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19.02.2014 | Arbeitsschutz, Gesundheitswesen und Hygiene, Weiterbildung

Legionellen in der Luft - Maßnahmen zur Risikominderung

VDI-Expertenforum am 28. Mai 2014 im BMUB, Bonn, gibt Antworten auf wichtige Fragen

Die jüngsten Legionellen-Infektionen im nordrheinwestfälischen Warstein haben viele Fragen hervor gerufen. Die im Wasser lebenden Bakterien lösen unter anderem Erkrankungen wie das Pontiac-Fieber oder die Legionellenpneumonie hervor. Schätzungen zufolge gibt es jährlich 15.000 bis 30.000 ambulant erworbene - das heißt nicht durch Krankenhausinfektionen verursachte - Lungenentzündungen durch Legionellen. Zwar sind Legionelleninfektionen meldepflichtig, aber nicht jede wird erkannt.

Der VDI veranstaltet gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) sowie dem Umweltbundesamt am 28. Mai 2014 in Bonn ein Expertenforum zum Thema "Legionellen in der Luft - Maßnahmen zur Risikominderung".

Es wird davon ausgegangen, dass der Infektionsweg immer lungengängige legionellenhaltige Aerosole sind. Eine mögliche Quelle sind Verdunstungskühlanlagen, wie sie in großer Zahl verwendet werden, um überschüssige Wärme aus Prozessen jeglicher Art abzuführen. Die Zahl der in Deutschland installierten Verdunstungskühlanlagen ist unbekannt, aber wenn man alle Anlagen, von den großen Kraftwerkskühltürmen bis hin zu kleinen Anlagen z. B. für Rechenzentren, zusammennimmt, darf man von mehr als einer Million Anlagen ausgehen. Verdunstungskühlanlagen dieser Art unterliegen bislang keiner Meldepflicht. Nur Großanlagen sind gut erkennbar; die vielen Klein- und Kleinstanlagen sind unscheinbar und nur auffindbar, wenn man weiß, wo man suchen muss. Entsprechend schwierig gestaltet sich die Suche nach der Quelle, wenn es zu Legionelleninfektionen kommt.

Aufgrund eines aktuellen Beschlusses des Bundesrats sollen nun für die Errichtung und den Betrieb von Verdunstungskühlanlagen immissionsschutzrechtliche Regelungen erlassen werden (BRDrs. 795/13). Im Rahmen des Expertenforums "Legionellen in der Luft - Maßnahmen zur Risikominderung" liefern ausgezeichnete Fachleute aktuelles Wissen zu folgenden Fragen: 

Was sind Legionellen, wie beeinträchtigen sie den Menschen und wie wird eine Legionellenpneumonie diagnostiziert? 
Wie findet man die Quellen von Legionelleninfektionen? 
Welche Verantwortung hat der Betreiber? 
Wie sieht der hygienisch einwandfreie - risikominimale - Betrieb aus? 
Welche Konsequenzen sind aus den aktuellen Erkenntnissen zu ziehen?

Als Bestandteil der Unterlagen erhalten Sie die Entwürfe der Richtlinien VDI 2047 Blatt 2 "Rückkühlwerke; Sicherstellung des hygienegerechten Betriebs von Verdunstungskühlanlagen (VDI-Kühlturmregel)" und VDI 4250 Blatt 2 "Bioaerosole und biologische Agenzien; Umweltmedizinische Bewertung von Bioaerosol-Immissionen; Risikobeurteilung von legionellenhaltigen Aerosolen".