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08.10.2014 | Energie, Nutzfahrzeuge - Elektro-Mobilität

f-cell award für Daimler-Brennstoffzellen-B-Klasse

Wissenschaftspreis geht an die Universität Freiburg. Vom Land Baden-Württemberg gestifteter f-cell award prämiert Innovationen bei Brennstoffzellen mit insgesamt 20.000 Euro.

In der Kategorie Classic geht der f-cell award 2014 an die Daimler AG. Ausgezeichnet wurde ein Dauerlaufrekord der Mercedes-Benz B-Klasse F-Cell über 300.000 Kilometer. Der weltweit einmalige, noch nicht beendete reale Fahrzeugtest zeigt, dass Brennstoffzellenautos auch unter schwierigen Bedingungen über mehrere Jahre hinweg im Alltagsbetrieb einsetzbar sind. „Der Test ist ein Schritt in Richtung serientaugliche Anwendung des Brennstoffzellenantriebsstranges“, heißt es in der Begründung der Jury.

Den Wissenschaftspreis f-cell award Science hat das Institut für Mik-rosystemtechnik IMTEK der Universität Freiburg erhalten. Die Nachwuchs-Wissenschaftlerin Joana Danzer arbeitet mit mikrobiellen Brennstoffzellen und hat ein Verfahren entwickelt, mit dessen Hilfe bei der Abwasseraufbereitung Energie gewonnen wird. Dazu wird der Filter eines Bioreaktors gleichzeitig als Teil einer Brennstoffzelle verwendet, die den hohen Energiebedarf des Reaktors reduziert. Für den ersten Platz beim Wettbewerb erhalten das Freiburger IMTEK und die Daimler AG jeweils ein Preisgeld von 8.000 Euro.

Mit dem Brennstoffzelleninnovationspreis wollen das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) Neuent-wicklungen bei der Brennstoffzelle prämieren und weitere Innovationen anregen. Stifter des Preisgeldes ist das Ministerium.

Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik haben aus Sicht von Umwelt- und Energieminister Franz Untersteller sowie von WRS-Geschäftsführer Dr. Walter Rogg ein großes Potenzial, sich zu einer Schlüsseltechnologie für eine nachhaltige Mobilität und Energiever-sorgung zu entwickeln. „Brennstoffzellen sind hoch effizient und ermöglichen es, erneuerbare Energien in die Mobilität zu bringen – oder sie langfristig zu speichern“, erklärte Minister Untersteller. Da derzeit etwa ein Drittel der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen in Baden-Württemberg auf den Verkehr und rund 40 Prozent auf die Gebäudeenergieversorgung entfalle, sei die Weiterentwicklung und konsequente Marktaktivierung der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik unerlässlich. „Der f-cell award zeigt beeindruckend, welch hohen Reifegrad diese Technologie bereits erreicht hat“, betonte WRS-Geschäftsführer Dr. Walter Rogg. „Im Interesse einer beschleunigten Markteroberung muss jetzt die Infrastruktur wesentlich besser ausgebaut werden, etwa beim Tankstellennetz.“

Neben den beiden ersten Plätzen vergab die Jury zwei Anerkennungspreise für Brennstoffzellen-Heizgeräte in Kraftwärmekopplungsbauweise, die gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen können. Das Gerät der Viessmann Werke in Allendorf ist speziell für Ein- und Zweifamilienhäuser konzipiert und bereits im Handel zu erhalten.

Die Bosch Thermotechnik GmbH in Wetzlar hat für ihre Marken Buderus und Junkers ebenfalls ein KWK-System für kleine Gebäude – wie zum Beispiel  Mehrfamilienhäuser – entwickelt, das kurz vor der Markteinführung steht. Beide Auszeichnungen sind mit einem Preisgeld von je 2.000 Euro verbunden.