Public Manager
18.06.2014 | Gebäudemanagement, Gesundheitswesen und Hygiene

Rattenplage in der JVA Köln mit intelligenter Falle im Griff

Durch umfangreiche Sanierungsarbeiten in der JVA Köln wurden viele Ratten aus ihren Nestern vertrieben. Auf der Suche nach neuen Behausungen verteilten sich die Schädlinge auf dem gesamten Anstaltsgelände. In Gebäuden mit vielen Menschen können keine Giftköder eingesetzt werden. In der JVA Köln wurde entschieden, dass biozidfreie Rattenfallen von Anticimex versuchsweise eingesetzt werden. Mit dem Einsatz von dreizehn Rattenfallen konnten seit November 2013 über 1.000 Ratten direkt in der Kanalisation tierschutzgerecht getötet werden.

Im Jahr 2012 wurden in der JVA Köln umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt. Durch die Baumaßnahmen wurden viele Ratten aus ihren Nestern vertrieben und breiteten sich auf dem gesamten Haftgelände aus, mit unangenehmen Folgen wie z. B. Verunreinigungen, aber auch Kabelanfraß, u. a. mit teuren Schäden an wichtigen EDV-Zuleitungen. Klassische Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen – wie etwa das Giftköderverfahren – kamen nicht in Frage, da viele Menschen in der Nähe der Befallsbereiche leben. Eine vorübergehende Schließung des Gefängnisses war ebenfalls unmöglich. Die JVA Köln beauftragte das Schädlingsbekämpfungsunternehmen Anticimex, die Rattenplage mit biozidfreien Rattenfallen zu bekämpfen.

Zum Einsatz kam GreenTrap, eine einzigartige, weil intelligente Rattenfalle, die einen neuen Standard bei der Bekämpfung der Nagetiere setzt: Völlig köder- und giftfrei wird die Falle direkt im Abwassersystem installiert. Sensoren registrieren die Bewegung und Körperwärme der Schädlinge und lösen die Falle aus. Die GreenTrap ist zurzeit die einzige Methode, mit der es möglich ist, in Objekten sowie deren unterirdischer Infrastruktur gegen einen Befall nachhaltig und präventiv vorzugehen. Nach einer einjährigen Testphase wurden im November 2013 neben der ursprünglich eingesetzten Testfalle zwölf weitere Fallen in der Kanalisation der JVA Köln installiert. Der Vorteil eines Einsatzes im Untergrund liegt auf der Hand: Die Nager werden tierschutzgerecht getötet und weder die Kadaver noch weitere Ratten gelangen an die Oberfläche.

Seit dem Einbau der Fallen wurden ca. 1.000 Ratten gefangen. Löst die Falle aus, wird die Ratte blitzschnell sowie schmerzlos getötet und mit dem Abwasser fortgespült. Dank der integrierten Intelligenz ist es erstmals möglich, eine Aktivitätsstatistik abzurufen und die getöteten Ratten zu zählen. Die Rattenfalle informiert per SMS und/oder E-Mail über die Einsätze, die grafisch dargestellt werden. Bereits binnen weniger Tage ist eine hohe Zahl getöteter Ratten dokumentiert und ein deutlicher Rückgang des Befalls messbar. Die Rattenfalle kommuniziert dem Anwender zugleich ihre Position (GPS), die Schachttemperatur, einen zu hohen Wasserstand, den Ladestatus der Batterie und Funktionsstörungen. Somit ist die Falle quasi wartungsfrei zu betreiben. Aufgrund des kontinuierlichen Ratten-Zulaufes von außen (außerhalb des Anstaltsgeländes) bleiben die Fallen nun dauerhaft in der Kanalisation im Einsatz.

Anticimex Produktmanager Claudio Lopez Behm: „Gerade wenn es um die Hygiene geht, ist es wichtig, konsequent durchzugreifen und moderne Technologie zum Einsatz zu bringen.“

Auch für Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten und andere Einrichtungen sind die biozidfreien Fallen prädestiniert. Gerade im Kampf gegen multiresistente Keime im Umfeld von medizinischen Einrichtungen ist es wichtig, gegen die Nager vorzugehen. Über das Abwasser nehmen Ratten vermehrt antibiotikaresistente Bakterien auf und tragen zu deren Verbreitung bei.