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11.02.2014 | Abfallwirtschaft

Wandel im Energiemarkt steigert Bedeutung des Kunststoffrecyclings

In der aktuellen Studie zum "Beitrag der Kreislaufwirtschaft zur Energiewende" belegt das "Öko-Institut e. V., Freiburg" einen signifikanten Aufschwung des Kunststoffrecyclings zum Klimaschutz, ausgelöst durch den im Energiemarkt derzeit stattfindenden Wandel.

Das Recycling von Kunststoffen leistet durch die Bereitstellung von Kunststoffprodukten darüber hinaus schon jetzt erhebliche Beiträge zur Ressourcenschonung. Heute werden in Deutschland mehr Kunststoffe verbrannt als recycelt. Unter Emissionsgesichtspunkten ist das angesichts der Energiewende nicht mehr vertretbar. Durch einen konsequenten und zügigen Ausbau des hochwertigen Kunststoffrecyclings können die klimaschädlichen CO2 - Emissionen aus der Verbrennung von Kunststoffen in Müllverbrennungsanlagen signifikant verringert werden. Alleine bei den Gewerbeabfällen beziffert das unabhängige Forschungsinstitut das Potential an zusätzlichen Wertstoffen auf drei Millionen Tonnen. Das ist das Siebenfache der Menge, die heute noch in den Abfällen aus Privathaushalten gesehen wird.

Deutsches und europäisches Recht schreiben seit Jahren die Priorität der stofflichen gegenüber der thermischen Verwertung vor. Die Politik ist auf dieser Grundlage gefordert, über die Formulierung klarer Ziele sowie die Koordinierung von Umwelt-, Energie- und Steuerpolitik den Aufbau von Recyclingstrukturen, etwa über anspruchsvolle Quotenvorgaben, zu fördern.

"Es kann doch nicht sein, dass die Produktion von Kunststoffen über das Recycling in Deutschland durch die Zahlung der EEG-Umlage belastet wird, während die Produktion von neuen Kunststoffen von eben dieser Umlage befreit wird. Durch diese Ungleichbehandlung verlieren Kunststoffrecycler, die sich einem harten Wettbewerb im internationalen Markt stellen müssen, die Ressourcen zur Weiterentwicklung ihres technologisch anspruchsvollen Tätigkeitsfelds", so Michael Wiener, Geschäftsführer und Geschäftsführender Gesellschafter der Duales System Holding.
"Die Formulierung von Recyclingzielen im Umweltrecht wird so ad absurdum geführt und Deutschlands internationale Technologieführerschaft im Bereich des Kunststoffrecyclings geht zugunsten von Konkurrenten in Asien verloren", erläutert Wiener abschließend.