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19.03.2014 | Abfallwirtschaft

Recycling von Elektronikschrott verbessern - Bayern entwickelt Recycling-Initiative - Bund muss Datenschutz sicherstellen

Für eine erfolgreiche Rohstoffwende in Bayern müssen wertvolle Rohstoffe in Abfällen besser verwerten und bislang ungenutzte Potentiale gehoben werden. Dies betonte der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber bei einer Veranstaltung in Augsburg:

"Der bestmögliche Einsatz begrenzter Ressourcen ist eines der wichtigsten umweltpolitischen Handlungsfelder der Zukunft. Wir wollen die Rohstoffproduktivität in Bayern bis zum Jahr 2020 verdoppeln. Mehr Effizienz beim Einsatz von Ressourcen und Material sowie eine intensive Wertstoffrückgewinnung schafft wirtschaftliche Unabhängigkeit und schont die Umwelt. Ziel ist ein hochwertiges Recyclingsystem im eigenen Land."

Eine aktuelle Untersuchung des Bayerischen Landesamtes für Umwelt zur Trennung des häuslichen Abfalls in mittelgroßen bayerischen Städten zeigt: Die untersuchte Restabfallmenge von rund 105 Kilogramm pro Einwohner und Jahr könnte um 31 Kilogramm gesenkt werden, wenn Wertstoffe wie Verpackungen, Papier, Glas und Metall konsequenter getrennt würden.

Insbesondere Fortschritte beim Recycling von Elektronikgeräten sind für eine starke Kreislaufwirtschaft von großer Bedeutung. Denn Elektrogeräte enthalten bis zu 30 unterschiedliche, oft seltene Metalle wie Gold, Silber oder Kupfer. Erforderlich sind beispielsweise eigene Sammelsysteme für Handys und Laptops: In Deutschlands Schubladen lagern allein 85 Millionen Handys. Um die Sammelintensität in diesem Bereich zu verbessern und die Recyclingquoten spürbar zu erhöhen, wird Bayern in diesem Jahr eine entsprechende Initiative starten.
Huber: "Gemeinsam mit den kommunalen Partnern wollen wir Trennung und Sammlung von Abfällen verbessern. Davon profitieren auch die Bürger. Eine optimale Wertstoffrückgewinnung kann helfen, vor Ort Gebühren zu senken."

Besondere Bedeutung hat dabei der Datenschutz. "Die Sammlung muss Datensicherheit gewährleisten. Wenn Datenträger in die Abfallsammlung gegeben werden, sind verlässliche Datenlöschverfahren erforderlich. Dafür ist der Bund verantwortlich", so Huber.

In den vergangenen Jahren hat das Bayerische Umweltministerium die größten Elektroniksammelaktionen eines Bundeslandes durchgeführt. Dabei wurden über 100.000 Handys, Laptops und Tablets gesammelt und unter Einhaltung höchster Datensicherheitsstandards verwertet. Mehr als 10 Kilogramm Silber und rund 600 Kilogramm Kupfer konnten so gewonnen werden.