Public Manager
03.07.2014 | Veranstaltungen und Wettbewerbe, Verwaltungsmodernisierung

Beste eGovernment-, eHealth- und eEducation-Projekte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gekürt

BearingPoint, Cisco und SAP zeichnen digitale Angebote aus, die Bürger, Unternehmen und Verwaltung effizienter zusammenbringen

Die Gewinner des 13. eGovernment-Wettbewerbs stehen fest. Auf der großen Bühne des Zukunftskongresses in Berlin  zeichnete die Unternehmensberatung BearingPoint gemeinsam mit Cisco und SAP gestern die besten Digitalisierungsvorhaben in Verwaltung, Bildung und Gesundheitswesen aus. Die ausgewählten Projekte haben eine hohe gesellschaftliche Relevanz und das Potential, das Leben und Arbeiten in unterschiedlichsten Bereichen erheblich zu vereinfachen:

Innovativstes eGovernment-Projekt 2014: „Geodatendienste – der ‚Missing Link‘ zu flächendeckendem eGovernment“ / Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung
Mehr über das Gewinnerprojekt und die Finalisten in dieser Kategorie erfahren: http://youtu.be/QirwlacqoCw

·         Bester Beitrag zur Umsetzung der Nationalen eGovernment-Strategie (NEGS): „115-App“ / Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur des Landes Rheinland-Pfalz
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ehr über das Gewinnerprojekt und die Finalisten in dieser Kategorie erfahren: http://youtu.be/f-6ME46J924

·         Erfolgreichstes Kooperationsprojekt: „Baustellen und Ereignismanagement und Verkehrsmeldezentrale“ / Stadt Karlsruhe, Tiefbauamt
Mehr über das Gewinnerprojekt und die Finalisten in dieser Kategorie erfahren: http://youtu.be/hVVBSP-aARs

·         Bestes eHealth-Projekt: „ELGA-Portal“ / Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger
Mehr über das Gewinnerprojekt und die Finalisten in dieser Kategorie erfahren: http://youtu.be/ZUtUOXkFZMw

·         Bestes eEducation-Projekt: „Hohenheimer Lernorte“ / Universität Hohenheim
Mehr über das Gewinnerprojekt und die Finalisten in dieser Kategorie erfahren: http://youtu.be/u8L-6cdridw

·         Publikumspreis: „Sechs Länder – ein Rechenzentrum: Das Data Center Steuern (DCS)“ / Dataport

Eine unabhängige Jury mit Experten aus den Bereichen Verwaltungswissenschaften, IT, Gesundheitswesen, Bildung und Medien wählte die Gewinner aus über 70 Einreichungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aus. Erstmals haben dieses Jahr auch Organisationen aus den Bereichen eHealth und eEducation am Wettbewerb teilgenommen. Unabhängig von der Jury-Entscheidung wählten rund 4.000 Bürger per Online-Voting ihren Favoriten, der mit dem Publikumspreis gewürdigt wurde.

Die heute ausgezeichneten Projekte zeigen, welche Chancen die Digitalisierung der Gesellschaft bietet und wie sich Verwaltung sowie Bildungs- und Gesundheitswesen in den nächsten Jahren verändern werden“, so Jon Abele, Partner und Leiter Öffentliche Auftraggeber bei BearingPoint. „Nicht nur die Erstplatzierten sind Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs. Alle Finalisten waren mit ausgezeichneten Ideen und Projekten dabei und können stolz auf ihre Arbeit sein. Sie zeigen, was mit Elan, Engagement und Zusammenarbeit bewegt werden kann.“

Die Gewinnerprojekte im Einzelnen

Kategorie „Innovativstes eGovernment-Projekt 2014“

Team: Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung
Thema: „Geodatendienste – der Missing Link zu flächendeckendem eGovernment“

Ziel des Projekts ist es, die weitgehend getrennten Welten von eGovernment und dem Bereich der Geoinformationssysteme miteinander zu verknüpfen. So befinden sich heute zumeist die jeweiligen Informationen in getrennten Portalen –  die kommunale Homepage auf der einen, ein eigenständiges Geoportal derselben Kommune auf der anderen Seite. Und das, obwohl die Mehrzahl der Verwaltungsinformationen einen Raumbezug haben. Mit der konsequenten Verbindung der sehr umfangreichen Daten und Leistungen der Verwaltungen mit Geoinformationen entsteht eine neue Qualität des eGoverments bzw. mobile Governments. Durch die Erleichterung des Zugangs zu raumbezogenen Informationen, insbesondere auch aus dem Umweltbereich sowie zu Themen wie Solarpotenzialkarten, Lärmkarten, Biotopen etc. kann dieses Projekt zudem zur optimierten Nutzung von Ressourcen beitragen.

Jury-Mitglied Prof. Dr. Maria Wimmer, Forschungsbereich Verwaltungsinformatik, Universität Koblenz-Landau: „Das Konzept für Geodatendienste zum flächendeckenden eGovernment des Landesamts für Geoinformation und Landentwicklung in Baden-Württemberg zeigt eindrucksvoll auf, welches Potential Geodatendienste für ein integriertes und effizientes eGovernment haben. Dieses gilt es nun zügig zu operationalisieren, um den Beitrag zur Nationalen eGovernment-Strategie für die Bürger und die Unternehmen spürbar zu machen.“

Kategorie „Bester Beitrag zur Umsetzung der Nationalen eGovernment-Strategie (NEGS)“

Team: Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur des Landes Rheinland-PfalzThema: „115-App“

Mit der 115-App soll ein zusätzlicher Kanal zu den  Service-Leistungen der Behördenrufnummer 115 geschaffen und ein direkter Zugriff auf die (ortsspezifischen) Informationen ermöglicht werden. Ziel ist, den Bürgern zeit- und ortsunabhängig Serviceleistungen im Sinne des „New Public Management“ zu bieten. Dieser komplementäre Service zur Behördenrufnummer ermöglicht eine Erleichterung der mobilen Informationssuche für Bürger. Neben der Gesamtbevölkerung werden speziell junge und technikaffine Personen sowie Personen mit Sprach- und Hörbehinderungen angesprochen.

Jury-Mitglied Franz-Reinhard Habbel, Direktor für politische Grundsatzfragen des DStGB: „Die 115 App wird der Nutzung des Einheitlichen Behördenrufes weiter Schwung verleihen. Das Land Rheinland-Pfalz setzt damit beispielhaft auf die Zukunft des mobilen Internets. Die Bürgerinnen und Bürger werden davon bundesweit profitieren.“

Kategorie „Erfolgreichstes Kooperationsprojekt“

Team: Stadt Karlsruhe, Tiefbauamt
Thema: „Baustellen und Ereignismanagement und Verkehrsmeldezentrale“

Das Projekt zeigt anhand zweier Anwendungen (Baustellen- und Ereignismanagement und Verkehrsmanagementzentrale) die erfolgreiche Kooperation zwischen einer großen Zahl von Dienststellen und Behörden aus verschiedenen Bundesländern sowie die grenzübergreifende Zusammenarbeit. Mit der ämterübergreifenden Administration wurde eine gute Kooperation der Beteiligten erreicht. Aktuell sind fünfundzwanzig Dienststellen in das Verfahren eingebunden. Die Bearbeitungszeiten für die Genehmigung von Baumaßnahmen und Veranstaltungen wurden von vorher vier bis sechs Wochen auf zehn Tage verkürzt.

Jury-Mitglied Stephan Röthlisberger, Leiter Geschäftsstelle E-Government Schweiz: „Das Projekt überzeugt insbesondere durch seinen ganzheitlichen Ansatz und zeigt, wie eine große Zahl von Dienststellen und Behörden zusammenarbeiten können. Auf der einen Seite wurden die Verwaltungsprozesse im Bereich Baustellen- und Ereignismanagement durch klare und behördenübergreifende Prozesse optimiert. Auf der anderen Seite profitieren die Bevölkerung und die Wirtschaft im Großraum Karlsruhe mit der Onlineplattform der Verkehrsmanagementzentrale von einem effektiven Instrument für ihre Mobilitätsplanung.“

Kategorie „Bestes eHealth-Projekt“

Team: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger
Thema: „ELGA-Portal“

Die Abkürzung ELGA steht für „Elektronische Gesundheitsakte“, deren Einführung in Österreich gesetzlich geregelt ist. ELGA ist ein Informationssystem, das allen berechtigten Gesundheitsdiensteanbietern (z. B. Ärzten und Krankenhäusern) den orts- und zeitunabhängigen Zugang zu Gesundheitsdaten ermöglicht. Da es derzeit keine österreichweit flächendeckende Möglichkeit gibt, elektronisch auf die eigenen Gesundheitsdaten zuzugreifen und deren Verwendung im Sinne des „Patient Empowerment“ gezielt bestimmen zu können, ist das Projekt sehr fortschrittlich. Innerhalb Europas gehört ELGA zu den innovativsten gesamtstaatlichen Portallösungen.

Jury-Mitglied Prof. Dr. Norbert Hosten, Präsident der Deutschen Röntgengesellschaft: „ELGA holt die Patienten gleichberechtigt in die eHealth-Welt – ein ganz wichtiger Fortschritt!“

Kategorie „Bestes eEducation-Projekt“

Team: Universität Hohenheim
Thema: „Hohenheimer Lernorte“

Ziel des Projekts ist es, digitale Informationen (Lerninhalte, Lernorganisation, Umfragen, Tests, Kommentare etc.) mit realen Orten zu verknüpfen. Dabei entstand eine völlig neue Möglichkeit, Lehren und Lernen von den universitären Räumlichkeiten zu entkoppeln, damit neue kontextnahe Transfermöglichkeiten des Gelernten zu schaffen und so die Qualität des Studiums zu erhöhen. Dabei werden mobile Endgeräte als Lern-Assistenten eingesetzt.

Jury-Mitglied Christian Rupp, Sprecher der Plattform Digitales Österreich: „Universität 3.0 –- studieren mit Hilfe des Smartphones an realen Orten in der eigenen Geschwindigkeit, ganz individuell – das ist für mich lebenslanges Lernen von seiner schönsten Seite!"

Publikumspreis:

Team: Dataport
Thema: „Sechs Länder – ein Rechenzentrum: Das Data Center Steuern (DCS)“

Das Projekt ist ein Beispiel für die Gestaltung einer erfolgreichen länderübergreifenden Zusammenarbeit in der Bündelung der elektronischen Abwicklung von Verwaltungsverfahren. Die Steuerverwaltungen der sechs Trägerländer des Dataports (Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt) lassen die Daten von rund 28.500 Steuerarbeitsplätzen aus 141 Finanzämtern zentral im Data Center Steuern (DCS) in Rostock verarbeiten. Durch die Zentralisierung der Aufgaben wird dem demografischen Wandel begegnet, Kosten werden gesenkt, während die erbrachte Qualität gesteigert wird. Dies kommt den Bürgern zu Gute und gibt Ressourcen für andere Aufgaben der Verwaltung frei.

Jury-Mitglied Prof. Dr. Tino Schuppan, Wissenschaftlicher Direktor, Institute for eGovernment / Potsdam: „Dataport hat mit seinem Ansatz Data Center Steuern bewiesen, dass man mit Effizienzzielen durchaus breitere Aufmerksamkeit im eGovernment gewinnen kann. Die Logik, (bundes-)länderübergreifend zusammenzuarbeiten und Kapazitäten zu bündeln, ist vernünftig, aber politisch nicht immer leicht durchsetzbar. Dass es trotzdem in der Praxis funktionieren kann, hat Dataport eindrucksvoll bewiesen.“