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27.03.2014 | Energie, Sanitär-Heizung-Klima, Wasser und Abwasser

Grundwasser als natürliche Heizung und Klimaanlage nutzen - Größte Grundwassermessung Bayerns startet in München

Am 31. März startet in München die größte in Bayern jemals durchgeführte Grundwassermessung. Zeitgleich werden an etwa 6.500 Messstellen, Brunnen und Oberflächengewässern Grundwasserstände und Temperaturen gemessen. Der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber gab heute in München den Startschuss für die Aktion:

"Das Projekt ist zukunftsweisend. Ziel ist es, die flächendeckende Nutzung des Grundwassers der Münchner Schotterebene als Quelle für Heizwärme und Klimakälte zu optimieren. Die Bedingungen zur geothermischen Nutzung von Grundwasser sind im Großraum München ideal."

Die Ergebnisse der Messung helfen, zukünftig neue Wärme- und Kälteanlagen passgenau in das Energienetz der Stadt München zu integrieren. Denn die Wassertemperatur in München kann je nach Ort am selben Tag neun oder 19 Grad betragen. Diese Temperaturunterschiede werden bereits heute genutzt, um mit kaltem Grundwasser beispielsweise Rechenzentren zu kühlen und gleichzeitig mit warmem Grundwasser Gewerbe- und Industrieanlagen zu heizen oder Zugänge zu U-Bahnhöfen eisfrei zu halten.
Huber: "Unter dem Ballungsraum München befindet sich eine gigantische Wasser- und Energieressource. Allein durch die Nutzung des Grundwassers könnte die City temperiert werden. München profitiert so mehrfach vom Bodenschatz Grundwasser: es wärmt und kühlt klimafreundlich und spart dabei noch Energie."

Die Untersuchungen werden federführend vom Bayerischen Landesamt für Umwelt gemeinsam mit der Technischen Universität München, verschiedenen Wasserwirtschaftsämtern, der Stadt München und etwa 500 Wasserversorgern und Messnetzbetreibern im Zeitraum vom 31. März bis 4. April durchgeführt. Das Messgebiet erstreckt sich über die gesamte Münchner Schotterebene und umfasst eine Gesamtfläche von über 2.200 Quadratkilometern: von Starnberg bis Moosburg, von Holzkirchen bis Fürstenfeldbruck. Das Projekt wird vom Bayerischen Umweltministerium mit rund 840.000 Euro gefördert.