Public Manager
20.11.2014 | Abfallwirtschaft

Bürger sollen weniger Einwegplastiktüten verbrauchen

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßt das Ergebnis der Trilogverhandlungen, bei denen sich das Europäische Parlament, der EU-Ministerrat und die EUKommission auf einen Kompromiss geeinigt hatten. Demnach sollen die EU-Mitgliedstaaten zukünftig entweder bis Ende 2025 Ziele zur Minderung des Verbrauchs von Einwegplastiktüten auf rund 40 Tüten pro Person oder ab 2017 eine Gebühr für den Gebrauch erlassen. Die EU-Kommission hat bereits zugestimmt, nun müssen die Ergebnisse des Trilogs noch offiziell von dem EU-Parlament und dem EU-Ministerrat bestätigt werden.

VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck begrüßt den Beschluss und verweist auf weitere Schritte: „Neben diesen Maßnahmen ist es auch wichtig, die Bevölkerung für einen umweltbewussten Umgang mit Plastiktüten zu sensibilisieren und ein umweltfreundlicheres Design der Produkte zu fördern." Aus diesem Grund sollen die Regierungen nach dem Willen der EU-Politiker bestimmte Tüten von den Auflagen ausnehmen können, beispielsweise die sehr dünnen Plastikbeutel, die an der Gemüsetheke verwendet werden, weil hier ansonsten noch schädlichere Verpackungen wie zum Beispiel Schalen aus Schaumstoff in den Umlauf gelangen könnten.

Was das Design betrifft, so hat sich der VKU bereits zum Grünbuch Plastik eindeutig positioniert. „Die Wiederverwendung von Kunststoffabfällen kann nur durch Maßnahmen signifikant gefördert werden, die im Vorfeld der Entsorgungsphase ansetzen, insbesondere bei der Gestaltung der Produkte. Kunststoffprodukte müssen derart produziert sein, dass sie hochwertig recycelt und nachhaltig wiederverwendet werden können", so Reck.

Das Thema Sensibilisierung gehen viele Akteure in der Woche der Abfallvermeidung an, die vom 22. bis zum 30. November 2014 stattfindet und deren Koordination in Deutschland in diesem Jahr zum ersten Mal der VKU übernommen hat. Mit rund 280 Veranstaltungen beteiligen sich bundesweit über 145 Entsorgungsunternehmen, Behörden und Verwaltungen, soziale Einrichtungen, Verbraucherzentralen, Unternehmen und Einzelpersonen. Die Aktionen reichen von Beratungsständen über Bildungsangebote bis hin zu Tausch- und Verschenkbörsen. In rund 70 Aktionen wird das Thema Plastiktüten aufgegriffen.