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26.03.2014 | Gebäudesanierung, Soziale Stadt/PPP-Projekte, Stadtplanung

Grünau erlebt seine Wiedergeburt: Erster Geschosswohnungsbau nach der Wende

Sachsens größter Plattenbausiedlung Leipzig-Grünau steht ein Wandel bevor. Am Kulkwitzer See errichtet die Wohnungsgenossenschaft "Lipsia" eG in den nächsten 14 Monaten drei neue Gebäude. Die mehrgeschossigen Häuser unter dem Namen "Kulkwitzer See-Terrassen" sind die ersten nach der Fertigstellung Grünaus 1989. Sie markieren symbolträchtig die Wende im Stadtteil.

Keine Veränderung ohne Neubau
"Grünau ist ein guter Standort. Doch er wird sich nicht ändern, wenn wir uns nicht ändern", erklärt Wilhelm Grewatsch, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft "Lipsia" eG die Investition von acht Mio. Euro in Grünau. Er ist überzeugt, dass nur verschiedene Angebote den Stadtteil im Bereich Wohnen aufwerten können. Dazu gehört für die Genossenschaft die Investition in Neubau, der modernen Ansprüchen genügt.
"Die Menschen werden uns zeigen, wo sie wohnen wollen", ist sich Grewatsch sicher.
Positive Zeichen sind bereits gesetzt: So gab es allein in Lausen-Grünau 2013 rund 300 Bewohner mehr als noch im Jahr zuvor. Auch in Grünau-Nord und Grünau-Ost ist der Wegzug gestoppt.

Naturnahes Wohnen in den Kulkwitzer See-Terrassen
Die "Kulkwitzer See-Terrassen" sind ein klares Bekenntnis der WG "Lipsia" eG zu Grünau. In der Zschampertaue 54-58 begann mit dem Spatenstich der Bau von drei Mehrfamilienhäusern nach KFW-Energie-Effizienz-Standard 70. Mit der Planung wurde das Leipziger Architekturbüro Fuchshuber Architekten GmbH beauftragt. Die Grundrisse der 48 Wohneinheiten zwischen 61 und 127 Quadratmetern sind auf junge Familien, Singles und Paare abgestimmt. Alle Wohnungen können bequem über einen Aufzug erreicht und barrierefrei umgestaltet werden. Attraktive Bäder mit Dusche und Wanne, Mieterkeller, Fahrrad- und Trockenraum verweisen auf einen hohen Ausstattungsstandard. Von den großzügigen Balkonen und Terrassen ist der Kulkwitzer See zu sehen. Eingebettet sind die Häuser in Grünanlagen und einen Spielplatz. Die gute Infrastruktur mit S-Bahn- und Straßenbahnanbindung, die Nähe zur Stadt als auch zur Natur überzeugte bereits die ersten Interessenten.
"Über 150 potentielle Mieter haben sich schon für eine Wohnung vormerken lassen", erzählt Dr. Kristina Fleischer, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft "Lipsia" eG.

Eine sichere Zukunft für Grünau
Grünau, das mit Berlin-Marzahn und Halle-Neustadt über die größte Ansammlung an DDR-Plattenbauten verfügt, ist ein Stadtteil mit hoher Wohnzufriedenheit. Dieses Potential will die WG "Lipsia" eG nutzen und ihre Bestände vor Ort ausbauen. "Wir werden nicht verkaufen", stellt Vorstand Wilhelm Grewatsch fest. Damit sich die Wohnungsgenossenschaft "Lipsia" eG mit dem Neubau den aktuellen Anforderungen am Wohnungsmarkt stellen kann, wurde in den vergangenen Monaten der letzte Sechsgeschosser in der "Zschampertaue" abgerissen. Die Wohnungen waren nicht barrierefrei, die Grundrisse ungeeignet und das Gebäude technisch so verschlissen, dass eine Sanierung unrentabel war.

Gute Prognosen für Einwohnerwachstum
Der Stadtteil Grünau erlebte in den vergangenen Jahren eine Halbierung der Einwohnerzahl in zwei Wellen. So zogen zum einen Einwohner weg, weil sich die Ansprüche an modernes Wohnen geändert hatten. Zum anderen aber war in Grünau in den 70ern und 80ern eine ganze Generation zur gleichen Zeit eingezogen. In den Räumen, in denen vor 25 Jahren vierköpfige Familien wohnten, lebt heute oft nur noch eine Person. Dadurch verringerte sich zwar die Zahl der Einwohner, nicht aber die der Wohnungen.
"Die WG Lipsia beobachtet und analysiert den Trend seit Jahren. Wir bemerken seit einiger Zeit, dass eine Kehrtwende eingesetzt hat. Diesen Aufwärtstrend wollen wir mit unserem Neubau unterstützen", betont Dr. Kristina Fleischer, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft "Lipsia" eG.

Die Wohnungsgenossenschaft "Lipsia" eG ist eines der größten und leistungsstärksten Wohnungsunternehmen in Leipzig. Mit sozialer Verantwortung vermietet, verwaltet und bewirtschaftet sie Wohnungen und gewerbliche Einrichtungen. Als Grundstückseigentümer und bedeutender Investor gestaltet sie Wohngebiete und prägt damit das Gesellschaftsbild. Auch zukünftig bietet sie aus eigenen Beständen attraktiven und bezahlbaren Wohnraum in gepflegtem Umfeld.