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15.05.2014 | Stadtplanung

Pirmasens investiert weiter in Lebensqualität

Der heimische Strecktal-Park ist seit vergangenem Wochenende um eine einzigartige Attraktion für Bürger und Gäste der westpfälzischen Stadt Pirmasens reicher geworden.

So hat das als Landschaftspark gestaltetete, sieben Hektar große Gelände in unmittelbarer Zentrumsnähe 13 naturwissenschaftliche Experimentierstationen erhalten, die Jung und Alt zum Forschen und Entdecken einladen. Dabei handelt es sich um qualitativ hochwertige frei zugängliche Außenexponate des benachbarten Science Centers Dynamikum, die das physikalische Phänomen des Aufwinds thematisieren.

Der Strecktal-Park ist in den Jahren 1998/2001 entstanden. Bis heute sind unter maßgeblicher Beteiligung des städtischen Garten- und Friedhofsamts zahlreiche frei verfügbare Erholungs- und Freizeitangebote entstanden, die den Naturpark zu einem wahren Kleinod städtischer Naherholung werden lassen. Darunter befinden sich unter anderem eine zwölf Bahnen zählende DiscGolf- nebst einer Skate-Anlage, ein Abenteuer- und Wasserspielplatz mit Barfußpfad und ein Kneipp-Becken. Den Mittelpunkt des Strecktal-Parks bilden ein naturnaher Weiher mit Seebühne, kleinem Wasserfall und Bachläufen mit dem angrenzenden (nach der französischen Partnerstadt benannten) Poissy-Garten; dort gedeihen unter anderem seltene Obstsorten und reichhaltige Staudenpflanzen.

"Wer Pirmasens kennt, weiß um seine vielseitigen Erholungsmöglichkeiten und bezaubernden kleinen Rückzugsgebiete. Hier reiht sich der Strecktal-Park mit der Besonderheit nahtlos ein, wie kaum ein anderer so zentrumsnah und fußläufig gut erreichbar zu sein", erklärt Dr. Bernhard Matheis, Oberbürgermeister der Stadt Pirmasens.
"Dies bestätigte sich auch im letzten Jahr, wo er als Aktionsfläche beim Rheinland-Pfalz-Tag eingebunden werden konnte und von den zahlreichen Besuchern bemerkenswert gut angenommen wurde."

Freiluftexponate rund ums Fliegen, Luft und Aerodynamik

In enger Anlehnung an das Sonderthema "Aufwind" in der Dynamikum- Dauerausstellung dreht es sich bei den Outdoor-Exponaten um Luft, Fliegen und Aerodynamik. So lässt sich am "Ornithopter" nachempfinden, wie sich ein Vogel beim Fliegen fühlt. Auf dem "Propellerkarussell" können außerdem die kleinen und großen Forscher entdecken, wie die Luft sie bewegt, ebenso auf der "Seilbahn", mit der man den Gleitflug eines Vogels erlebt. Ob es möglich ist, schwerelos in der Luft zu schweben, zeigt der "Schwebesitz". Zu den weiteren Exponaten gehören unter anderem "Flügelbewegungen", "Stromlinienformen" oder auch die "Riesenschaukel".

Die 13 witterungsbeständigen und rostfreien Exponate wurden landschaftsplanerisch in idealer Weise eingebunden. Sie sind Teil des Interreg-Projekts IV-A zur touristischen Erschließung des Strecktals und das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen dem Dynamikum-Team, dem städtischen Garten- und Friedhofsamt unter Leitung von André Jankwitz sowie dem Dynamikum-Projektpartner studio klv. Die Kosten für Konzeption und Bau betrugen rund 220.000 Euro.

Ausblick: Start-Punkt für den Dynamikum-Radweg

Ab Sommer 2014 bereits wird der Strecktal-Park zum Startpunkt für den neuen Dynamikum-Radweg. Dieser verbindet dann auf 24,8 Kilometern Länge die Stadt Pirmasens mit Frankreich, und zwar einerseits über Windsberg und Hornbach auf dem europäischen Mühlenradweg, andererseits über die Pirmasenser Ortsteile Niedersimten und Erlenbrunn in Richtung Kettrichhof und Eppenbrunn Zubringer zum französischen Radweg EuroVelo 5.

Insgesamt sind für den Dynamikum-Radweg 38 Stationen mit vielfältigen Informationsmöglichkeiten vorgesehen wie auch mehrere Rast- und Ruheplätze entlang des Weges und an interessanten Streckenpunkten, die zum Verweilen einladen und Schutz bieten. Verteilt auf die Strecke entstehen zudem vier gastronomische Einrichtungen mit zusätzlichen Einkehrmöglichkeiten.

Ergänzendes zur Stadt Pirmasens

Erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 850 als "pirminiseusna", angelehnt an den Wanderprediger Pirminius. Der als Stadtgründer geltende Landgraf Ludwig IX. errichtete im heutigen Pirmasens die Garnison für ein Grenadierregiment, es folgten 1763 die Stadtrechte. Am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds gelegen und grenznah zu Frankreich ist das rund 40.000 Einwohner zählende, rheinland-pfälzische Pirmasens wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. In ihrer Blütezeit galt die Stadt als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt; davon zeugen unter anderem der Sitz der Deutschen Schuhfachschule, des International Shoe Competence Centers (ISC) oder der Standort der ältesten Schuhfabrik Europas. Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen unter anderem chemische Industrie, Kunststofffertigung, Fördertechnik-Anlagen und Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Einkaufsstadt mit touristischem Anspruch und gut ausgestattetem Messegelände. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt.