Public Manager
29.10.2014 | Allgemeine Meldungen, Gesundheitswesen und Hygiene, Wasser und Abwasser

Trinkwasser aus der Leitung: Auch in der KiTa ein guter Durstlöscher

Leitungswasser ist qualitativ einwandfrei, preiswert und schont die Umwelt. Nichts spricht dagegen, es auch in der Kindertagesstätte auszuschenken. Um möglichen Bedenken von Eltern vorzubeugen, empfiehlt das Forum Trinkwasser eine Wasseranalyse.

Dr. Lars Libuda vom Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) copyright FKE

Im September berichtete der SPIEGEL über die außerordentlich gute Qualität des deutschen Trinkwassers („Testsie­ger aus dem Hahn“, Nr. 39/2014). Das Wasser aus der Leitung stünde Mine­ralwasser aus der Flasche nicht nur qualitativ in Nichts nach – häufig sogar im Gegenteil – auch aus ökologischen Aspekten sei Trinkwasser vorzuziehen. Denn es sprudelt direkt aus der Leitung, braucht keine Verpackung und muss nicht per LKW transportiert werden. Auch in Kindergärten oder Tagesstätten bietet sich daher Trinkwasser als Durstlöscher an. Zahlreiche Institutionen, wie das Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) empfehlen neben Mi­neralwasser Trinkwasser aus der Leitung ausdrücklich auch für Kleinkinder. Dennoch sind sich Eltern häufig unsicher, ob Trinkwasser immer eine sichere Sache ist. Das Forum Trinkwasser empfiehlt deshalb, eine Wasseranalyse durch das zuständige Gesundheitsamt oder den Wasserversorger vornehmen zu lassen. So lassen sich mögliche Bedenken seitens der Eltern ausräumen. Besonders wenn sich die Einrichtung in einem alten Gebäude befindet, liefert eine Analyse Gewissheit, ob das Wasser aus der Leitung zu jeder Zeit und von allen Kindern problemlos getrunken werden kann.

Das Forum Trinkwasser hat Dr. Lars Libuda vom FKE gefragt, welche Tipps er ansonsten für die richtige Getränkeversorgung für Kleinkinder hat:

Ausreichend und zu jeder Mahlzeit etwas trinken

Das FKE empfiehlt in der Optimierten Mischkost, dass Kinder im Alter von ein bis drei Jahren täglich etwa 600 bis 700 Milliliter trinken sollen.1 Die Kinder müssen stets die Möglichkeit haben, ihren Durst zu stillen. „Getränke sollten immer in Reichweite stehen, aber auch aktiv angeboten werden“, so Libuda. Wichtig sei, die Kinder von Anfang an daran zu gewöhnen, regelmäßig über den Tag verteilt und ausreichend zu trinken. „Das heißt: Zu jeder Mahlzeit gibt es ein Getränk.“ So lernen sie, dass Trinken zum Essen immer dazu ge­hört.

Möglichst keine oder wenige Kalorien trinken

„Getränke für Kinder sollten nach Möglichkeit kalorienfrei sein, also zum Bei­spiel keinen Zucker enthalten. Trinkwasser aus der Leitung ist das beste, am strengsten kontrollierte Lebensmittel und seine Qualität ist überall in Deutschland hoch.“ Fruchtsaftgetränke und Nektare enthalten Zucker und sind nicht zum Durstlöschen geeignet. Das gleiche gilt für Limonaden. Milch ist ein wichtiger Bestandteil der Kinderernährung. Aufgrund des Energiegeh­altes (Kalorien) sollte Milch aber nicht als Durstlöscher genutzt werden. Von reinen Fruchtsäften rät Libuda ebenfalls eher ab, sie enthalten je nach Frucht bis zu zehn Prozent fruchteigenen Zucker. „Ab und zu können Fruchtsäfte als Schorlen getrunken werden: Verdünnen Sie dazu einen Anteil Saft mit min­destens zwei Teilen Wasser.“

Einige Kinder mögen kein Wasser pur – was nun?

Falls ein Kind lieber Sprudel trinkt, kann Trinkwasser mit einem Sprudelgerät mit Kohlensäure versetzt werden. Das spart Kisten schleppen und es ist im­mer verfügbar. Oder variieren Sie und bieten den Kindern ungesüßte Kräu­ter- oder Früchtetees an. Auch frische Himbeeren oder Minzblätter kommen bei den Kleinen gut an und machen aus schlichtem Wasser einen bunten Drink.

Trinkwasserbericht bestätigt: Deutsches Trinkwasser ist sehr gut

Die Qualität von Trinkwasser ist sehr gut, wie das Bundesministerium für Ge­sundheit (BMG) und das Umweltbundesamt (UBA) in ihrem Trinkwasserbe­richt 2012 bestätigen. 99 Prozent aller Trinkwasserproben aus dem Berichts­zeitraum 2008 bis 2010 erfüllten die strengen gesetzlichen mikrobiologischen und chemischen Qualitätsanforderungen, die in der Trinkwasserverordnung festgeschrieben sind.

Das Forum Trinkwasser e. V. informiert über frisches Trinkwasser in Deutschland auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und steht als kompetenter Ansprechpartner allen Interessierten zur Verfügung.