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05.11.2014 | Energie, Gebäudemanagement

Heiztipps für den Winter beachten

Im Winter fallen in deutschen Haushalten oft hohe Heizkosten an. Wer auf die richtige Zimmertemperatur achtet und effizient lüftet, kann diese deutlich senken, rät das Landesprogramm Zukunft Altbau des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. „In Wohnräumen sind 20 Grad Celsius genug“, sagt Petra Hegen von Zukunft Altbau. „Mehrfach am Tag querzulüften, anstatt die Fenster dauerhaft zu kippen, spart ebenfalls Heizenergie.“ Je nach energetischem Standard des Wohnhauses könnten die jährlichen Kosten für eine 100 Quadratmeter-Wohnung zwischen 125 und 275 Euro sinken, so die Architektin und Energieberaterin. Bei durchschnittlichen Heizkosten von 1.500 Euro für diese Wohnungsgröße ist das ein erheblicher Betrag. Weitere Tipps und Energiesparhilfen geben Gebäudeenergieberater und regionale Energieagenturen.

Thermostat auf 2 oder 3 stellen – richtig Aufdrehen senkt Kosten

Schritt 1: Effizient Heizen

Die Daumenregel ist alt und vertraut: Die Heizkosten reduzieren sich um sechs Prozent, sinkt die Temperatur um ein Grad Celsius. Wer etwa von 24 auf 21 Grad absenkt, spart ganze 18 Prozent Kosten. „Als vernünftiger Maßstab gelten im Wohn-, Arbeits- und Kinderzimmer sogar 20 Grad. Zu diesem Zweck wird das Thermostatventil auf drei eingestellt“, sagt Uwe Schelling, Geschäftsführer der Energieagentur Rems-Murr. „Stellung zwei ist für die restlichen Räume wie Küche, Flur und Schlafzimmer adäquat. Dort reichen 16 bis 18 Grad. Beim Bad hängt es von den persönlichen Vorlieben ab, etwas wärmer ist da oft angebracht.“

Nachts ist in der gesamten Wohnung eine Absenkung der Temperatur auf 15 Grad sinnvoll. Gestartet wird die Drosselung am besten eine Stunde vor der Bettruhe, wieder aufgehoben werden sollte sie eine Stunde vor dem Aufstehen. In der Stunde vor dem Schlafengehen wird die Nachwärme genutzt und beim Aufstehen ist es bereits angenehm warm. „Wer in seiner Wohnung keine Lust hat, die Temperatur jedes Mal per Hand neu einzustellen, sollte sich ein elektrisches Thermostatventil besorgen“, rät Schelling „Das kleine Gerät regelt automatisch sowohl tags als auch nachts die Temperatur in den verschiedenen Räumen.“ Im Einfamilienhaus erledigt diese Aufgabe der Heizungsregler. Dort können auch geänderte Aufheizzeiten für das Wochenende eingestellt werden. Ein weiteres Mittel, um Energie zu sparen, sind heruntergelassene Rollläden nachts. So dringt weniger Heizwärme nach außen.

Schritt 2: Richtig Lüften

Ein zweiter Schritt, um die Heizkosten zu senken, ist richtiges Lüften. Am effektivsten ist es, morgens, mittags und abends alle Fenster zu öffnen und für fünf Minuten einen Durchzug herzustellen. Durch die Querlüftung wird die verbrauchte, feuchte Raumluft durch frische, trockene Außenluft ersetzt, ohne dass die Wände auskühlen. Nach dem Schließen der Fenster ist es dann sehr schnell wieder warm. Besonders bei neuen Fenstern ist dieses Vorgehen wichtig, da moderne Fenster luftdicht eingebaut sind und häufigeres Lüften erfordern.

Vor dem Kippen der Fenster warnen alle Bauexperten: „Durch Kippen erreicht man den nur einen sehr langsamen Luftaustausch“, sagt auch Petra Hegen von Zukunft Altbau. „In der Zeit bis dahin wird zum Fenster hinaus geheizt, am Ende sind auch die Wände kalt. Um das Temperaturniveau vor dem Lüften wieder zu erreichen, muss jetzt deutlich mehr Energie aufgewendet werden.“ Das sei in der Tat unsinnig.

Aktuelle Informationen zur energetischen Sanierung von älteren Wohnhäusern gibt es auch auf Facebook.Eine neutrale Auskunft gibt es auch beim kostenfreien Beratungstelefon von Zukunft Altbau 08000 12 33 33 oder online.