Public Manager
28.03.2014 | Nutzfahrzeuge - Elektro-Mobilität

Intelligente Finanzierung von Elektromobilität in Stadt und Land

Zum vierten Mal fand in Düsseldorf die Elektromobilitäts-Kommunalkonferenz statt, die mit ihren Protagonisten aktiv urbane Veränderungsprozesse gestaltet.

Der erste Schritt war die Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema, der zweite Schritt, der Aufbau einer Infrastruktur, ist in den meisten Kommunen schon weit vorangeschritten. Nun gilt es, aus diesen Basis-Strukturen Prozesse für die Umsetzung und Anwendung zu entwickeln. Um diese Herausforderungen zu identifizieren, Lösungsansätze zu entwickeln und Handlungsstränge zu formulieren, hatten die Veranstalter EnergieAgentur.NRW, TÜV Rheinland und Stadtwerke Düsseldorf AG gemeinsam mit dem Verband kommunaler Unternehmen, dem Deutschen Institut für Urbanistik, dem deutschen Städtetag, dem Landkreistag NRW sowie dem Städte- und Gemeindebund NRW knapp 200 Gäste eingeladen.

Die Kontinuität dieser Veranstaltungsreihe und auch die Präsentationen von rund 30 Fahrzeugausstellern und Projektdarstellungen zeigten, dass Bund, Länder und Kommunen im Schulterschluss mit Energieversorgern, Automobilherstellern sowie Forschungs- und Entwicklungsinstituten Motoren und Treiber dieser Ideen geworden sind. Diese Ansicht teilte auch Dr. Thomas Aubel, Bereichsvorstand Mobilität bei TÜV Rheinland: "Für uns als global technischen Dienstleister ist die Begleitung von innovativen Themen im Rahmen von Entwicklungen sowie in den Anwendungen eine grundlegende Aufgabenstellung. Unser technologieoffener Einblick in kommende Trends gibt uns einen großen Vorsprung für eine sichere und zuverlässige Markteinführung."

Ein wesentlicher Ansatz dabei sei die intelligente Finanzierung von kommunaler Elektromobilität. "Kommunen spielen auf dem Weg zur Markteinführung alternativer Antriebstechnologien und der dazugehörigen Infrastruktur eine besondere Rolle", führte Dipl.-Ing. Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, aus.
"Zum einen verfügen Kommunen und kommunale Betriebe über nennenswerte Flotten, die im Sinne einer sauberen, CO2-armen Stadt aktiv sind; zum anderen müssen Kommunen durch ordnungsrechtliche Maßnahmen und alternative Beschaffung in die Lage versetzt werden, solchen Technologien einen Vorrang zu geben. Dann wird der zu erwartende Markthochlauf gelingen", so Schneider.

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Etablierung der Elektromobilität ist der Aufbau von leicht zugänglichen Lademöglichkeiten für Kunden. "Dazu haben die Stadtwerke Düsseldorf und die Energie Baden-Württemberg eine Roaming-Kooperation entwickelt", erklärte Dr. Udo Brockmeier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf, und fuhr fort: "Mit nur einer Ladekarte wird ab dem 1. Juli ein flächendeckendes, gemeinsames Abrechnungssystem für circa 800 Ladesäulen bundeslandübergreifend im Westen und Südwesten Deutschlands geschaffen."

Das sei ein deutliches Zeichen dafür, dass Infrastrukturthemen in regionaler Zusammenarbeit angegangen werden müssen. So sollen die zeitlichen Abstände der Regiogipfel im Rheinland verringert werden, um den vielfältigen Entwicklungen zu genügen. "Die Stadtwerke Düsseldorf arbeiten in Kooperation mit anderen Unternehmen und Einrichtungen wie Stadt Düsseldorf, TÜV, EnergieAgentur.NRW, RheinEnergie Köln, Carsharing-Unternehmen, Forschungsunternehmen und vielen mehr auf lokaler wie regionaler Ebene an der Entwicklung zukunftsweisender Infrastrukturen", so Brockmeier.

Neu auf der Kommunalkonferenz in diesem Jahr waren die Teilnahme und Beiträge des niederländischen Wirtschaftsministeriums zum Thema "Finanzierung auf niederländisch" und der EU-Kommission, die mit dem Richtlinienentwurf zur technischen Infrastruktur eine Aufforderung an die Kommunen aufzeigte, mit Stadtentwicklungsprozessen und Finanzierungsmodellen "das E-Auto in die Stadt zu bringen und damit das Gesicht unserer Innenstädte nachhaltig zu verändern."