Themenfokus hier: Schmerzbehandlung und Sportphysiotherapie.

Neuheiten für den kompletten Behandlungsprozess

Maßgebliche Trends vermitteln in inhaltlicher Verknüpfung zu den MEDICA-Präsentationen der Aussteller und dem MEDICA-Konferenzprogramm auch die zahlreichen in die Fachmesse integrierten Foren. Dazu zählen neben dem MEDICA HEALTH IT FORUM und dem MEDICA TECH FORUM (Entwicklungen auf dem Gebiet der Hightech-Medizin), u. a. auch das MEDICA PHYSIO FORUM (zu berufsständischen Fragen der Physiotherapeuten) sowie das von der Messe Düsseldorf und der Techniker Krankenkasse (TK) gemeinsam initiierte MEDICA ECON FORUM zu Fragen der Nutzenbewertung und Finanzierung von Innovationen, primär aus der Sicht von Patienten und der Kostenträger.

Die Medizintechnik-Anbieter wiederum werden die MEDICA als weltgrößte und führende Marktplattform (mit erneut gut 4.600 Ausstellern) nutzen, um auf fast 116.000 Quadratmetern gebuchter Fläche die komplette Bandbreite an neuen Produkten, Dienstleistungen und Verfahren zur Steigerung von Effizienz und Qualität in der ambulanten und stationären Patientenversorgung zu präsentieren.

Schwerpunkte der MEDICA Fachmesse sind: Elektromedizin/ Medizintechnik (mehr als 2.500 Aussteller), Labortechnik/ Diagnostika, Physiotherapie/ Orthopädietechnik, Bedarfs- und Verbrauchsartikel, Informations- und Kommunikationstechnik, medizinisches Mobiliar sowie spezielle Raumeinrichtung für Kliniken und Praxen.

Eine zentrale Stärke der MEDICA ist, dass sie nicht nur Lösungen für einzelne medizinische Fachdisziplinen thematisiert, sondern für den kompletten „Workflow" der Patientenbehandlung.

In Bezug auf die Produktentwicklungen sind beispielsweise die Fortschritte bei den Bildgebungstechnologien beeindruckend. Ultraschallgeräte der Spitzenklasse bieten mittlerweile eine Auflösung, zugleich eine Kontrastschärfe und das bei einer Eindringtiefe, die noch vor wenigen Jahren unvorstellbar schienen. Erste Systeme verfügen sogar bereits über eingebaute „anatomische Intelligenz" bestehend aus einer integrierten Datenbank mit anatomischen Strukturmodellen. Dadurch kann besser ausgeglichen werden, wenn der Schallkopf nicht komplett richtig aufliegt. Vorteile ergeben sich ebenfalls bei der Erstellung von Schichtaufnahmen. Im Ergebnis wird eine Bildqualität erreicht, die selbst den hohen Ansprüchen der Kardiologie gerecht wird.

Automation und Digitalisierung im OP

Als weiterer wesentlicher Trend im Hinblick auf die Innovationen der MEDICA-Aussteller kann das Voranschreiten der Digitalisierung und Automation im OP-Saal ausgemacht werden. Überhaupt verschmelzen Informations- und Medizintechnik immer mehr miteinander. Chirurgen können in modern ausgestatteten OP-Räumen und so genannten Hybrid-OP-Sälen (mit Geräten für die medizinische Bildgebung an „Ort und Stelle") auf eine stetig wachsende Zahl von Systemen zurückgreifen, die den Eingriff und die Patientenüberwachung erleichtern und dabei sogar assistieren können.

Als etabliert gelten Systeme, die computerbasiert auf Basis von Daten der medizinischen Bildgebung und einer vor der Operation definierten Planung und Markierung des „Zielgebietes" den Chirurgen punktgenau navigieren und seine Schnittführung kontrollieren. Zunehmend sind die technischen Geräte im OP auch miteinander vernetzt, können für den Eingriff oder die Dokumentation benötigte Daten untereinander oder mit dem Krankenhausinformationssystem austauschen. Auch lassen sich die verschiedenen Geräte über einfach zu bedienende (Touchscreen)-Panels zentral steuern.

Auf dem Vormarsch: „Wearables"

Ferner gibt es bereits einen ersten Konzeptansatz, wie eine Datenbrille („Google Glass") den Chirurgen optimal unterstützen könnte, indem etwa in Verknüpfung mit einem Patientenüberwachungssystem auf dem Head-up-Display die wichtigsten Vitaldaten eingeblendet werden.

Apropos Wearables: Fortschritte auf dem Gebiet der Sensorik, der Materialentwicklung, der Energiespeicherung und der Chiptechnologie, sind Wachstumstreiber dieser körpernah eingesetzten Diagnose- und Kommunikations-„Allzweckwaffen". Die Bandbreite aktueller Technikentwicklungen reicht von einem Chip-Sensor-Pflaster zur Ermittlung bestimmter Körperparameter mit Anbindung an eine Smartphone-App bis hin zu einer bereits marktreifen Applikation zur Anwendung im Ohr. Herzfrequenz, Körperkerntemperatur und Sauerstoffsättigung können damit erfasst werden.

Eine Auswahl an Wearables, die aus medizinischer Sicht Perspektive auf gutes Marktpotenzial besitzen, vermittelt den MEDICA-Besuchern auch die Wearable Technologies Show in Halle 15.

Zusammen mit der Zuliefererfachmesse COMPAMED und ihren mehr als 700 Ausstellern (12. – 14. November 2014/ Hallen 8a + 8b) belegt die MEDICA wieder das komplette Düsseldorfer Messegelände. Beide Veranstaltungen richten sich ausschließlich an Experten vom Fach.

Öffnungszeiten: 10 bis 18:30 Uhr, samstags 10 bis 17 Uhr (nur MEDICA).