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17.10.2014 | Energie, Unternehmensnachrichten

Starke Partnerschaft für die Energiewende: MVV Energie und Juwi setzen gemeinsam auf den Ausbau erneuerbarer Energien

MVV-Vorstandsvorsitzender Dr. Georg Müller: „Andere reden von der Energiewende. Wir machen sie.“

Das Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie und der rheinlandpfälzische Projektentwickler Juwi (Wörrstadt) streben eine enge Partnerschaft beim Ausbau der erneuerbaren Energie an. Wie MVV Energie am Donnerstagmorgen nach einer Sitzung ihres Aufsichtsrats mitteilte, will das Unternehmen dabei im Wege einer Kapitalerhöhung der Juwi AG 50,1 Prozent an dem deutschen Marktführer im Bereich der erneuerbaren Energien übernehmen. Voraussetzung für die Transaktion, die bis zum Jahresende abgeschlossen werden soll, ist die erfolgreiche Umsetzung des Finanzierungskonzepts unter Mitwirkung der beteiligten Banken und sonstigen Finanzierungsgeber sowie die Zustimmung des Bundeskartellamts. Über weitere finanzielle und organisatorische Details haben die beiden Unternehmen Stillschweigen vereinbart.

Nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden der MVV Energie, Dr. Georg Müller, erreicht die Mannheimer Unternehmensgruppe mit der neuen Beteiligung eine wichtige Etappe bei ihrer 2009 mit MVV 2020 eingeleiteten strategischen Neuausrichtung. „Beim laufenden Umbau der Energieversorgung in Deutschland geht es um die wirtschaftliche und ökologische Verknüpfung von erneuerbaren und konventionellen Energien als Pfeiler des Energiesystems der Zukunft.“

MVV Energie verstehe sich dabei als Vorreiter und Treiber und decke die energiewirtschaftliche Wertschöpfungskette innerhalb der eigenen Unternehmensgruppe ab. Die Zusammenarbeit setze einen historischen Meilenstein in der deutschen Energiewirtschaft. Dr. Müller: „Andere reden von der Energiewende. Wir machen sie.“ 

Juwi gilt als einer der Pioniere der erneuerbaren Energien in Deutschland und ist durch Innovationen und Know-how zum Marktführer bei der Entwicklung von Wind- und Solarprojekten geworden. Das Unternehmen im rheinlandpfälzischen Wörrstadt wurde 1996 gegründet, beschäftigt heute weltweit rund 1.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete in den letzten Jahren einen Jahresumsatz von bis zu einer Milliarde Euro. Aufgrund von Marktveränderungen ist das Unternehmen zuletzt in Finanzierungsschwierigkeiten geraten. Daher wurde eine weitreichende Restrukturierung eingeleitet und Organisationsabläufe gestrafft.

„Nach Abschluss der Restrukturierung“, so MVV-Chef Dr. Müller, „ergänzt Juwi unsere eigenen Aktivitäten und unsere Zukäufe beim weiteren wachstumsorientierten Ausbau der erneuerbaren Energien.“ Die strategische Zusammenarbeit biete für Juwi, ihre Projektpartner und neue Interessenten die notwendige Stabilität und Entwicklungsperspektive. „Gemeinsam mit der Juwi wollen wir erneuerbare Energien wirtschaftlich und zuverlässig ausbauen und so zum Erfolg der Energiewende beitragen.“

Auf dieser Grundlage könne die Juwi nun konsequent an der Realisierung ihrer gut gefüllten Projekt-Pipeline und auch an der weiteren Vermarktung der Projekte an interessierte Investoren arbeiten. Für die beiden Juwi-Gründer Fred Jung und Matthias Willenbacher, die künftig zusammen 49,9 Prozent der Anteile an der Juwi AG besitzen werden, ist es mit der neuen Partnerschaft gelungen, „das energiewirtschaftliche Know-how eines zukunftsorientierten Energiekonzerns mit der Expertise eines erfahrenen Projektentwicklers für erneuerbare Energien zusammenzubringen. Diese Konstellation ist bislang einzigartig auf dem deutschen Markt.“

Gleichzeitig erweitert MVV Energie nach den Worten ihres Vorstandsvorsitzenden ihr nicht-investives Dienstleistungs- und Servicegeschäft – vom Asset- Management über die Betriebsführung bis zur Direktvermarktung. So hat MVV Energie seit dem Frühjahr die Direktvermarktung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Anlagen der Juwi, die nicht Teil des jetzigen Beteiligungsverfahrens sind, übernommen. Ergänzt wird dieser Bereich nach den Worten von Dr. Müller durch die laufenden Projekte zur intelligenten Verknüpfung erneuerbarer und konventioneller Erzeugungsanlagen mit innovativen Komponenten: „Gerade im Bereich des dezentralen Energiemanagements bietet dies vielversprechende Chancen für neue Geschäftsmodelle. Wir arbeiten daran intensiv gemeinsam mit Partnern sowohl aus der Energiewirtschaft als auch aus anderen Branchen, die in ihren Märkten führend sind.“