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23.07.2014 | Software, Verwaltungsmodernisierung

Datenzentrale Baden-Württemberg setzt weiter auf Oracle

Die Datenzentrale Baden-Württemberg (DZBW), einer der Marktführer für kommunale Anwendungs-Software, hat die neue Software-Lösung DZ-Kommunalmaster Einwohner (KM-Ewo) für das Einwohnermeldewesen erfolgreich eingeführt. Die DZBW, deren Rechenzentren bei anderen Anwendungen seit langem auf Technologie von Oracle setzen, vertraut nun auch bei dem neu entwickelten Programm auf den Hersteller.

Zwar wurde das Verfahren datenbankneutral konzipiert und funktioniert mit allen relationalen Datenbanksystemen; in Baden-Württemberg jedoch hat sich der Einsatz von Oracle als Datenbanksystem und Laufzeitumgebung bestens bewährt. KM-Ewo basiert auf Oracle Database und Oracle Weblogic Server und bietet eine Reihe von Vorteilen. Dazu zählen unter anderen neue Validierungsprüfungen für eine hohe Datenqualität und die intuitive Oberfläche, die den Anwendern die Bedienung erleichtert.
Mit der Umstellung wurde das bestehende Mainframe-System abgelöst und durch eine zeitgemäße, standardisierte und kosteneffiziente Lösung auf Basis von x86er-Servern, Java, Linux, Oracle Database und Oracle Fusion Middleware ersetzt.

Das Einwohnerwesen ist in Baden-Württemberg eines der größten und anspruchsvollsten IT-Projekte im kommunalen Umfeld. KM-Ewo stellte eine Herausforderung vor allem in punkto Migration der Altdaten dar. Zudem war höchster Schutz vor Datenverlusten sowie größtmögliche Verfügbarkeit und Stabilität im Betrieb des Systems gefordert. Mehr als 1.000 Kommunen in Baden-Württemberg wurden in einem Mammut-Projekt an nur vier Wochenenden auf das neue System umgestellt. Zudem wurde die Qualität der Meldedaten von über zehn Millionen Einwohnern aus dem Bestand gesichert, aufbereitet und in das neue System übernommen. Eine besondere Herausforderung war dabei die hohe Zahl von mehr als 22.000 Usern bei nur zwei physikalischen Rechenzentrumsstandorten. Die Anwendung muss rund um die Uhr einen unterbrechungsfreien Betrieb sowie höchste Sicherheit und Leistung gewährleisten. Dabei hat sich der Einsatz von Oracle Datenbank Enterprise Edition bei der DZBW bewährt: Durch die Hochverfügbarkeitsfunktionen dieser Edition, wie etwa den Active Dataguard und inkrementelle Backups, konnte das Vorhaben auch hinsichtlich der Ausfallsicherheit („K-Fall-Schutz“) reibungslos abgewickelt werden.

Eine weitere Herausforderung bei der Umstellung bestand in einem komplett neuen Datenbankdesign und der damit einhergehenden Framework-basierten Neuprogrammierung mit Java. Darüber hinaus musste auf eine gegenüber dem Altverfahren vollkommen neue Architektur umgestellt werden: Applikation- und Datenbank-Server sollten in einer Nicht-Mainframe-Umgebung genutzt werden. Zudem wurde das Berichtswesen der Anwendung durch Nutzung des ActiveDataguard Servers vom eigentlichen Produktivsystem getrennt, um unvorhersehbare Lastspitzen auf dem Produktionsserver durch Ad-Hoc Abfragen und Analysen zu umgehen.