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07.05.2014 | Energie, Veranstaltungen und Wettbewerbe, Weiterbildung

Wettbewerb der EnergieAgentur.NRW: Schulen haben Wind gemacht

Zum Abschluss des Wettbewerbs "Schulen machen Wind" erhielten heute (7. Mai) im Kölner Odysseum neun Gewinner-Schulen ihre Preise aus der Hand von NRW-Klimaschutzminister Johannes Remmel.

"Für die Energiewende sind Schülerinnen und Schüler genauso wichtig wie die Ingenieurinnen und Ingenieure. Schülerinnen und Schüler von heute sind unter Umständen die Fachleute von morgen, die neue Techniken entwickelt und umsetzen. Die Schülerinnen und Schüler von heute sind gleichermaßen Träger eines Wertesystems von morgen, das sie entwickeln und weitergeben. Wenn wir morgen eine energiesparende Gesellschaft haben wollen, müssen wir heute Energiesparen als Wert vermitteln", so Minister Remmel.

Ausgezeichnet wurde in den Kategorien Grundschulen, Förderschulen, Weiterführende Schulen und Berufsschulen. Die ersten vier Preise gingen an:

- Marien-Grundschule Rorup, Dülmen
- Kranichschule, Duisburg
- Alexanderschule, Raesfeld
- Pictorius Berufskolleg, Coesfeld.

Sie wurden jeweils mit einer Kleinwindanlage ausgezeichnet: Insgesamt hatten 55 Schulen aller Schulformen an dem Wettbewerb teilgenommen. Der von der EnergieAgentur.NRW ausgerufene Wettbewerb sensibilisierte Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler in Zeiten von Klimawandel und knappen Ressourcen für die "Erneuerbaren Energien" - und insbesondere für das Thema "Windkraft". Dazu wurden die Schulen aufgefordert, möglichst konkrete Projekte zum Thema zu entwickeln und auszuarbeiten. Dabei erhielten die Schulen eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 500 Euro von der EnergieAgentur.NRW.

"Dieser Wettbewerb hat uns gezeigt, dass in den Schulen ein großes Bedürfnis besteht, die aktuellen Themen der Energiewende und des Klimaschutzes in den Unterricht aufzunehmen", so Minister Remmel.

In NRW gibt es rund 5.900 öffentliche Schulen, in rund 1.000 davon werden den Schülern Klimaschutzaktivitäten angeboten. Dabei werden die Schulen in 50 Prozent der NRW-Städte und Gemeinden von der Kommune unterstützt. Remmel weiter: "Energiewende bedeutet eine technische und eine soziokulturelle Transformation gleichermaßen. Es geht um nicht weniger als die Änderung des Habitus, um das Erlernen neuer Routinen. Dabei gilt für alle Projekte gleichermaßen Voltaires Satz: ,Alles geht uns an!' Auch - oder gerade - Klimaschutz und Energiewende."

Die EnergieAgentur.NRW unterstützt Lehrerinnen und Lehrer und Pädagoginnen und Pädagogen im Auftrag des NRW-Klimaschutzministeriums seit Jahren erfolgreich dabei, Kindern und Jugendlichen einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen und ein energiebewusstes Verhalten zu vermitteln - zum Beispiel, indem sie Praxisseminare für die Weiterbildung von Lehrern und verschiedene Lernmaterialien anbietet.
"Durchschnittlich spart jede Schule, die auf die eine oder andere Weise beim Klimaschutz aktiv ist 8 Prozent Heizenergie, 12 Prozent Strom und 18 Prozent Wasser ein. Das entspricht durchschnittlich einer Reduktion von CO2-Emissionen um 21 Tonnen", erklärte Andrea Fischer von der EnergieAgentur.NRW.

Für Kleinwindenergieanlagen in Schulen sprechen zahlreiche Gründe, vor allem lassen sich diese Projekte bereits ab der Planungsphase schnell und unkompliziert in den Schulalltag einbinden. In NRW haben sich nach Erfahrungen der EnergieAgentur.NRW bislang aber bisher einige wenige Schulen mit dem Thema "Windkraft" beschäftigt. Die Landesregierung will die Windenergie zur tragenden Säule der erneuerbaren Energien ausbauen. Hierzu soll der Anteil der Windenergie in NRW an der Stromversorgung auf mindestens 15 Prozent bis Jahr 2020 gesteigert werden. Aktuell befinden sich im bevölkerungsreichsten Bundesland knapp 3.000 Windenergieanlagen in Betrieb, die über eine installierte Leistung von etwa 3.400 MW verfügen. Mit dem im vergangenen Jahr produzierten Windstrom (ca. 5,8 Mrd. kWh) könnte rechnerisch der Verbrauch von gut 1,7 Mio. Haushalten gedeckt werden. Die landesweite Potenzialstudie Windenergie (2012) weist für NRW ein Gesamtpotenzial von 71 Mrd. kWh pro Jahr aus, hiermit könnte rund die Hälfte des nordrhein-westfälischen Jahresstrombedarfs gedeckt werden.

Die ersten vier Preisträger:

Marien-Grundschule Rorup in Dülmen:
Die Marien-Grundschule überzeugte mit der Vielfalt der Themen, die im Sachkunde-, Deutsch- und Kunstunterricht eingebunden wurden.

Kranisschule Duisburg:
Die Kranichschule startete ein neues Projekt zur Windkraftnutzung und band Eltern, Lehrer und Nachbarn ein.

Alexanderschule in Raesfeld:
Die Schule startete als Kooperation von Haupt- und Realschule ein neues Projekt, Modelle von Windrädern wurden von den Schülern gebaut, zudem befassten sich die Schüler mit weiteren Themen der Erneuerbaren Energien.

Pictorius Berufskolleg, Coesfeld:
Sechs Klassen aus sechs unterschiedlichen Bildungsgängen haben einen Experimentierkoffer zum Thema Windenergie gebaut, der den Schülern der Sekundarstufe I zur Verfügung steht. Beteiligt hat sich auch die Foto-AG der Schule.

Die zweiten Preise - jeweils eine Energiekiste - gingen an:

Goetheschule, Marl
Kardinal-von-Galen-Schule, Emsdetten
Barbara Schule, Mettingen
Siegtal-Gymnasium, Eitorf

Einen Anerkennungspreis als 3. Preis (ein Windmessgerät) erhielt das Reichenbach Gymnasium Ennepetal für sein Windvideo.